Flaggenthäufung für den Frieden: Bayreuth gedenkt Hiroshima und Nagasaki!

Flaggenthäufung für den Frieden: Bayreuth gedenkt Hiroshima und Nagasaki!
Bayreuth, Deutschland - Am 8. Juli 2025 wurde in Bayreuth ein bedeutendes Zeichen gesetzt: Oberbürgermeister Thomas Ebersberger hievte auf dem Luitpoldplatz die Flagge von „Mayors for Peace“. Dieser Tag ist nicht nur ein lokales Ereignis, sondern erinnert weltweit an die verheerenden Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vor 80 Jahren. An diesen traurigen Jahrestag, bei dem über 210.000 Menschen starben und noch viele andere unter den Folgen leiden, mahnen Überlebende, bekannt als hibakusha, eindringlich zur Abrüstung von Atomwaffen.
In Deutschland engagieren sich mehr als 600 Städte zur gleichen Zeit für diesen wichtigen Anlass. So auch Bayreuth, das seit Juni 2019 Teil des internationalen Netzwerks „Mayors for Peace“ ist. Dieses Netzwerk setzt sich dafür ein, dass Städte verstärkt Druck auf Regierungen ausüben, dem Atomwaffenverbotsvertrag von 2017 beizutreten. Es ist ein Aufruf für ein Leben ohne die ständige Bedrohung durch Nuklearwaffen, gepaart mit dem Ziel, die globalen Probleme wie Hunger, Armut und Umweltzerstörung zu lösen. Der internationale Gerichtshof stellte bereits in einem Gutachten von 1996 fest, dass es eine völkerrechtliche Verpflichtung zu Verhandlungen über nukleare Abrüstung gibt.
Ein Symbol des Friedens
Im Rahmen der Zeremonie überreichte die Bayreuther Künstlerin Lucie Kazda dem Oberbürgermeister einen Porzellankranich, der als Symbol des Friedens gilt. Kazda hatte in Hiroshima mehr als 1.000 Origami-Kraniche gefaltet und am Kinderdenkmal niedergelegt. Diese Aktion wurde inspiriert von der berührenden Legende der Sadako Sasaki, die nach dem Bombenangriff an Leukämie erkrankte und davon träumte, 1.000 Kraniche zu falten, um von ihrer Krankheit geheilt zu werden.
Ein weiterer bemerkenswerter Bestandteil des Projekts in Bayreuth ist die geplante Pflanzung von Hibakujumoku-Bäumen, Bäumen, die den Atombombenabwurf auf Hiroshima überstanden haben. Diese Bäume sollen als lebendige Symbole für den Frieden dienen und die Erinnerung wachhalten. Die Botschaft ist klar: “Niemand sollte jemals so leiden wie wir“ – ein eindringliches Plädoyer, das von den Städten Hiroshima und Nagasaki in die Welt getragen wird.
Ein starkes Netzwerk
Die Organisation „Mayors for Peace“ wurde ursprünglich von den Städten Hiroshima und Nagasaki ins Leben gerufen. Sie geht auf einen Aufruf des damaligen Bürgermeisters von Hiroshima, Takeshi Araki, im Jahr 1982 an die Städte weltweit zurück, sich für die Abrüstung von Atomwaffen einzusetzen. 1991 wurde die Organisation als Nichtregierungsorganisation mit besonderem Beraterstatus beim UN-Wirtschafts- und Sozialrat registriert.
Seither hat sich das Netzwerk stark erweitert. Es umfasst Regionen wie Taiwan, Palästina und das Kosovo, und über 21 Städte verantworten regionale Kapitel. Diese Struktur ermöglicht es, lokale Anliegen in einen globalen Kontext zu setzen und gemeinsam für Frieden und Sicherheit einzutreten.
Der Flaggentag und die gemeinsamen Aktivitäten weltweit sind nicht nur eine Erinnerung an die Vergangenheit, sondern ein Aufruf, die Zukunft friedlicher zu gestalten. In Bayreuth wird dieser Geist lebendig gehalten und vermittelt, dass die Verantwortung für eine friedliche Welt in den Händen aller liegt. Entscheidungen, die heute getroffen werden, formen die Welt von morgen.
Für weitere Informationen zu „Mayors for Peace“ können Interessierte die Webseite der Organisation besuchen: Mayors for Peace. Für aktuelle Berichte aus Bayreuth schauen Sie auf die offizielle Seite: Bayreuth Stadt.
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Ort | Bayreuth, Deutschland |
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