Kein neuer Asylbewerber seit Januar: Landkreis vor großen Herausforderungen!

Kein neuer Asylbewerber seit Januar: Landkreis vor großen Herausforderungen!
Weilheim, Deutschland - In den letzten Monaten hat sich im Landkreis Weilheim-Schongau eine bemerkenswerte Wende im Bereich Asyl und Flüchtlinge vollzogen. Seit Januar 2025 gibt es keinen Zuwachs an Asylbewerbern, was eine erhebliche Veränderung gegenüber dem Vorjahr darstellt. In den ersten fünf Monaten 2024 wurden noch 200 Asylsuchende und 180 Ukrainer im Landkreis registriert, während es im gleichen Zeitraum 2025 lediglich 136 Ukrainer und keine neuen Asylbewerber gab, wie Merkur berichtet.
Aktuell leben 3574 Geflüchtete im Landkreis, darunter zahlreiche aus Afghanistan, der Türkei, Nigeria und vielen weiteren Staaten. Trotz dieser stabilen Gesamtzahl an Geflüchteten ist die Situation in den bestehenden Unterkünften angespannt. Der Landkreis verzeichnet 232 freie Plätze in den Unterkünften, während gleichzeitig 15 Notunterkünfte in Gemeinden wie Wielenbach und Penzberg geschlossen werden sollen. Für eine dauerhafte Lösung wird ein Bedarf von rund 400 Plätzen an dauerhaften Unterkünften erwartet, um die Übergangslösungen abzuschaffen.
Neue Unterkünfte im Bau
Um den anhaltenden Bedarf an Unterbringungsmöglichkeiten zu decken, sind neue Unterkünfte am Leprosenweg in Weilheim und in Hohenpeißenberg in Planung. Diese Vorhaben sind jedoch nicht aus dem Kreishaushalt finanziert. Stattdessen wartet man auf Kostenzusagen vom Freistaat, die seit Ende 2024 auf sich warten lassen. Der Druck zur Schaffung adäquater Wohnmöglichkeiten wächst, da zurzeit nur 1163 der 3547 Geflüchteten anerkannt sind, während 193 geduldet werden.
Die Kontaktstelle Asyl im Landkreis bietet Unterstützung für Geflüchtete und berät diese zu Themen im Ausländer- und Asylwesen. Zu den Aufgaben gehört auch die Organisation von Informationsveranstaltungen sowie die Vernetzung mit ehrenamtlichen Helferkreisen, wie auf der Webseite des Landratsamtes zu lesen ist. Dies ermöglicht den Geflüchteten, sich besser zu integrieren und wichtige Informationen zu erhalten.
Prognosen und Herausforderungen
Die Prognosen zur Entwicklung des Fluchtgeschehens sind ungewiss. Aktuell wird eine Zuweisungsquote von 380 Geflüchteten im Jahr erwartet, jedoch sind die Rahmenbedingungen aufgrund der geopolitischen Situation schwierig. Während Rückführungen bereits stattgefunden haben – vier Abschiebungen wurden in diesem Jahr durchgeführt – bleibt abzuwarten, wie sich die Lage weiter entwickelt. Politisch verfolgte Personen, die unter Artikel 16a des Grundgesetzes Asyl suchen, stehen in den Fokus, während Ukrainer Bürgergeld beziehen und somit nicht den regulären Asylbewerberleistungen unterliegen.
Statistiken zeigen, dass Deutschland im Jahr 2023 rund 352.000 Asylanträge verzeichnete, die höchste Zahl seit 2016. Die Herausforderungen im europäischen Asylsystem sind vielfältig und führen zu Spannungen zwischen den Mitgliedstaaten in der EU, insbesondere in Bezug auf die Verteilung von Geflüchteten aus Krisengebieten, wie Statista aufzeigt.
Die Situation im Landkreis bleibt angespannt. Es bleibt zu hoffen, dass sowohl die benötigten Finanzen als auch die politischen Rahmenbedingungen bald verbessert werden, um den Geflüchteten ein sicheres und annehmbares Zuhause zu bieten.
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Ort | Weilheim, Deutschland |
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