Streik bei Coca-Cola: Fürstenfeldbruck fordert faire Löhne und mehr!

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Am 29. Oktober 2025 streikten 150 Coca-Cola-Beschäftigte in Fürstenfeldbruck für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.

Am 29. Oktober 2025 streikten 150 Coca-Cola-Beschäftigte in Fürstenfeldbruck für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.
Am 29. Oktober 2025 streikten 150 Coca-Cola-Beschäftigte in Fürstenfeldbruck für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.

Streik bei Coca-Cola: Fürstenfeldbruck fordert faire Löhne und mehr!

Am 29. Oktober 2025 legten rund 150 Beschäftigte des Coca-Cola-Standorts in Fürstenfeldbruck die Arbeit nieder. Um 6 Uhr morgens startete der Warnstreik, organisiert von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Die Streikenden protestieren gegen die unzureichenden Angebote der Arbeitgeber, die für 2025 keine Lohnerhöhung und für 2026 lediglich eine Steigerung von 1,5 Prozent vorschlagen. Diese mageren Vorschläge treffen insbesondere auch die Auszubildenden, die laut der aktuellen Situation ganz ohne Lohnerhöhung dastehen.

Die NGG fordert eine Vorweganhebung von 150 Euro auf alle Entgelte sowie eine Lohnerhöhung von fünf Prozent. Auch die Ausbildungsvergütungen sollen um 120 Euro in allen Lehrjahren steigen. Diese Forderungen sind nicht unbegründet: In den letzten Jahren hat Coca-Cola bundesweit Arbeitsplätze abgebaut, während die Produktion dennoch gestiegen ist. Der Streik begann mit einer Versammlung vor dem Werkstor an der Industriestraße 12, gefolgt von einem Demonstrationszug durch Fürstenfeldbruck bis hin zu einer Kundgebung.

Streik-Details und Reaktionen

Gewerkschaftssekretär Caner Demir äußerte sich zuversichtlich: "Der Streik ist gut gelaufen." Rund 100 Beschäftigte der Frühschicht und etwa 50 bis 60 Angestellte der Spätschicht beteiligten sich an den Aktionen. Lediglich 2-3 Mitarbeiter waren kurzfristig an der Abfüll-Anlage im Einsatz, um verderblichen Sirup zu vermeiden. Sollte es in den Verhandlungen am 10. November keine Fortschritte geben, plant die NGG, den Druck in Fürstenfeldbruck weiter zu erhöhen.

In Nordrhein-Westfalen haben ähnliche Streiks stattgefunden, wo etwa 800 Beschäftigte ihre Arbeit niederlegten. Dort bleibt die Produktion im Werk Dorsten seit Mittwochmorgen komplett stehen. Auch im Logistikwerk in Herten stellen die Lkw-Fahrten ab Mittwochabend aus. Diese Streiks verdeutlichen den allgemeinen Unmut gegenüber den Arbeitsbedingungen, die in den letzten Jahren bei Coca-Cola in Deutschland unter Druck geraten sind. CCEP DE, der Betreiber der Standorte, hat zwar in den letzten Quartalen Rekordgewinne erzielt, trotzdem kämpfen die Beschäftigten für angemessene Löhne.

Gewerkschaften im Fokus

Die Situation wirft ein Schlaglicht auf die Rolle von Gewerkschaften in Deutschland. Diese vertreten nicht nur die Interessen der Arbeitnehmer, sondern setzen sich auch für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen ein. Seit 2023 sind die Tarifvergütungen um durchschnittlich 5,5 Prozent gestiegen, was weit über den Werten der Vorjahre liegt. Binnen kürzester Zeit haben Gewerkschaften wie die NGG neue Verträge für Millionen von Beschäftigten ausgehandelt, trotz eines Rückgangs der Mitgliederzahlen. Insbesondere die flexiblen Arbeitsmodelle und befristete Anstellungen stellen für viele Gewerkschaften eine Herausforderung dar.

Die Forderungen der Mitarbeiter zeigen, dass der Druck auf die Arbeitgeber wächst. Lohnerhöhungen von fünf Prozent sind keine Seltenheit mehr, und der Erfolg der Streiks hängt oft von ihrer Fähigkeit ab, neue Mitglieder zu gewinnen und solidarisch zu agieren. Die bevorstehenden Verhandlungen am 10. und 12. November in Hamburg könnten entscheidend dafür sein, ob die Beschäftigten erhalten, was ihnen zusteht. Die Hoffnung ist groß, dass durch einen stabilen Verhandlungsrahmen, der Lohnsteigerungen an wirtschaftliche Kennzahlen koppelt, ein geregelter Dialog zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften gefördert wird.

Hintergrundinformationen zu den aktuellen Entwicklungen bei Coca-Cola finden Sie auch in den Berichten von Merkur, Zeit und Deutsche Wirtschafts Nachrichten.