BayWa schließt Standort in Kronach: Bauern in großer Not!

BayWa schließt bis Ende Juni 2025 seine Agrarstandorte in Kronach, was landwirtschaftliche Betriebe stark betrifft.
BayWa schließt bis Ende Juni 2025 seine Agrarstandorte in Kronach, was landwirtschaftliche Betriebe stark betrifft. (Symbolbild/MW)

BayWa schließt Standort in Kronach: Bauern in großer Not!

Kronach, Deutschland - Eine wirtschaftliche Erschütterung zeichnet sich für die Region Kronach ab: Der größte Agrarhändler Deutschlands, BayWa, plant bis Ende Juni 2025 die Schließung seines Standorts in Kronach sowie in weiteren bayerischen Städten wie Thiersheim und Velden. Diese Maßnahme ist Teil eines umfassenden Sanierungskonzepts, das insgesamt 26 Standortschließungen bis 2027 vorsieht. In Franken berichten lokale Medien, dass die Schließungen viele Landwirte in der Region stark belasten werden. Besonders kleine Betriebe, die oft nicht die nötige Menge für eine ganze Lkw-Ladung aufbringen können, sind hiervon betroffen.

Die angekündigte Schließung ist nicht zufällig. BayWa hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust von über 93 Millionen Euro erlitten, was die Maßnahmen nötig gemacht hat. Der Bayerische Bauernverband, vertreten durch Harald Köppel, äußert in diesem Kontext sein tiefes Bedauern und seine Besorgnis über die Folgen der Schließungen. „Die Landwirte in der Umgebung werden längere Wege zurücklegen müssen, was zusätzliche Kosten und Zeit bedeutet“, sagt Köppel. Getreideerfassung und Dünger-Ausgabe werden künftig nach Burgkunstadt verlagert, wo eine neue Infrastruktur geschaffen wird.

Umfassendes Sanierungskonzept

Wie die Bauernzeitung berichtet, plant BayWa bis Ende 2023 die Schließung von zehn weiteren Agrarhandelsstandorten in Bayern und Baden-Württemberg. Dies geschieht nicht im Rahmen eines regulären Insolvenzverfahrens, sondern im Zuge eines StaRUG-Verfahrens, das die Sanierung außerhalb eines Insolvenzverfahrens ermöglichen soll. Das Ziel ist es, die Zustimmung von über 95 Prozent der Gläubiger zu erhalten und damit die eigene Zukunft neu zu gestalten.

Das Unternehmen prüft derzeit sein Standortnetz auf Wirtschaftlichkeit. Von insgesamt 400 Standorten sind 26 als nicht wirtschaftlich genug eingestuft worden. Während die meisten betroffenen Mitarbeiter an anderen Standorten weiter beschäftigt werden sollen, sind einige in der Pflicht, ihre Pensionsansprüche wahrzunehmen. Die genaue Zahl der entfallenden Stellen beläuft sich bis 2027 auf bis zu 1.300.

Eine Chance für neue Akteure

Inmitten dieser Herausforderungen gibt es jedoch einen Lichtblick: Nicolas Roth von der Roth Land- und Kommunaltechnik GmbH plant, die durch die BayWa-Schließung entstehende Lücke zu schließen. Roths Unternehmen, das seit April 2023 aktiv ist, möchte nicht nur landwirtschaftliche Maschinen anbieten, sondern auch die Bereiche übernehmen, die bisher BayWa bediente. „Da liegt was an!“, zeigt sich Roth motiviert, den Landwirten in der Region weiterhin eine Anlaufstelle zu bieten.

Das Schicksal von BayWa und die damit verbundenen Veränderungen stellen eine große Herausforderung für die Landwirtschaft in der Region dar. Mit weniger Anlaufstellen für die Landwirte und einem Rückgang der lokalen Infrastruktur wird es entscheidend sein, wie schnell neue Alternativen gefunden werden und ob Unternehmen wie Roths tatsächlich in der Lage sind, den notwendigen Service bereitzustellen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickeln wird, aber eines ist klar: Die Schließungen schleudern einen Schatten auf die Zukunft der Landwirtschaft in Kronach und Umgebung.

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OrtKronach, Deutschland
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