Sensation in Grafing: Seltenes Schwarzstorch-Paar entdeckt!

Ein seltener Schwarzstorch wurde in Grafing gesichtet. Die Region erfährt durch eindrucksvolle Beobachtungen eine Wiederbelebung dieser Art.
Ein seltener Schwarzstorch wurde in Grafing gesichtet. Die Region erfährt durch eindrucksvolle Beobachtungen eine Wiederbelebung dieser Art. (Symbolbild/MW)

Sensation in Grafing: Seltenes Schwarzstorch-Paar entdeckt!

Grafing, Deutschland - In Grafing, einem beschaulichen Ort nahe der Pfarrkirche, wurde ein seltener Besucher gesichtet: Ein Schwarzstorch auf der Suche nach Nahrung am Wieshamer Bach. Die Aufnahmen des Vogels überraschten nicht nur den Fotografen Johannes Pregler, sondern auch die Naturschützer, denn die Sichtung fand in einem untypischen Lebensraum statt. Vor gut 100 Jahren war der Schwarzstorch in Bayern nahezu ausgerottet, doch erfreulicherweise hat er sich in den letzten Jahrzehnten in der Region wieder angesiedelt, wie der Merkur berichtet.

Besonders bemerkenswert ist, dass eine ähnliche Sichtung bereits im Mai in Aßling gemeldet wurde. Dort zeigte sich der Schwarzstorch sogar auf einem Hausdach. Benedikt Sommer, Sprecher des Landesbundes für Vogelschutz (LBV), zeigt sich erfreut über diese Begegnungen. Er bezeichnet die Sichtungen als ungewöhnlich, da der Schwarzstorch normalerweise abgeschiedene Lebensräume bevorzugt. In Bayern sind einige Brutpaare in größeren Waldgebieten dokumentiert, jedoch gibt es keinen Brutnachweis im Ebersberger Forst.

Charakteristik und Lebensweise

LBV.

Der Schwarzstorch nistet meist tief im Wald auf abgebrochenen Bäumen, eine defensive Strategie, um sich vor Feinden zu schützen. Er ernährt sich vor allem von Fischen, Amphibien und Wasserinsekten – dadurch ist er noch stärker auf Gewässer angewiesen als sein weißer Verwandter. Seine Lebensweise ist heimlich und oft verborgen, was seine Sichtungen besonders wertvoll macht.

Gemeinschaftliche Erhaltungsmaßnahmen

Die Naturschützer, insbesondere die LBV-Kreisgruppen, arbeiten eng mit Förstern und Jägern zusammen, um den Lebensraum des Schwarzstorches zu sichern. Benedikt Sommer weist darauf hin, dass Meldungen von Zufallsbeobachtungen wichtig sind, um die Bestandsentwicklung verfolgen zu können. In Nord- und Ostbayern sowie im südlichen Unterfranken und dem Mittelfranken brütet der Schwarzstorch mittlerweile wieder aktiv. Die Anzahl der Brutpaare konnte von 65 im Jahr 2005 auf rund 130 besetzte Reviere im Jahr 2018 gesteigert werden, aber die Art bleibt weiterhin gefährdet.

Die Sichtungen in Grafing und Aßling könnte darauf hindeuten, dass einige Exemplare gelernt haben, in menschlich besiedelten Gebieten nach Nahrung zu suchen. Ob es sich dabei um dasselbe Tier handelt, welches an beiden Orten gesichtet wurde, bleibt jedoch unklar. In jedem Fall wären regelmäßige Sichtungen ein positives Zeichen für die Rückkehr dieser beeindruckenden Vogelart in unsere Regionen.

Details
OrtGrafing, Deutschland
Quellen