Neue Nahversorgungskonzepte für Amberg-Sulzbach vorgestellt!

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Amberg-Sulzbach: Studie zur Nahversorgung präsentiert, identifiziert Lücken und zeigt Lösungen für ländliche Gemeinden auf.

Amberg-Sulzbach: Studie zur Nahversorgung präsentiert, identifiziert Lücken und zeigt Lösungen für ländliche Gemeinden auf.
Amberg-Sulzbach: Studie zur Nahversorgung präsentiert, identifiziert Lücken und zeigt Lösungen für ländliche Gemeinden auf.

Neue Nahversorgungskonzepte für Amberg-Sulzbach vorgestellt!

In der idyllischen Region Amberg-Sulzbach liegt ein aktuelles Augenmerk auf der Nahversorgung, die für viele Bürger ein zentrales Anliegen darstellt. Bei einem Treffen im Landratsamt Amberg-Sulzbach, das von Regionalmanagerin Katharina Schenk organisiert wurde, wurde eine umfassende Studie vorgestellt. Diese kommt von der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) und hat das Ziel, Versorgungslücken zu identifizieren und Umsetzungsmöglichkeiten für eine flächendeckende Nahversorgung aufzuzeigen. Laut nn.de gibt es im Landkreis Amberg-Sulzbach derzeit 20 Discounter, 13 Supermärkte und drei Drogeriemärkte, wobei die Verteilung des Angebots stark auf die dicht besiedelten Gemeinden wie Sulzbach-Rosenberg, Kümmersbruck, Hirschau und Auerbach konzentriert ist.

Ein Problem ergibt sich jedoch in den zwölf Gemeinden des Landkreises, wo keine leistungsfähige und großflächige Nahversorgung vorhanden ist. Während 51,4% der Einwohner ihre Einkäufe vor Ort erledigen, greifen 33,2% in den Nachbargemeinden auf das Angebot zurück, und das zumeist im eigenen Auto. Die Zufriedenheit mit dem Nahversorgungsangebot ist insgesamt hoch, besonders in Sulzbach-Rosenberg mit einem Wert von 86%. Doch es zeigt sich auch, dass in Orten wie Hirschbach und Poppenricht lediglich rund 22% der Bevölkerung zufrieden sind. Besonders schmerzlich wirken sich Betriebsschließungen von Bäckereien, Metzgereien, Apotheken und Wirtshäusern auf die ländliche Infrastruktur aus.

Innovative Nahversorgungsmodelle im Fokus

Die Studie präsentierte fünf Konzepte zur Verbesserung der Nahversorgung. Dazu zählt das „Von Bürgern für Bürger – Marktladen-Konzept“ in Hohenburg unter der Leitung von Helmut Schindler sowie der Hutzelhof in Weißenberg, ein Familienbetrieb, der 2000 bis 3000 Haushalte sowie 1000 Schulen, Kitas und Firmen beliefert. Ein weiteres spannendes Konzept ist die Dorfladenbox von Julius Stintzing, die ein Sortiment von 670 Produkten regionaler Erzeuger bietet. Zudem gibt es einen mobilen Dorfladen der ILE Steinwald-Allianz, der auf vier Rädern ein umfassendes Angebot an sechs Tagen in der Woche bereitstellt. Ein abenteuerliches Konzept ist der „Supermarkt ohne Personal“ von Christian Maresch, der in Parkstein lokale Produkte mit Selbstbedienung bietet.

Um die Herausforderungen der Nahversorgung in ländlichen Räumen anzugehen, unterstützt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit der Initiative „LandVersorgt – Neue Wege zur Nahversorgung in ländlichen Räumen“ verschiedene Modellprojekte. Diese Projekte zielen darauf ab, die Teilhabe und Daseinsvorsorge in ländlichen Regionen zu sichern. Ein herausragendes Beispiel ist das Projekt „Stadt-Land-Drohne“, das den Einsatz von Drohnen zur Verbesserung der Nahversorgung testet. Es wird immer deutlicher, dass ländliche Gebiete oft vor der Herausforderung stehen, den lokalen Bedarf in Einklang mit veränderten Einkaufsgewohnheiten und einer sich wandelnden Bevölkerungsstruktur zu decken. Die Unterstützung durch Fördermittel, meist bis zu 50.000 Euro für die Konzeptphase, ist dabei unerlässlich.

Daseinsvorsorge und ihre Herausforderungen

Die Daseinsvorsorge selbst ist ein entscheidender Faktor für die Lebensqualität in ländlichen Räumen. Diese umfasst nicht nur die Nahversorgung, sondern auch Einrichtungen wie Schulen, Hausärzte und Feuerwehrdienste. Laut bpb.de ist die Sicherstellung dieser Infrastruktur besonders herausfordernd, gerade in Zeiten von Alterung und dem Rückgang der Bevölkerung. Im Jahr 2017 verfügten nur 55% der ländlichen Bevölkerung über einen Hausarzt, der fußläufig in 15 Minuten erreichbar war. Dieser Wert liegt in nicht-ländlichen Gebieten bei 84%.

Die Notwendigkeit einer ortsnahen und sozialverträglichen Versorgung ist also mehr denn je gefragt. Immer weniger Menschen haben Zugang zu einem Lebensmittelgeschäft in der Nähe, und die Zahl der Verkaufsstellen im Lebensmitteleinzelhandel hat sich seit 1990 mehr als halbiert. Politisch bleibt das Ziel, die Nahversorgung so zu gestalten, dass sie für alle Bürger gut erreichbar ist – idealerweise innerhalb von zehn Gehminuten. Die Herausforderungen bleiben groß, doch die vorgestellten Lösungen geben Anlass zur Hoffnung.