Konflikt bei ZF in Schweinfurt: Kündigungen drohen nach Arbeitszeit-Stopp!

ZF in Schweinfurt steht vor einem Konflikt: Arbeitszeitkürzung endet, 650 Kündigungen drohen wegen finanzieller Probleme im Unternehmen.
ZF in Schweinfurt steht vor einem Konflikt: Arbeitszeitkürzung endet, 650 Kündigungen drohen wegen finanzieller Probleme im Unternehmen. (Symbolbild/MW)

Konflikt bei ZF in Schweinfurt: Kündigungen drohen nach Arbeitszeit-Stopp!

Schweinfurt, Deutschland - Es rumort gewaltig am Standort Schweinfurt des Automobilzulieferers ZF. Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage steht das Unternehmen unter immensem Druck, was sich in drastischen Maßnahmen niederschlägt. Die vorübergehende Senkung der Wochenarbeitszeit für rund 5.500 Beschäftigte von 35 auf 32,5 Stunden, welche Ende 2024 eingeführt wurde, läuft nun am 30. Juni 2025 aus. Der Betriebsrat hat jedoch eine Verlängerung dieses Arbeitszeitdeals klar abgelehnt, was die Situation weiter zuspitzt. Laut Informationen der Main-Post könnten nun mindestens 650 Arbeitsplätze in Gefahr sein.

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, dass ZF Friedrichshafen nicht nur regional, sondern auch auf nationaler Ebene in der Krise steckt. Das Unternehmen plant bis 2028 den Abbau von bis zu 14.000 Stellen, und die Rückgänge bei den Umsätzen in der Elektromobilität tun ihr Übriges. Die hohe Verschuldung, die durch Übernahmen wie Wabco und TRW Automotive entstanden ist, belastet die Bilanz zusätzlich. Im Jahr 2024 verbuchte ZF einen Milliardeneuroverlust und hat mit langsamen Umsätzen zu kämpfen, was aus dem Merkur hervorgeht.

Die Lage der Branche

Es ist nicht nur ZF, das mit diesen Schwierigkeiten kämpft. Auch andere deutsche Autozulieferer wie Brose, Schaeffler und Mubea sehen sich gezwungen, Stellen abzubauen. Mehr als die Hälfte der Zulieferer plant, Personal abzubauen, ein Trend, der durch den späten Umstieg auf Elektromobilität und eine schwache Nachfrage nach E-Autos verstärkt wird. Diese branchenweiten Herausforderungen führen dazu, dass Zulieferer flexibler bei Jobstreichungen reagieren können als viele Automobilhersteller selbst, was die Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt weiter anheizt, wie n-tv berichtet.

Die Anpassung an die Bedürfnisse des Marktes wird für ZF und dessen Mitarbeiter zur Überlebensfrage. Zudem steht die Konkurrenz aus China bereit, Marktanteile in Europa zu erobern. Während die lokalen Autobauer sich gegen schwache Verkaufszahlen in Deutschland und Übersee wappnen, ist es für die Zulieferer entscheidend, in den Sektor der Elektromobilität zu investieren und innovative Lösungen zu finden.

Blick in die Zukunft

Trotz der ernsten Lage bleibt ZF offen für Gespräche über mögliche Lösungen hinsichtlich der Arbeitszeitregelung. Die Hoffnung auf einen robusten Arbeitsmarkt könnte vielen betroffenen Mitarbeitern helfen, die Ungewissheit zu überstehen. Doch ob dies genug ist, um den drohenden Stellenabbau zu verhindern, bleibt abzuwarten. Eines steht fest: Die kommenden Wochen werden entscheidend für die Zukunft des Standortes Schweinfurt und seiner Belegschaft sein.

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OrtSchweinfurt, Deutschland
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