Soziale Armut in Coburg: Ein Blick hinter die schwarzen Flecken

Soziale Armut in Coburg: Ein Blick hinter die schwarzen Flecken

Soziale Armut wird in Coburg zunehmend spürbar. Der Sozialarbeiter Gerrit Lepper, der in der Betreuungsstelle der Stadt Coburg arbeitet, gibt einen eindrücklichen Einblick in seine alltägliche Arbeit. Die Betreuungsstelle, die im charmanten Bürglaßschlösschen untergebracht ist, bietet Menschen Hilfe, die nicht mehr in der Lage sind, für sich selbst zu sorgen. Laut np-coburg.de zeigen die Herausforderungen, mit denen die Einrichtung konfrontiert ist, wie wichtig diese Unterstützung für viele Betroffene ist.

Die Wirklichkeit ist oft härter als man denkt. Lepper beschreibt seine Außendienstarbeit als eine Sicht auf „die schwarzen Flecken des menschlichen Lebens“. Mitgliedern des Sozialsenats sind bei kürzlichen Besuchen in Wohnungen mit übermäßigem Verpackungsmüll die Augen aufgeschlagen worden. Bilder eines alten Mannes in solch einer Umgebung werfen ein grelles Licht auf die Thematik der Altersarmut und den oftmals unbemerkt bleibenden Hilfsbedarf in der Stadt.

Rechtliche Vertretung und Unterstützung

Die Aufgaben der Betreuungsstelle sind vielfältig und wichtig. Sie ist, gemäß dem Betreuungsorganisationsgesetz (§ 4 BtOG), eine kommunale Fachstelle, die sich mit der rechtlichen Vertretung volljähriger Personen beschäftigt, die aufgrund von Unfall, Krankheit oder Behinderung nicht in der Lage sind, ihre Angelegenheiten selbst zu regeln. Dabei legt die Betreuungsstelle großen Wert darauf, die Selbstbestimmung und die Rechte hilfebedürftiger Menschen zu wahren und zu fördern.

• Beratung zur rechtlichen Vorsorge, insbesondere zu Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung.
• Mitwirkung in Betreuungsverfahren am Amtsgericht.
• Eignungsprüfung und Unterstützung von Betreuerinnen und Betreuern.
• Vermittlung von Betreuungen und Zusammenarbeit mit Berufsbetreuern.
• Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung für rechtliche Betreuung und Vorsorge.

Ein weiterer Leistungsbereich der Betreuungsstelle ist die umfassende Information und persönliche Beratung. Glücklicherweise ist die rechtliche Betreuung nicht immer die einzige Unterstützungsform; die Fachstelle klärt auch über alternative Hilfen auf, die Betroffenen zur Verfügung stehen können.

Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten ist der Betreuungsstelle ein großes Anliegen. Vertrauen und Respekt stehen bei der Arbeit an oberster Stelle, denn nur so kann eine wirkungsvolle Unterstützung gewährleistet werden. Es ist beeindruckend zu sehen, mit welchem Engagement die Verantwortlichen solchen „schwarzen Flecken“ entgegenwirken und Menschen helfen, die oft in Vergessenheit geraten sind.

In einer Zeit, in der soziale Armut steigt, ist die Bedeutung der Betreuungsstelle in Coburg nicht zu unterschätzen. Sie leistet wertvolle Arbeit, um das Leben derjenigen, die Unterstützung brauchen, ein Stück weit heller zu machen.