Skandal um Wanktunnel: Bürger fordern bessere Planung in Garmisch!

Skandal um Wanktunnel: Bürger fordern bessere Planung in Garmisch!
Garmisch-Partenkirchen, Deutschland - In Garmisch-Partenkirchen sorgt ein geplantes Großprojekt für Aufregung und Diskussionen. Der Wanktunnel, der sich über 3,6 Kilometer erstrecken und mit einem Preis von 365 Millionen Euro zu Buche schlagen soll, soll den Durchgangsverkehr auf der B2 in Richtung Innsbruck deutlich reduzieren. Besonders an Wochenenden und in Ferienzeiten stauen sich die Fahrzeuge, was zu einer hohen Belastung der Bewohner führt. Damit die Pläne für den Tunnel vorankommen, hat das Staatliche Bauamt Weilheim das Planfeststellungsverfahren bereits eingeleitet. Doch die Kritiker aus den Reihen der Naturschützer und Anwohner sind laut und äußern scharfe Bedenken gegenüber den großzügigen Zufahrten und der gesamten Verkehrsanlage. So nennt Axel Döring, der Naturschutzchef, die planmäßige Gestaltung eine „absolute, totale Katastrophe“ und kritisiert vor allem die komplexe Verkehrssituation, die sich im Norden des Tunnels anbahnt.
Was genau erwartet die Anwohner? Ein komplexer Verkehrsknoten mit mehreren Kreisverkehren und Abfahrten im Norden soll den Verkehr leiten, während die Zufahrt im Süden gar vierspurig ausgebaut werden soll – das macht insgesamt sechs Spuren. Die Anlieger befürchten nicht nur eine Zunahme an Verkehr, sondern auch eine erhebliche Lärmbelästigung und den Verlust von Wiesenflächen. Auch die örtliche politische Riege ist besorgt: Bürgermeister Michael Fessenmayer sowie Dritter Bürgermeister Gerhard Portele kritisieren die Verkehrsführung scharf. Bürgermeisterin Elisabeth Koch hat zudem die Notwendigkeit einer besseren Planung für Fuß- und Radverkehr betont und plädiert für eine sorgfältige Landschaftsgestaltung, um die Schönheit der Umgebung nicht zu gefährden.
Planungsrahmen und Notwendigkeit
Der Wanktunnel ist im Bundesverkehrswegeplan 2030 als Ortsumgehung für Garmisch-Partenkirchen (Ortsteil Partenkirchen) festgelegt und hat nachweislich ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 3,8, was die Wichtigkeit des Projektes unterstreicht. Mit dieser Maßnahme soll die hochbelastete Ortsdurchfahrt durch die Bundesstraße 2 um 40 bis 50 % entlastet werden. Diese Gesamtmaßnahme wurde bereits 2022 durch das Bundesministerium für Verkehr genehmigt, und die Planung schreitet nun kontinuierlich voran. Der aktuelle Projektstand ist: alles befindet sich in der Planungsphase, seit das Planfeststellungsverfahren am 5. Mai 2025 eröffnet wurde.
Ein frischer Blick auf die unterirdische Planung: Der Tunnel wird nicht nur die Verkehrsbedingungen verbessern, sondern auch durch eingehende Entwurfsplanungen für Tunnel- und Brückenbauwerke sowie die Verkehrsanlagen die Verkehrssicherheit erhöhen und die Fernverkehrsverbindung der Bundesstraße verbessern. Die Planungen des Staatlichen Bauamts zielen zudem darauf ab, bestehende Umweltbeeinträchtigungen zu verringern. Dabei orientiert sich das Projekt an modernen Standards, besitzt eine Fahrröhre im Gegenverkehr sowie einen befahrbaren Rettungsstollen, und es wurden Anforderungen hinsichtlich Nachhaltigkeit entsprechend den Forderungen an moderne Infrastruktur beachtet.
Nachhaltigkeit im Fokus
In Anbetracht der aktuellen Diskussionen über CO2-Emissionen im Bausektor sollte auch die Umweltverträglichkeit dieser Art von Infrastruktur projektiert werden. Experten des DGNB Jahreskongresses bestätigten, dass rund 17 % der Treibhausgase im Bausektor aus dem Bau von Verkehrswegen stammen. Viele in der Branche fordern daher ein Umdenken in Vergabeverfahren, um den Klimaschutz aktiv zu fördern. Pilotprojekte zur nachhaltigen Bewertung von Infrastrukturen sind bereits in Arbeit, um sicherzustellen, dass der Wanktunnel nicht nur den Verkehr entlastet, sondern auch einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leistet.
Wie es weitergeht? Die Planunterlagen für den Wanktunnel sind seit dem 6. März 2025 an die Regierung von Oberbayern übermittelt worden. Die vorläufigen Einwendungen sind bis zum 4. Juli 2025 möglich und werden die weitere Planung maßgeblich beeinflussen. Es bleibt spannend zu sehen, wie die Bedenken der Bürger und Naturschützer in die endgültigen Planungen einfließen und ob sich die Notwendigkeit für eine bessere Verkehrsführung und eine sensible Gestaltung der Landschaft tatsächlich umsetzen lässt.
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Ort | Garmisch-Partenkirchen, Deutschland |
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