Hochgeschwindigkeits-Internet für Züge: Ein neuer Digital-Weg für Deutschland!

Vier Mobilfunkanbieter und Deutsche Bahn starten das Projekt "Gigabit Innovation Track" für schnelles Internet im Zug.
Vier Mobilfunkanbieter und Deutsche Bahn starten das Projekt "Gigabit Innovation Track" für schnelles Internet im Zug. (Symbolbild/MW)

Hochgeschwindigkeits-Internet für Züge: Ein neuer Digital-Weg für Deutschland!

Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland - In Deutschland wird mit Hochdruck am Projekt „Gigabit Innovation Track“ (GINT XT) gearbeitet, um den Bahnreisenden ein durchgängiges Hochgeschwindigkeits-Internet anzubieten. Die Deutsche Bahn, zusammen mit vier großen Mobilfunkanbietern – 1&1, Deutsche Telekom, O2 Telefónica und Vodafone –, sowie weiteren Partnern wie Vantage Towers und Ericsson, haben sich diesem ambitionierten Ziel verschrieben. Main-Echo berichtet, dass der erste Schritt auf der stark frequentierten Strecke Hamburg–Berlin mit ihren 278 Kilometern und täglich rund 30.000 Fahrgästen sein wird.

Digitalminister Karsten Wildberger hebt die Bedeutung von schnellem Internet auf Schienen hervor. Aktuell sieht sich die Bahn mit unzureichender Mobilfunkversorgung konfrontiert, vor allem in ländlichen Gebieten. Die Nachrüstung älterer Züge steht dabei im Fokus, da viele von ihnen durch spezielle Scheibenfolien die Mobilfunksignale erheblich abschirmen. Neuere Züge hingegen sind mit funkdurchlässigen Fenstern ausgestattet, was den Empfang entscheidend verbessert.

Technologische Herausforderungen und Lösungen

Das Projekt ist auch eine Antwort auf die Herausforderungen, die der Mobilfunkausbau an die Bahn stellt. Es sind neue Designs von Funkmasten in der Testphase, wobei eine nachhaltige Errichtung ohne aufwändige Betonsockel angestrebt wird. Telefonica vermeldet, dass Masten, die nicht aufwändig im Boden verankert sind, geplant werden. Diese sparen Zeit und Ressourcen, während sie gleichzeitig die CO2-Emissionen reduzieren.

Die neue 5G-Mobilfunktechnologie wird entlang der Gleise implementiert, genau genommen auf Frequenzen von 3,6 GHz, die schnelle Datenübertragungen ermöglichen, jedoch mit einer eingeschränkten Reichweite im Vergleich zu 4G. Um eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten, sind deutschlandweit etwa 20.000 neue Masten erforderlich, wobei jeder Mast einen Bereich von rund einem Kilometer abdeckt.

Praktische Umsetzung und Ausblick

Das Projektteam ist bestrebt, die Zusammenarbeit zwischen der Mobilfunkindustrie und der Bahn zu intensivieren. Deutsche Bahn nennt mehrere innovative Technologien, wie Mehrfachantennen und Beamforming, die getestet werden, um die Effektivität der Signalübertragung zu steigern. Der Mobilfunkausbau ist nicht nur für die Reisenden wichtig, sondern auch notwendig für zukünftige Funktechnologien wie das Future Rail Mobile Communication System (FRMCS), das zusätzliche Frequenzen benötigt.

In den kommenden Monaten stehen Messfahrten in einem Laborzug der DB an, um das High-Speed-Internet im Hochgeschwindigkeitsverkehr zu testen. Fachleute schätzen, dass bis zu Beginn der 2030er Jahre Datenraten von bis zu 5 Gigabit pro Sekunde für eine vollständige digitale Vernetzung der Züge notwendig sein werden. Die Zukunft der Mobilität auf Schienen wird immer digitaler – ein Fortschritt, der sowohl Reisende als auch die gesamte Branche begeistert.

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OrtMecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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