Frauenrechte in Erding: Gemeinsam für Gleichheit und gegen Gewalt!
Am 17.06.2025 fand in Erding ein Treffen zur Gleichberechtigung von Frauen statt, um Herausforderungen und Lösungen zu diskutieren.

Frauenrechte in Erding: Gemeinsam für Gleichheit und gegen Gewalt!
In der Brasserie Dostojewskij in Erding haben sich heute Frauen unterschiedlichen Alters versammelt, um über ein wichtiges Thema zu diskutieren: die Gleichberechtigung von Frauen im Jahr 2025. Der Anlass für das Treffen ist nicht nur die fortwährende Diskussion um Frauenrechte, sondern auch eine intensive Auseinandersetzung mit den Herausforderungen, die nach wie vor bestehen. Julia Post, Sprecherin für Frauenpolitik der Landtags-Grünen, hält dabei die aktuelle Situation für alarmierend. Sie berichtete sogar von einem AfD-Stand, der gegen Frauenrechte agiert, und verdeutlichte, dass die Gleichstellung der Geschlechter oft als Rückschritt wahrgenommen wird.
Besonders aufgefallen ist den Teilnehmerinnen, dass viele junge Frauen wieder zu traditionellen Rollen zurückkehren. Themen wie der Gender-Pay-Gap, der Mangel an Kita-Plätzen und die Tatsache, dass 60 Prozent der in Bayern tätigen Frauen Teilzeit arbeiten, sind nach wie vor von großer Bedeutung. Im bayerischen Landtag wird über ein Genderverbot diskutiert, wobei jedoch grundlegende Frauenrechte weitgehend ignoriert werden. Die ernüchternde Realität: Nur 25 Prozent der Abgeordneten im bayerischen Landtag sind weiblich, und in Erding sind von 40 Stadtratsmandaten nur 9 an Frauen vergeben.
Die Stimmen der Betroffenen
Helga Stieglmeier, eine engagierte Stimme für Frauenrechte, betont die Notwendigkeit, für diese zu kämpfen und andere zu motivieren. Geprägt von ihren Erfahrungen im Erdinger Frauenhaus berichtete Steffi Irmscher-Grothen von den Gefahren, denen Frauen ohne finanzielle Mittel ausgesetzt sind. Jährlich sind etwa 50.000 Frauen in Bayern von häuslicher Gewalt betroffen – eine Zahl, die alarmierend ist und einen Anstieg der Femizide innerhalb von fünf Jahren zeigt. In Bayern sind Frauenhäuser oft unterfinanziert, und es gibt nicht genügend Fachstellen für Täterarbeit bei häuslicher Gewalt. Der Bedarf an mehr Präventionsarbeit in diesem Bereich ist dringend.
Die Einrichtung eines Safe Points für Mädchen und Frauen beim Erdinger Herbstfest und der Ausbau von Schulsozialarbeit sind positive Ansätze, die die Frauen in Erding umsetzen wollen. Julia Post äußert sich optimistisch über das neue Gewalthilfegesetz, das am 1. Januar 2032 in Kraft treten soll und es Gewaltopfern erleichtert, Zugang zu Schutz- und Beratungseinrichtungen zu finden.
Der Internationale Frauentag und seine Bedeutung
Der Internationale Frauentag, der jedes Jahr am 8. März begangen wird, hat seinen Ursprung im Jahr 1909 in den USA und wurde 1975 von den Vereinten Nationen institutionalisiert. Jedes Jahr steht der Tag unter einem bestimmten Motto, und für 2025 lautet es: „Für ALLE Frauen und Mädchen: Rechte, Gleichwertigkeit und Empowerment“ berichtet die bpb. Trotz kleiner Fortschritte sind die Herausforderungen für Frauen und Mädchen weltweit umfangreich: Sie sind nach wie vor häufiger von Armut, Krankheit und Gewalt betroffen. In Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal Opfer von physischer oder sexualisierter Gewalt geworden.
Der Gender-Pay-Gap ist auch in Bayern ein heißes Thema – im Jahr 2023 beträgt der Verdienstabstand zu Männern 16 Prozent. Trotz gesetzlicher Bestimmungen zur Förderung der Gleichstellung zeigt der Sustainable Development Report 2024, dass der Fortschritt zu langsam und das Bild insgesamt zu ungleichmäßig ist. In einer Übersicht von 120 Ländern fehlen in 67 Gesetzen gegen Diskriminierung von Frauen, während in vielen Ländern grundlegende Rechte nicht garantiert sind.
Die Versammlung in Erding zeigt, wie wichtig es ist, den Dialog über Frauenrechte zu führen und aktiv gegen die anhaltende Diskriminierung anzukämpfen. Wenn es um Gleichberechtigung geht, haben wir alle einen langen Weg vor uns.