Jahreshauptversammlung des RSV: Gemeinsam gegen das Stigma psychischer Krankheiten!

Jahreshauptversammlung des RSV: Gemeinsam gegen das Stigma psychischer Krankheiten!
Landshut, Deutschland - Was gibt’s Neues aus der Region? Am vergangenen Donnerstag fand die Jahreshauptversammlung des Regionalen Steuerungsverbundes (RSV) in Landshut statt, zu der rund 40 Teilnehmer aus der psychosozialen Versorgung zusammenkamen. Die erste Vorsitzende, Dr. Kathrin Dornes, begrüßte die Anwesenden und eröffnete eine Diskussion über die dringend erforderlichen Veränderungen im Umgang mit psychischen Erkrankungen.
Stellvertretender Landrat Fritz Wittmann nahm erneut die Bedeutung der psychischen Gesundheit in den Mittelpunkt seiner Rede. Er sprach über den Fortschritt bei der Wahrnehmung psychischer Leiden, erwähnt jedoch auch die anhaltenden Herausforderungen. Laut aktuellen Daten der WHO leben in der Europäischen Region über 150 Millionen Menschen mit psychischen Erkrankungen, wobei nur ein Drittel von ihnen die notwendige Versorgung erhält. Dies ist eine ernüchternde Zahl, die den Handlungsbedarf noch einmal verdeutlicht – besonders vor dem Hintergrund, dass gerade die COVID-19-Pandemie viele Menschen in eine psychische Krise gestürzt hat.
Abbau von Stigmas und steigende Anforderungen
Bedeutsam ist der vielversprechende Abbau des Stigmas psychischer Erkrankungen, das oft als „zweite Krankheit“ bezeichnet wird. Stigmatisierung kann das Leben von Betroffenen erheblich belasten – Scham und Angst führen häufig dazu, dass sie sich nicht die notwendige Hilfe suchen, was das Risiko ihrer Chronifizierung erhöht. Die Jahreshauptversammlung betonte dieses Thema als zentralen Punkt des Fortschritts im RSV, der sich seit seiner Gründung vor 50 Jahren der Reform der psychosozialen Versorgung verschrieben hat. Gleichzeitig steigt die Anzahl der Betroffenen, was die Anstrengungen zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen umso dringlicher macht.
Der RSV plant im Rahmen seines Jubiläumsjahres im Oktober drei Aktionstage, die im Kinopolis Landshut und im Salzstadel stattfinden werden. Die Veranstaltungen zielen nicht nur darauf ab, auf psychische Erkrankungen aufmerksam zu machen, sondern auch, um durch künstlerische Darstellungen wie das Theaterstück „All das Schöne“ eine besondere Würdigung der Psychiatrie-Enquête zu verleihen. Im Kinopolis werden Filme gezeigt, die sich mit psychischen Themen auseinandersetzen und damit einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung leisten.
Ein starkes Netzwerk für Betroffene
Der RSV verfolgt engagiert die Aufgabe, Vorschläge zur Verbesserung der regionalen Versorgungsstruktur zu erarbeiten und an politische Entscheidungsträger weiterzuleiten. Durch den Ausbau ambulanter Behandlungsangebote konnte die Dauer stationärer Behandlungen verkürzt oder sogar ganz vermieden werden – ein echter Gewinn für alle Betroffenen.
Die Arbeitskreise im RSV, die sich mit Themen wie Sucht, Kindern und Jugendlichen sowie der Unterstützung psychisch kranker Eltern befassen, berichteten über ihre Tätigkeiten und Fortschritte. Dies zeigt, wie wichtig der Austausch zwischen Fachleuten und den Kostenträgern für die Weiterentwicklung der Hilfsangebote ist. Gastredner Tobias Zitzelsberger, Geschäftsführer der PSAG Deggendorf, stellte in seinem Vortrag über „Soziale Arbeit im Wandel der Zeit – Sozialpsychiatrie und Berufsstand“ die Rolle der Sozialen Arbeit im Kontext der psychischen Gesundheit heraus und regt zum Nachdenken über die Veränderungen an, die nötig sind, um effektiv zu handeln.
Ein Blick auf die Zahlen belegt die Dringlichkeit dieser Themen, denn laut dem WHO/Europa-Report ist die Zahl der Menschen, die an psychischen Erkrankungen leiden, vor allem durch belastende Lebensumstände, soziale Ungleichheiten sowie die COVID-19-Folgen stark angestiegen. Der Einsatz des RSV und die Initiativen der WHO sowie das vorgestellte Aktionsbündnis Seelische Gesundheit sind entscheidend, um diese Herausforderungen anzugehen und die gesellschaftliche Haltung gegenüber psychischen Erkrankungen nachhaltig zu verändern.
Das Engagement der lokalen Akteure in der Region Landshut ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass das Bewusstsein für psychische Gesundheit in unserer Gesellschaft wächst und dass Hilfe ankommt, wo sie gebraucht wird.
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Ort | Landshut, Deutschland |
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