Albert von Schirnding begeistert: Lesung im Hollerhaus begeistert Gäste!

Albert von Schirnding, renommiert, präsentierte am 15. Juni 2025 in Irschenhausen Ausschnitte seiner Memoiren und plädierte für Naturbewusstsein.
Albert von Schirnding, renommiert, präsentierte am 15. Juni 2025 in Irschenhausen Ausschnitte seiner Memoiren und plädierte für Naturbewusstsein. (Symbolbild/MW)

Albert von Schirnding begeistert: Lesung im Hollerhaus begeistert Gäste!

Irschenhausen, Deutschland - Die Lesung des 90-jährigen Schriftstellers und Philologen Albert von Schirnding im ausverkauften Hollerhaus in Irschenhausen sorgte am 15. Juni 2025 für viel Begeisterung. Der aus Regensburg stammende Lyriker, der auch als Erzähler und Literaturkritiker bekannt ist, stellte Auszüge aus seinen Memoiren „War ich da? Von Ankünften und Abschieden“ sowie weitere Werke vor. Bei dieser Gelegenheit erinnerte er sich an seine behütete Kindheit auf Schloss Harmating und die prägenden Erlebnisse während des Zweiten Weltkriegs. Besonders eindringlich schilderte er die Diskrepanz zwischen der Idylle seiner Jugend und dem Grauen, das der Krieg mit sich brachte.

Eine Schlüsselszene, die Schirndings Erinnerungen prägte, war die Entdeckung eines erhängten Kriegsheimkehrers, die bei ihm einen Bewusstseinswandel auslöste. An seinem zehnten Geburtstag äußerte er den Wunsch nach der Befreiung vom Nationalsozialismus und dem Vorwärtsdrängen der amerikanischen Soldaten, die schließlich sein Heimat-Schloss am Pfingstwochenende 1945 beschlagnahmten. Diese Erlebnisse hätten ihn dazu bewegt, bereits in seiner Jugend Gedichte zu verfassen und sich intensiv mit anspruchsvoller Literatur zu beschäftigen. Laut Merkur zeigte er auch unveröffentlichte Texte aus seiner sogenannten „Dunkelkammer“.

Ein Leben für die Literatur

Albert von Schirnding wurde am 9. April 1935 in eine adelige Familie in Regensburg geboren. Der Sohn von Otto Karl und Marie Victoire von Schirnding wuchs auf Schloss Harmating in der Gemeinde Egling auf. Nach dem Abitur am Alten Gymnasium in Regensburg studierte er Klassische Philologie in München und Tübingen, bevor er als Lehrer am Ludwigsgymnasium in München unterrichtete. Sein Engagement in der Bildung war geprägt von einem humanistischen Ansatz und dem Widerstand gegen konservative Tendenzen in der Bildungspolitik, wie auf Wikipedia zu lesen ist.

Besonders bemerkenswert sind seine Werke, die von einer Vielzahl von Gedichten bis hin zu Essays und Erinnerungen reichen. Zu seinen bekanntesten Publikationen zählen „Falterzug“, „Mit anderen Augen“ und seine jüngsten Lyriksammlungen „Höhersteigen“ und „Alter Mann, was nun?“, die die Themen Alter und Vergänglichkeit behandeln. Auch als Herausgeber hat Schirnding sich einen Namen gemacht, etwa durch die Überarbeitung der Lyrik-Anthologie „Der Ewige Brunnen“ und als Kommentator von Werken bedeutender Autoren wie Lessing und Thomas Mann. Laut Literaturportal Bayern war er zudem von 1991 bis 2003 Leiter der Literaturabteilung an der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

Kulturelles Engagement und persönliche Momente

Die Lesung endete mit einem herzlichen Moment: Gastgeberin Lia Schneider-Stöckl überraschte Schirnding mit einer verspäteten Geburtstagstorte, und die anwesenden Gäste sangen ihm ein Ständchen. Solche Augenblicke sind es, die die Verbindung zwischen Autor und Publikum stärken und das literarische Erbe lebendig halten. Als seine Biografie zeigt, engagiert sich von Schirnding nicht nur in der Literatur, sondern auch für eine verantwortungsvolle naturbewusste Haltung, ein Thema, das ihm besonders am Herzen liegt.

Mit seiner beeindruckenden Lebensgeschichte und den zahlreichen literarischen Werken hat Albert von Schirnding nicht nur die bayerische, sondern auch die deutsche Literaturlandschaft nachhaltig geprägt. Sein unermüdlicher Einsatz für Bildung und Kultur ist ein Beispiel dafür, wie vielschichtig und bereichernd das Leben eines Schriftstellers sein kann.

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OrtIrschenhausen, Deutschland
Quellen