Drama um Ghost: Wunsiedeler Firma kauft das frühere Werk in Waldsassen!

Wunsiedel im Fichtelgebirge: Firma erwirbt Ghost-Gelände, trotz Gerüchten um die Fahrradmarke. Zukunft und Mitarbeiter betroffen.
Wunsiedel im Fichtelgebirge: Firma erwirbt Ghost-Gelände, trotz Gerüchten um die Fahrradmarke. Zukunft und Mitarbeiter betroffen. (Symbolbild/MW)

Drama um Ghost: Wunsiedeler Firma kauft das frühere Werk in Waldsassen!

Waldsassen, Deutschland - In Waldsassen gibt es derzeit viel Bewegung rund um die beliebte Fahrradmarke Ghost. Eine Firma aus Wunsiedel hat kürzlich das Gelände des ehemaligen Herstellers erworben, was die Zukunft des Unternehmens ins Wanken bringt. Ghost ist momentan lediglich Mieter in den eigenen, nunmehr verkauften Räumlichkeiten. Harald Kosalla, Geschäftsführer der Marke, empfängt Redakteure in einem fast leeren Büro, das sich durch eine minimalistische Einrichtung ohne Dekoration oder Pflanzen auszeichnet. Sein Team hat bereits in die neuen Geschäftsräume im ehemaligen Ghost-Gebäude umgesiedelt, was die Ungewissheit um die Marke nur noch verstärkt. Diese Veränderungen stellen die über 120 Mitarbeiter vor eine schwierige Lage, die über die weiteren Entwicklungen besorgt sind.

In den letzten Monaten kursieren immer wieder Gerüchte über ein mögliches Aus der Marke. Ghost-Geschäftsführer Christoph Mannel hat diese jedoch vehement dementiert. Dennoch bleibt die Lage angespannt: Seit November 2023 werden in Waldsassen keine Ghost-Fahrräder mehr montiert, die Produktion wurde nach Ungarn und in die Türkei verlagert. Diese Schritte sind Teil der Maßnahmen des Mutterkonzerns Accell-Group, die sich in einer ernsten finanziellen Krise befindet. Die Schulden des Unternehmens betragen mittlerweile über eine Milliarde Euro, und der Umsatz ist im Jahr 2023 um etwa 10% auf 1,29 Milliarden Euro gesunken. Das Unternehmen sieht sich gezwungen, zwei Werke zu schließen, darunter auch das in Waldsassen, und sich in Deutschland stärker auf Forschung, Entwicklung und Marketing zu konzentrieren.

Die Zukunft der Marke Ghost

Trotz der Herausforderungen betont Mannel die Wichtigkeit der Marke Ghost für den europäischen und deutschen Markt. Es gibt Spekulationen, dass der Name Ghost möglicherweise in die Marke Haibike integriert werden könnte, die ebenfalls zur Accell-Group gehört. Diese Firma hat trotz ihrer Schwierigkeiten einen treuen Kundenstamm und könnte somit eine Übernahme des Namens realisieren. Ein weiterer Stellenabbau in Waldsassen ist laut Mannel nicht geplant, was den Mitarbeitern vorerst etwas Sicherheit bietet, doch die Unsicherheiten, die mit der Standortschließung verbunden sind, schaffen ein angespanntes Klima.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Situation für Ghost und seine Angestellten weiterentwickeln wird. Die Möglichkeit, dass die Marke in eine andere übergeht oder von der Bildfläche verschwindet, schwebt wie ein Damoklesschwert über Waldsassen. Die Stadt und ihre Einwohner hoffen auf positive Nachrichten und eine nachhaltige Perspektive für die traditionsreiche Marke, die für viele ein Stück Heimat und Identität darstellt.

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OrtWaldsassen, Deutschland
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