PETA schlägt Alarm: Landwirt verletzt Rehkitze ohne Schutzmaßnahmen!
Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen wurden Rehkitze während der Mahd verletzt. PETA erstattet Anzeige gegen den Landwirt.

PETA schlägt Alarm: Landwirt verletzt Rehkitze ohne Schutzmaßnahmen!
Im malerischen Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen hat ein tragischer Vorfall Aufsehen erregt. Wie Radio Oberland berichtet, wurden Mitte Mai zwei Rehkitze von einem Mähwerk tödlich verletzt. Tierschutzorganisation PETA hat nun Strafanzeige gegen den verantwortlichen Landwirt erstattet, der laut PETA gewusst haben soll, dass die Jungtiere sich in der Wiese befanden, und keine Schutzmaßnahmen ergriffen hat.
Im Zuge der Mähsaison, die in der Regel im Frühjahr beginnt, bringt die Natur nicht nur frisches Grün, sondern auch neue Wildtiere zur Welt. In dieser Zeit ist die Gefahr für die schwachen Rehkitze besonders hoch. Diese kleinen Tiere bleiben bei Gefahr regungslos liegen, was sie für Mähmaschinen zu einer leichten Beute macht. Jährlich sterben in Deutschland rund 100.000 Rehe bei Mäharbeiten oder werden schwer verletzt, was nicht nur traurige Einzelschicksale sind, sondern auch beachtliche Zahlen an Leid und Verlust.
Fehlende Schutzmaßnahmen
Der Vorfall hat die Diskussion um die Verantwortung der Landwirte in den Fokus gerückt. Laut den rechtlichen Rahmenbedingungen, die das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz thematisiert, können unzureichende Schutzmaßnahmen als strafbar gelten. Landwirte sind gemäß § 17 des Tierschutzgesetzes verpflichtet, mögliche Leiden der Tiere zu vermeiden. Dies kann im schlimmsten Fall zu Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren führen, wenn diese Pflicht verletzt wird.
Um das Risiko von Mähverlusten zu minimieren, stehen Landwirten verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Dazu gehören Vergrämungsmethoden wie Luftballons oder blinkende Lampen, das Absuchen der Wiesen vor der Mahd sowie der Einsatz von Drohnen mit Wärmebildkameras. Eine Kooperation zwischen Landwirten, Jägern und freiwilligen Helfern kann ebenfalls entscheidend sein, um die Jungtiere rechtzeitig zu sichern und zu retten.
Die große Verantwortung
Laut einer Schätzung fallen jedes Jahr etwa 500.000 Rehkitze und andere Wildtiere dem Mähtod zum Opfer. Die Verantwortung für die Ergreifung von Schutzmaßnahmen liegt dabei ganz klar beim mähenden Landwirt. Schon jetzt gibt es Hinweise darauf, dass bei Nichtbeachtung rechtliche Konsequenzen drohen, wie Waffen Schrum betont.
Landwirte sollten sich nicht nur ihrer Verantwortung bewusst sein, sondern diese auch aktiv umsetzen. Bei der Beauftragung von Erntehelfern ist es sinnvoll, vertraglich festzuhalten, wer für die Tierschutzmaßnahmen zuständig ist. Zudem ist zu bedenken, dass die Rehkitzrettung als Teil der ordnungsgemäßen Landwirtschaft gilt und ohne entsprechende Genehmigungen als Jagdwilderei gewertet werden kann.
Ein solches Bewusstsein und die Umsetzung von Schutzmaßnahmen könnten helfen, die traurigen Statistiken zu verringern und eine harmonische Koexistenz von Landwirtschaft und Tierschutz zu fördern. Die Rehkitze und andere Wildtiere haben es verdient, in einer sicheren Umgebung aufzuwachsen, und es liegt an uns allen, dafür zu sorgen, dass das auch passiert.