Baywa schlägt Alarm: 650 Millionen Euro Schuldenabbau durch Verkauf!

BayWa reduziert Schulden um 650 Millionen Euro durch Verkauf von Cefetra. Sanierung des Agrarkonzerns bis 2028 geplant.
BayWa reduziert Schulden um 650 Millionen Euro durch Verkauf von Cefetra. Sanierung des Agrarkonzerns bis 2028 geplant. (Symbolbild/MW)

Baywa schlägt Alarm: 650 Millionen Euro Schuldenabbau durch Verkauf!

Coburg, Deutschland - In den letzten Tagen sorgte die BayWa AG für Schlagzeilen, denn der Agrarkonzern hat einen entscheidenden Schritt in seiner umfassenden Unternehmenssanierung vollzogen. Wie die Natur- und Projektgesellschaft Coburg berichtet, wird BayWa durch den Verkauf ihrer niederländischen Tochtergesellschaft Cefetra die Schulden um beachtliche 650 Millionen Euro senken. Der Verkaufspreis für die Übertragung dieser Tochter an die Firmengruppe First Dutch beträgt 125 Millionen Euro. Dieses Geschäft wird voraussichtlich im dritten Quartal 2025 abgeschlossen.

Cefetra ist ein bedeutender Lieferant von Agrarrohstoffen, insbesondere für die Futtermittelherstellung und den Getreidehandel. Die Tochterfirma hat selbst hohe Kredite, was zu einer zusätzlichen Reduzierung der Schulden um etwa 500 Millionen Euro führen wird. Nach Angaben der BayWa summieren sich die langfristigen und kurzfristigen Finanzschulden mittlerweile auf über fünf Milliarden Euro, was die Notwendigkeit der Sanierung verdeutlicht.

Finanzielle Herausforderungen

BayWa geriet bereits im Sommer 2024 in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten. Steigende Zinszahlungen und ein negatives Tagesgeschäft drückten auf die Bilanz des Unternehmens. Laut einem Sanierungsgutachten von Roland Berger wird für das vergangene Jahr ein Verlust von 1,203 Milliarden Euro erwartet, während im laufenden Jahr weitere 1,23 Milliarden Euro prognostiziert werden. Diese Verluste sind nicht nur das Resultat interner Probleme, sondern auch der anhaltenden Krisensituation und konjunkturellen Schwäche im Baustoffhandel.

Die aktuellsten Berichte zeigen, dass die Umsatzprognosen auf etwa 19 Milliarden Euro sinken sollen – das sind über 2,5 Milliarden Euro weniger als im vorherigen Jahr. Für den Konzern werden Gewinne erst wieder 2028 erwartet, mit einer prognostizierten positiven Bilanz von rund 490 Millionen Euro.

Insolvenzen im Kontext

Die Situation von BayWa ist symptomatisch für einen besorgniserregenden Trend in Deutschland. Wie Agrar heute berichtet, steigen die Insolvenzen insbesondere bei größeren Unternehmen um 44,4 Prozent. Während die Mehrheit der Unternehmensinsolvenzen nach wie vor Kleinstunternehmen betrifft, haben Ketteninsolvenzen zugenommen und stellen eine ernsthafte Bedrohung für die wirtschaftliche Stabilität dar. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich für die deutsche Industrie verschärft, was viele Unternehmen unter Druck setzt.

BayWa hat im Rahmen des Sanierungsplans bereits den Verkauf ausländischer Tochtergesellschaften und Beteiligungen angekündigt, zusätzlich zu den Verkäufen von Cefetra, T&G und BayWa r.e., um die Schuldenlast insgesamt um rund vier Milliarden Euro zu reduzieren.

Die kommenden Jahre werden entscheidend für die Zukunft des Unternehmens sein. Die Sanierung könnte dazu führen, dass BayWa wieder ein weitgehend auf Deutschland beschränktes Unternehmen wird. Um in dieser angespannter Lage zu bestehen, wird BayWa sich auf die Kernbereiche Agrar, Technik, Energie und Baustoffe konzentrieren. Trotz der Herausforderungen gibt es auch Chancen durch langjährige Beziehungen zu Landwirten und der steigenden Nachfrage nach innovativen Produkten.

Details
OrtCoburg, Deutschland
Quellen