Zukunft der Buslinie 920: Unterallgäu spricht sich klar dagegen aus!

Neu-Ulm plant die Integration der Buslinie 920 in den ÖPNV, stößt jedoch auf Widerstand aus dem Unterallgäu.
Neu-Ulm plant die Integration der Buslinie 920 in den ÖPNV, stößt jedoch auf Widerstand aus dem Unterallgäu. (Symbolbild/MW)

Zukunft der Buslinie 920: Unterallgäu spricht sich klar dagegen aus!

Neu-Ulm, Deutschland - Die Diskussion um die Buslinie 920, die zwischen Babenhausen und Illertissen verkehrt, sorgt gerade für viel Aufregung zwischen den Landkreisen Unterallgäu und Neu-Ulm. Laut einem Bericht von Merkur haben die Vertreter des Unterallgäus im Ausschuss für Mobilität klar Stellung bezogen und sich einstimmig gegen die Pläne der Neu-Ulmer entschieden. Diese sehen vor, die Linie 920 in das bevorstehende Linienbündel Süd-Ost aufzunehmen.

In Neu-Ulm wird die Integration dieser Linie für 2026 angestrebt, um den Fahrplan auf einen Stundentakt mit 17 Fahrtenpaaren zu erweitern. Aktuell gibt es 14 tägliche Fahrtenpaare, die nun durch die geplante Umstrukturierung bedroht sind. Das Landratsamt Unterallgäu äußert Bedenken, dass eine solche Integration nicht nur die Planungshoheit gefährdet, sondern auch höhere Kosten und Synergieverluste nach sich ziehen könnte.

Kontroversen und Gespräche

Die Diskussion um den ÖPNV in der Region ist jedoch nicht neu. Erste Gespräche fanden bereits im September 2022 statt, bei denen Landrat Alex Eder aus Unterallgäu und Landrätin Eva Treu von Neu-Ulm ihre unterschiedlichen Ansichten austauschten. Wie aus den Gesprächen hervorgeht, sind die Themen Planungshoheit, Kosten und Konzessionen zentrale Streitpunkte. Eder beschreibt die Situation als „unterschiedliche Ansichten“, die auch bei weiteren Konferenzen und persönlichen Treffen nicht ausgeräumt werden konnten. Dies wird von Augsburger Allgemeine berichtet.

Ein Vermittlungsgespräch ist für den 24. Juni in Augsburg angesetzt, bei dem beide Landkreise ihre Interessen noch einmal deutlich machen wollen. In diesem Zusammenhang hat Unterallgäu auch einen Alternativvorschlag unterbreitet, der die Linie 920 in ihrer bisherigen Form beibehalten und mit einem Bedarfsverkehr ergänzen möchte.

Die Mobilitätswende im Blick

Ähnlich wie im Fall der Buslinie 920 wird auch auf überregionaler Ebene viel über die Zukunft des öffentlichen Verkehrs diskutiert. Eine Studie des Fraunhofer IESE unterstreicht die Rolle des Busses als umweltfreundliche Alternative, gerade in ländlichen und suburbanen Gebieten. Viele Menschen greifen hier auf das Auto zurück, da der Linienbus oftmals unattraktiv erscheint – Gründe sind schlechte Taktung, fehlende Flexibilität und hohe Fahrpreise. Um den Bus als umweltfreundliches Mobilitätsangebot zu stärken, bedarf es einer Neuausrichtung im öffentlichen Nahverkehr, die die Nutzer*innen in den Mittelpunkt stellt, so der Aufruf von Fraunhofer.

Die Zukunft der Linie 920 wird somit nicht nur lokal, sondern auch im größeren Kontext der Mobilitätswende spannend bleiben. Die kommenden Gespräche könnten entscheidend für die Richtung sein, die der öffentliche Nahverkehr in dieser Region einschlägt. Die Bürger:innen dürfen gespannt sein, ob ein Kompromiss gefunden wird, der alle Interessen berücksichtigt und zukunftsfähigen ÖPNV garantiert.

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OrtNeu-Ulm, Deutschland
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