Goldschakal auf Sylt: Jagdgenehmigung sorgt für heftige Debatte!

Goldschakal-Jagd auf Sylt: Umweltminister genehmigt Abschuss wegen Schafangriffen. Naturschützer kritisieren Entscheidung.
Goldschakal-Jagd auf Sylt: Umweltminister genehmigt Abschuss wegen Schafangriffen. Naturschützer kritisieren Entscheidung. (Symbolbild/MW)

Goldschakal auf Sylt: Jagdgenehmigung sorgt für heftige Debatte!

Sylt, Deutschland - In den letzten Wochen hat der Goldschakal auf Sylt für viel Aufregung gesorgt. Seit dem 19. Mai zeichnet sich ein besorgniserregendes Bild ab: Über 90 Schafe, darunter viele Lämmer, wurden von diesen Wildtieren getötet. Das führte zum Handeln des Landesamtes für Umwelt in Schleswig-Holstein, das am 5. Juni eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung erteilte, die bis zum 31. Juli gültig ist. Diese Genehmigung ermöglicht den Abschuss des Goldschakals, da er, speziell während der Brut- und Setzzeit, eine erhebliche Gefahr für die lokale Landwirtschaft darstellt, insbesondere für Deichschäferei, die für den Küstenschutz von Bedeutung ist. Laut Berichten des Welt stellt der WWF jedoch die Genehmigung in Frage. Sie kritisieren, dass es an belastbarer Forschung mangelt, die den negativen Einfluss dieser Wildtiere auf Bodenbrüter belegt.

Die Diskussion um die Abschusserlaubnis ist alles andere als trivial. Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) hat mehrere Gründe angeführt, die für den Abschuss sprechen. Dazu zählen der Schutz von Nutztieren, die Gefährdung von Bodenbrütern und die Rolle der Deichschäferei für den Küstenschutz. Die Naturschutzverbände zeigen jedoch geteilter Meinung: Während einige dem Abschuss zustimmen, betrachten andere die Gründe als fraglich. Vergleiche zu ähnlichen Anträgen für den Wolf, die von Gerichten als unzulässig erklärt wurden, verdeutlichen die Komplexität dieser Thematik.

Die Situation auf Sylt

Wie der Tagesschau berichtet, war der Goldschakal, der in der Nacht zu Freitag, 6. Juni, erneut auf einem Hof auf Sylt aktiv war, für die Verletzung und das Töten eines Lamms verantwortlich. Betroffene Schäfer versuchen, ihre Tiere zu schützen, indem sie Jäger alarmieren und mit Nachtsichtgeräten auf die Spur des Goldschakals gehen. Die Erfahrung der Jäger spricht zudem dafür, dass es eine Herausforderung sein wird, das Tier zu erlegen, da es nachtaktiv und sehr geruchssensibel ist. Laut Manfred Uekermann, dem stellvertretenden Kreisjägermeister, wird die Jagd auf diesen Neuankömmling eine echte Geduldsprobe für die beteiligten Jäger sein.

Die kontrovers diskutierte Jagd auf den Goldschakal hat auch eine breitere gesellschaftliche Dimension. Wildtier-Ökologe Felix Böcker hebt hervor, dass der Goldschakal für Menschen keine direkte Gefahr darstellt. Allerdings stellt er eine Bedrohung für Weide- und Nutztiere dar. So käme es immer wieder vor, dass der Goldschakal mehr Beute tötet, als er tatsächlich frisst — ein Verhalten, das als „Surplus Killing“ bekannt ist. Auf Sylt könnte das verheerende Folgen für die Schafhaltung haben.

Ein neuer Bewohner in Deutschland

Goldschakale, die ursprünglich aus dem Nahen Osten und Asien stammen, sind in Deutschland eine relativ neue Erscheinung, die über den Hindenburgdamm auf die Insel gelangten. Erste bestätigte Nachweise stammen aus dem Jahr 1997. Mittlerweile haben sie sich in verschiedenen Bundesländern, darunter Niedersachsen und Baden-Württemberg, ausgebreitet. Ihr Verhalten und ihre Anpassungsfähigkeit machen es ihnen leicht, sich in neue Lebensräume einzugliedern. Ihre Population in Europa wird auf etwa 150.000 geschätzt, während die Zahl der Wölfe bei rund 23.000 liegt.

Die Jagd auf den Goldschakal in Deutschland könnte zukünftig rechtlich deutlich umstrittener werden. Wie der WWF erklärt, sei die Rechtslage noch nicht ausreichend geklärt, um eine solche Handlung flächendeckend zu legitimieren. Kritiker betonen den Mangel an umfassender Forschung über die Auswirkungen der Entnahme einzelner Tiere auf die Gesamtpopulation. Ob die Maßnahme fruchtet oder ob sie nur zu einem kurzfristigen解决 führt, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: In der Debatte um den Goldschakal auf Sylt ist noch nicht das letzte Wort gesprochen.

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OrtSylt, Deutschland
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