Schanigärten in Kaufbeuren: Erfolgsmodell für lebendige Straßenkultur!

Erfahren Sie, wie Kaufbeuren erfolgreich Schanigärten integriert und die gastronomische Kultur im Freien fördert.
Erfahren Sie, wie Kaufbeuren erfolgreich Schanigärten integriert und die gastronomische Kultur im Freien fördert. (Symbolbild/MW)

Schanigärten in Kaufbeuren: Erfolgsmodell für lebendige Straßenkultur!

Kaufbeuren, Deutschland - In Kaufbeuren hat die Gastronomie ein erfolgreiches Modell entwickelt – die Schanigärten, die während der Corona-Pandemie als pragmatische Notlösung eingeführt wurden. Diese Freischankflächen, die als Erweiterung der Außenbereiche der Gastronomie dienen, schaffen eine einladende Atmosphäre und fördern das Leben auf der Straße. Laut Allgäuer Zeitung hat Kaufbeuren dabei einen Weg gefunden, der für alle Beteiligten funktioniert. In vielen großen Städten, wie München und Nürnberg, gibt es hingegen laufend Diskussionen über Lärm und Parkplatzmangel, die mit den Schanigärten einhergehen.

Die Idee hinter den Schanigärten stammt ursprünglich aus Wien und existiert bereits seit zwei Jahrhunderten. Während der Pandemie haben Lokalbesitzer:innen Parkflächen in temporäre Freischankflächen umgewandelt, um mehr Gäste bewirten zu können. Diese Entwicklung ist nicht nur in Kaufbeuren ein Erfolg: In Regensburg freuen sich die Restaurantbetreiber über die dauerhafte Erlaubnis für Schanigärten auf breiten Gehwegen und Parkplätzen, was auch mit einer positiven Bilanz hinsichtlich weniger Schmutz und Müll in den Straßen einhergeht, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Kompromisse und Chancen in Bayern

In zahlreichen bayerischen Städten haben sich Schanigärten etabliert und werden von vielen, auch von Thomas Geppert, dem Landesvorsitzenden des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), als Bereicherung angesehen. In Bamberg etwa gab es anfangs Widerstand gegen die Nutzung von Parkplätzen für Schanigärten, doch jetzt wurde ein Kompromiss gefunden: Die Nutzung ist zwischen Mai und Oktober erlaubt. Rosenheim hat ebenfalls Schanigärten dauerhaft eingeführt, allerdings müssen die Wirte für die Nutzung von Parkplätzen Gebühren zahlen, während in Nürnberg keine solchen Gebühren anfallen, was als besonders großzügig gelten kann.

Der Stadtrat von Augsburg plant unterdessen, die Schanigärten weiter auszubauen und die Öffnungszeiten für die Gastronomie zu verlängern. Trotz anfänglicher Kritiken in Bezug auf Lärm und Parkplätzen wurde in Augsburg eine positive Evaluierung der Maßnahmen durchgeführt, die nur wenige Beschwerden von Anwohnern zur Folge hatte.

Mehr Lebensqualität durch Schanigärten

Schanigärten sind nicht nur ein eine finanzielle Entlastung für die Gastronomie, sie tragen auch zu einer lebendigeren Stadt bei. Laut einer Analyse auf Utopia könnten die Schanigärten als Teil einer Bewegung hin zu mehr Geselligkeit und Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum betrachtet werden. Sie unterstützen eine Stadtentwicklung, die zu mehr Flächengerechtigkeit und erhöhter Nahmobilität führt, indem sie den motorisierten Verkehr reduzieren und somit auch zur Senkung von Treibhausgasemissionen beitragen.

Wie auch die Erfahrung der Wirte in Regensburg zeigt, bringen Schanigärten nicht nur neue Gäste, sondern fördern auch ein angenehmes Stadtklima, das für alle Bürger:innen von Vorteil ist. In Kaufbeuren zeigt sich, dass der kreative Umgang mit den Herausforderungen der Pandemie nicht nur neue Möglichkeiten, sondern auch ein neues Miteinander schafft.

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OrtKaufbeuren, Deutschland
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