Coburgs Radverkehr unter Druck: Umfrage zeigt alarmierende Mängel!

Coburgs Radverkehr unter Druck: Umfrage zeigt alarmierende Mängel!
Coburg, Deutschland - In Coburg findet der Radverkehr aktuell eine sehr kritische Einschätzung. Laut einer Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), an der im Herbst 2024 insgesamt 165 Radfahrende aus der Stadt teilnahmen, zeigt sich ein erhebliches Sicherheitsproblem für die zwei Räder. Die Umfrage ist Teil des alle zwei Jahre stattfindenden Fahrradklima-Tests, an dem bundesweit rund 213.000 Menschen teilnahmen und der deutschlandweit einige alarmierende Ergebnisse hervorbrachte. In Coburg fiel die durchschnittliche Bewertung mit einer Gesamtnote von 4,16, was Platz 312 von 429 untersuchten Kommunen für Coburg bedeutet. In Bayern belegt die Stadt sogar nur den 37. Platz von 49 Städten. Die Umfrageziele waren die Vorstellung eines umfassenden Bildes über das Radfahren und die Bedingungen in den Kommunen, ebenso wie der Herausstellung von Verbesserungspotenzialen für die Radinfrastruktur.
Die Radfahrenden in Coburg sind unzufrieden: 80 Prozent fühlen sich beim Fahren auf den Straßen gefährdet. Ein weiterer beunruhigender Befund zeigt, dass 84 Prozent der Befragten das Fahren im Mischverkehr mit Autos als bedrohlich empfinden. Die Radwege werden als zu schmal und oft auch als gefährlich wahrgenommen. Besonders prekär ist die Situation an Baustellen: 84 Prozent der Teilnehmer müssen hier mittlerweile regelmäßig absteigen und schieben. Zudem klagen 80 Prozent über Ampelschaltungen, die nicht auf den Radverkehr abgestimmt sind.
Radfahrer fordern Verbesserungen
Die große Mehrheit, nämlich 79 Prozent, bemängelt die häufige Duldung falschparkender Autos auf Radwegen. Das Verkehrsbild in Coburg wirkt auf viele Radfahrende zudem aggressiv, 76 Prozent berichten von einem schlechten Verkehrsklima. Ein weiteres Problem ist der zu geringe Überholabstand von Autos – 82 Prozent der Befragten nennen dies als Bedrohung. Dass Coburg beim Radverkehr erheblichen Nachholbedarf hat, bestätigt auch der ADFC Kreisverband.
Über die spezifischen Mängel hinaus stellt der ADFC-Bundesvorsitzende Frank Masurat grundlegende Forderungen. Er fordert eine separate Führung für den Radverkehr an Haupt- und Landstraßen, um die Sicherheit zu erhöhen. An dieser Stelle könnte Coburg sich ein Beispiel an anderen Städten nehmen – beispielsweise hat Nürnberg kürzlich signifikante Verbesserungen durch radfreundliche Ampelschaltungen und neue Radwege erreicht. Diese Maßnahmen haben nicht nur die Sicherheit erhöht, sondern auch die Zufriedenheit der Radfahrenden gesteigert.
Radfahrer im bundesweiten Vergleich
Der Fahrradklima-Test zeigt auch, dass deutschlandweit immer mehr Menschen das Radfahren als gefährlich empfinden. Im Durchschnitt fühlen sich 70 Prozent der Befragten unsicher. Einige Städte konnten jedoch positive Entwicklungen verzeichnen. Frankfurt am Main etwa führt die Liste der Großstädte mit einer Bewertung von 3,49 an, während Münster und Erlangen in ihrer Kategorie auch gut abgeschnitten haben. Im Gegensatz dazu wurden in Städten wie Berlin und Düsseldorf Rückschritte beobachtet.
Es bleibt abzuwarten, ob die Stadtverwaltung auf die Ergebnisse der Umfrage reagiert und die geforderten Maßnahmen umsetzt. Die Radfahrer in Coburg würden sich sicherlich über ein besseres Radverkehrsklima freuen, das ihre Sicherheit und Mobilität verbessert.
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Ort | Coburg, Deutschland |
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