Greuther Fürth vermeldet 4,7 Millionen Euro Verlust – was jetzt?
SpVgg Greuther Fürth vermeldet 4,7 Millionen Euro Verlust im Geschäftsjahr 2024/2025, bedingt durch rückläufige Erlöse und Abfindungen.

Greuther Fürth vermeldet 4,7 Millionen Euro Verlust – was jetzt?
In Fürth wird die Lage beim Traditionsverein SpVgg Greuther Fürth immer ernster: Die aktuelle Bilanz für das Geschäftsjahr 2024/2025 bringt ein Minus von 4,7 Millionen Euro ans Tageslicht. Verantwortlich dafür sind rückläufige Medienerlöse, fehlende Transfereinnahmen und negative Sondereffekte, unter denen auch Abfindungen zu leiden hatten. Geschäftsführer Holger Schwiewagner bringt es auf den Punkt: Ein gesunder Fußball ist für den Verein von entscheidender Bedeutung. Sonst droht nicht nur die finanzielle Schieflage, sondern auch ein wahrer Abstieg auf dem Platz.
Die Sorgenfalten der Verantwortlichen sind nicht unbegründet. In der Vorsaison konnte der Abstieg nur knapp verhindert werden. Der Verein hat in den letzten Monaten rigorose Maßnahmen ergriffen: So trennte sich das Management von Sportgeschäftsführer Rachid Azzouzi und den Trainern Alexander Zorniger sowie Jan Siewert. Aktuell steht die SpVgg Greuther Fürth auf Platz 14 der 2. Bundesliga und muss alles daran setzen, sich weiter zu stabilisieren.
Ein sportlicher Blick auf die Bundesliga
Während sich die Fürther in der zweiten Liga schwertun, sieht das Bild in der Bundesliga geprägt von gemischten Gefühlen aus. Laut einem Bericht von Deloitte verzeichnet die Bundesliga ihren ersten Umsatzrückgang unter den „Big Five“-Ligen, ein Minus von 1% auf insgesamt 3,8 Milliarden Euro. Die Spieltagerlöse sanken um 2%, was vor allem den Abstiegen von Schalke 04 und Hertha Berlin geschuldet ist. Gleichzeitig müssen sich die Klubs mit durchschnittlich 39.506 Zuschauern begnügen – ein Rückgang von fast 9% im Vergleich zur vergangenen Saison. Das aber ist nur die halbe Wahrheit.
Kommerzielle Erlöse bleiben in der Bundesliga stabil bei rund 1,7 Milliarden Euro, und die Medienerlöse sind sogar um 1% auf 1,5 Milliarden Euro gestiegen. Dies könnte den Klubs, insbesondere solchen wie Fürth, helfen, ihre finanziellen Probleme anzugehen. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) sorgt zudem für Planungssicherheit mit einem neuen Vertrag über die nationalen Medienrechte, der ab der Saison 2025/26 jährlich etwa 1,1 Milliarden Euro einbringt. Schwiewagner wird hoffen, dass dies mittelfristig auch für seine Mannschaft positive Effekte hat.
Der internationale Kontext
Im internationalen Vergleich sieht es für die Bundesliga jedoch düsterer aus, wenn man etwa die Einnahmen der englischen Premier League betrachtet, die im vergangenen Jahr erstmals die 7 Milliarden Euro-Marke überschreiten konnte. Das zeigt die ungleiche Verteilung der Fußballfinanzen in Europa: Während die Premier League boomt, struggle die Bundesliga mit ihrem allgemeinen Rückgang.
Die Frage ist, wie Vereine wie Greuther Fürth ihre finanzielle Situation mittelfristig verbessern können. Kreative Lösungen sind gefragt, um sich im hart umkämpften Fußballgeschäft zu behaupten.
Die lokalen Fußerlebnisse könnten dennoch Hoffnung geben. Auch für die kleinen Clubs gilt, dass man ein gutes Händchen bei der Talentsuche haben muss, um langfristig auf der Erfolgswelle zu schwimmen. So bleibt abzuwarten, wie die SpVgg Greuther Fürth die aktuelle Krise bewältigt und wieder in ruhigeres Fahrwasser kommt.
Für detaillierte Informationen zur finanziellen Lage der Klubs ist ein Besuch der Seiten von Zeit, Kicker und Deloitte empfehlenswert.