Gewerkschaft schlägt Alarm: XXL-Arbeitstage bedrohen die Beschäftigten!

Gewerkschaft schlägt Alarm: XXL-Arbeitstage bedrohen die Beschäftigten!
Kulmbach, Deutschland - Die Diskussion um die Arbeitszeitpläne der neuen Bundesregierung sorgt für erhitzte Gemüter in Bayern. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) schlägt Alarm und warnt vor möglichen „XXL-Arbeitstagen“. Laut Frankenpost äußert sich Rainer Reißfelder, kommissarischer Geschäftsführer der NGG Oberfranken, äußerst besorgt über die Pläne, die zu einer Ausdehnung der Arbeitszeiten führen könnten. Besonders betroffen sind vielfältige Berufe, von Außendienstmitarbeitern über Köche bis hin zu Fabrikarbeitern.
„Das wird für viele ein Schuften bis ans Limit“, betont Reißfelder, der sich um die Auswirkungen auf die Beschäftigten sorgt. Die vorgeschlagene Regelung könnte eine Umstellung der bisherigen Regelarbeitszeit von acht Stunden auf eine potenziell höhere „Höchstarbeitszeit pro Woche“ nach sich ziehen. Diese Veränderungen könnten nicht nur die Konzentration und Sicherheit am Arbeitsplatz gefährden, sondern auch schwerwiegende Folgen für das Familienleben und die Freizeitgestaltung der Arbeitnehmer haben. So warnen die Gewerkschaften auch vor einem Anstieg der Überstunden, insbesondere vor dem Hintergrund, dass im Jahr 2023 bereits 116,9 Millionen Überstunden in Bayern geleistet wurden, wie Regensburger Nachrichten berichteten.
Die Rolle der Überstunden
Ein kritischer Punkt in der Diskussion ist die mögliche steuerliche Begünstigung von Überstunden, die die Gewerkschaft entschieden ablehnt. Diese würde – so die Befürchtungen – zu einem Anstieg der Überstunden führen und damit noch weiter Druck auf die Beschäftigten ausüben. Rainer Reißfelder appelliert an die Bundestagsabgeordneten von CSU und SPD, sich gegen diese Pläne einzusetzen.
Die Entwicklungen im deutschen Arbeitszeitvolumen sind zudem aussagekräftig. In den letzten zehn Jahren ist dieses kontinuierlich gestiegen, abgesehen von den Pandemiejahren, was Herausforderungen für Familien und Arbeitgeber mit sich bringt. Die Politik ist gefordert, Lösungen zu finden, die den Bedürfnissen von Familien Rechnung tragen, anstatt pauschale Maßnahmen zu ergreifen, die möglicherweise nicht den gewünschten Effekt bringen. Wie DIW analysiert, sollte besonders auf die gleichmäßige Verteilung von Erwerbs- und Care-Arbeit geachtet werden.
Im Hinblick auf die steigenden Arbeitszeiten ist klar, dass mehr getan werden muss, um das Gleichgewicht zwischen Arbeits- und Privatleben zu wahren. Es wird nicht nur eine Reform der Minijob-Regelung benötigt, sondern auch ein gezielter Ausbau von Kinderbetreuungsmöglichkeiten, da nur 36% der unter Dreijährigen 2022 eine Kindertagesbetreuung besuchten. Dies steht im Widerspruch zu den Wünschen von 49% der Eltern, die um eine geeignete Betreuung für ihre Kleinen kämpfen.
Eine gerechtere Verteilung der unbezahlten Arbeit im Haushalt ist unerlässlich, um die Herausforderungen von Familien zu meistern. Derzeit verbringen Mütter noch deutlich mehr Zeit mit der Betreuung der Kinder als Väter. Deswegen ist eine politische Initiative gefragt, um die Aufgaben gleichmäßiger zu verteilen und dadurch das Erwerbspotenzial von Frauen zu fördern.
Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, wie die Gesetzgeber und Unternehmen auf die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt reagieren. Sicher ist, dass die Stimmen der Gewerkschaften und der Beschäftigten Gehör finden müssen, um ein faires Arbeitsumfeld zu schaffen.
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Ort | Kulmbach, Deutschland |
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