Hornissen auf dem Vormarsch: Jetzt Nester entdecken und umsiedeln!

Hornissen auf dem Vormarsch: Jetzt Nester entdecken und umsiedeln!
Passau, Deutschland - In Bayern gibt es derzeit viel zu beobachten, wenn es um die heimische Tierwelt geht. Besonders die Hornisse steht im Fokus, denn ihre Nester sollten jetzt dringend im Auge behalten werden. Wie BR.de berichtet, hat Karl Haberzettl vom Bund Naturschutz in Passau kürzlich eine Hornissenkönigin in einem Filzhut entdeckt. Diese Königin hat bereits begonnen, Eier in Waben abzulegen, und wird in den kommenden Wochen ein großes Nest mit bis zu 600 Hornissen bilden.
Der gerade ideale Zeitpunkt für die Umsiedlung eines Hornissennests ist jetzt; das Nest hat derzeit die Größe eines Tennisballs. Hornissen nisten gerne in dunklen und geschützten Ecken, wie zum Beispiel Rollladenkästen. Bei der Entdeckung eines Hornissennests ist es wichtig, die Untere Naturschutzbehörde zu kontaktieren. Das Fangen oder Töten einer Hornissenkönigin ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz verboten und kann mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro geahndet werden.
Vorsicht und Umsiedlung
Übrigens hat Haberzettl die offizielle Genehmigung der Regierung in Niederbayern für das Fangen der Hornissenkönigin erhalten. Er nutzt dazu ein Marmeladenglas mit gelochtem Deckel, um die Königin anzulocken, denn Hornissen folgen dem Licht. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass Hornissen, die sowohl tagsüber als auch nachts aktiv sind, bei Erschütterungen oder hektischen Bewegungen nervös reagieren können.
Darüber hinaus produzieren diese Insekten schwarze Ausscheidungen, die stark riechen und aus dem Nest herauslaufen können. Das Nest wird schließlich in einer Scheune, etwa fünf Kilometer vom ursprünglichen Standort entfernt, umgesiedelt, wo es ungestört bleiben kann. Haberzettl hebt die bedeutende Rolle der Hornissen für die Biodiversität hervor und vergleicht ihre Funktion mit einem Spinnennetz – dessen Entfernung könnte das gesamte Ökosystem gefährden.
Gesetzliche Bestimmungen und Artenvielfalt
Die heimische Hornisse ist eine besonders geschützte Art. Wie auf der Seite des Landes Schleswig-Holstein nachzulesen ist, sind Hornissen ebenso wie Hummeln und Wildbienen nach § 7 Abs. 2 Nr. 13 BNatSchG besonders geschützt. Das Fangen, Töten und Zerstören von Nester dieser Arten ist gesetzlich verboten und bei Konflikten darf ein Nest nur mit Genehmigung der zuständigen Behörde entfernt werden.
Das Landesamt für Umwelt in Schleswig-Holstein erteilt Ausnahmegenehmigungen, nachdem der Sachverhalt geprüft wurde. Der Schutz dieser Arten ist wichtig, da viele Wildbienenarten einzeln leben, während Hornissen und Hummeln staatenbildende Insekten sind.
Kennen Sie die Hornisse?
Bei all der Vorsicht darf auch die Öffentlichkeit gut informiert sein. Laut Bund Naturschutz handelt es sich bei den Hornissen zwar um Insekten mit einem Giftstachel, doch ihr Gift ist nicht gefährlicher als das von Bienen oder Wespen. Stiche können schmerzhaft sein, führen jedoch in der Regel nur zu Schwellungen und Rötungen, die rasch abklingen. Wer allergisch reagiert, sollte besonders vorsichtig sein, da allergische Reaktionen auf das Eiweiß im Hornissengift auftreten können, auch wenn eine Bienengiftallergie nicht automatisch bedeutet, dass man auch auf Hornissen allergisch reagiert.
In Anbetracht all dieser Informationen ist es wichtig, achtsam mit unserer Natur und besonders mit den Hornissen umzugehen. Diese faszinierenden Insekten tragen erheblich zur biologische Vielfalt bei – und dafür sollten sie geschätzt und geschützt werden.
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Ort | Passau, Deutschland |
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