Fit für die eigene Wohnung: Freising kämpft gegen Wohnungsverlust!
In Freising unterstützt eine Schulung wohnungslose Menschen, um ihre Chancen auf dem Mietmarkt zu verbessern und Vorurteile abzubauen.

Fit für die eigene Wohnung: Freising kämpft gegen Wohnungsverlust!
In der Stadt Freising tut sich einiges, um der Wohnungslosigkeit entgegenzuwirken. Birgit Spadi und ihre Kollegin in der Beratungsstelle Wohnungserhalt bieten Unterstützung für Menschen, die von Wohnungsverlust bedroht sind. Eine besondere Initiative ist die Schulung „Fit für die eigene Wohnung“, die darauf abzielt, die Chancen der Teilnehmer:innen auf dem Mietmarkt zu verbessern. Dies ist besonders wichtig in einer Stadt, in der der Bedarf an öffentlichem Wohnraum und Sozialwohnungen hoch ist, während die Verfügbarkeit stark limitiert ist.
Die Schulung richtet sich nicht nur an Personen, die bereits in Schwierigkeiten sind, sondern auch an jene mit Wohnberechtigungsschein auf der Suche nach einer Sozialwohnung. Ziel ist es, Wissen über die Wohnungssuche zu vermitteln und den Klienten Selbstvertrauen im Umgang mit Vermietern zu geben. Themen wie die Bedeutung von Abkürzungen in Wohnungsanzeigen, die Rechte und Pflichten von Mietern sowie Kommunikationsfähigkeiten werden intensiv behandelt. Besonders hervorzuheben sind die Rollenspiele, die den Teilnehmer:innen helfen, sich besser in Verhandlungssituationen zu präsentieren.
Zusammenarbeit und Erfolgsgeschichte
Die Schulung ist ein niedrigschwelliges Angebot und basiert auf dem Neusässer Konzept, das seit 2015 entwickelt wurde, um Migranten und deutschen Betroffenen eine Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. Dieses Konzept hat sich als erfolgreich erwiesen, denn in Freising gibt es jährlich etwa 80 bis 90 Fälle von drohendem Wohnungsverlust, von denen viele durch rechtzeitige Interventionen in der Beratungsstelle abgewendet werden können. Es wird erwartet, dass die Schulung die Teilnehmer direkt auf Wohnungsbesichtigungen vorbereitet und durch ein Teilnahmezertifikat zudem Vorurteile bei Vermietern abbaut.
Die aktuellen sozialen Herausforderungen der Wohnungslosigkeit sind nicht zu unterschätzen. Laut einem Bericht der Bundeszentrale für politische Bildung ist Wohnungslosigkeit eine gravierende Form von Armut und ein vielschichtiges Phänomen. Regularien und Gesetze, wie das Wohnungslosenberichterstattungsgesetz, wurden erlassen, um ein besseres Verständnis und eine rechtliche Grundlage für die bundesweite Erfassung von Wohnungslosigkeit zu schaffen. Diese ergriffenen Maßnahmen sollen sozialpolitische Entscheidungen fundiert ermöglichen und die Lebenssituation Betroffener verbessern.
Eine Stadt stellt sich der Herausforderung
Die Verknüpfung von Wohnungslosigkeit und sozialer Benachteiligung wird in Freising aktiv angepackt. Die räumliche Nähe zu München und der Flughafen verstärken den Druck auf den Wohnungsmarkt, was zu angespannten Verhältnissen führt. Die Stadt bietet jetzt Angebote wie die Schulung „Fit für die eigene Wohnung”, um die Selbsthilfe der Bürger:innen zu fördern. Diese modernen Ansätze sollen dazu beitragen, dass Klienten die nötigen Werkzeuge an die Hand bekommen, um auch in einem schwierigen Wohnungsmarkt bestehen zu können und die Wogen auf dem Mietmarkt zu glätten.
In Freising zeigt man somit eine klare Haltung gegen Wohnungslosigkeit und geht aktiv gegen die Herausforderungen vor, die dieser komplexe gesellschaftliche Bereich mit sich bringt. Die Stadt setzt auf Bildung und Information, um die Menschen zu stärken und Perspektiven zu eröffnen.