Kaufbeuren: 79% der Radfahrer fühlen sich unsicher – dringender Handlungsbedarf!

Radfahrer in Kaufbeuren sind unzufrieden: ADFC-Fahrradklima-Test 2024 zeigt schlechte Bedingungen und hohe Unsicherheiten.
Radfahrer in Kaufbeuren sind unzufrieden: ADFC-Fahrradklima-Test 2024 zeigt schlechte Bedingungen und hohe Unsicherheiten. (Symbolbild/MW)

Kaufbeuren: 79% der Radfahrer fühlen sich unsicher – dringender Handlungsbedarf!

Kaufbeuren, Deutschland - Die Ergebnisse des neuesten Fahrradklima-Tests des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) sorgen in Kaufbeuren für mulmige Stimmung unter den Radfahrern. Mit einer Note von 4,4 schneidet die Stadt sogar schlechter ab als noch vor zwei Jahren, als sie eine Bewertung von 4,1 erhielt. Dies zeigt, dass hier dringend Verbesserungen notwendig sind, um das Radfahren sicherer und angenehmer zu gestalten. 79 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich beim Radfahren unsicher fühlen, wie Allgäuer Zeitung berichtet.

Im deutschlandweiten Vergleich belegt Kaufbeuren zudem einen der unteren Plätze, nämlich Platz 393 von 429 Städten mit einer Bevölkerung zwischen 20.000 und 50.000. In Bayern rangiert Kaufbeuren lediglich auf Platz 43 von 49 Städten und zeigt damit deutlich, dass die Belange der Radfahrer nicht ausreichend berücksichtigt werden.

Radfahrer berichten von Schwierigkeiten

Die Teilnehmer des Tests, insgesamt 117 an der Zahl, äußerten sich nicht nur über ihre allgemeine Unsicherheit, sondern auch über konkrete Probleme: 88 Prozent haben im Mischverkehr mit Autos unangenehme Situationen erlebt, und 83 Prozent berichten von Konflikten mit Autofahrern. Diese Konflikte haben oft mit der unzureichenden Infrastruktur zu tun, denn viele gaben an, dass Radwege und -streifen zu schmal und uneben sind.

Ein Lichtblick ist jedoch zu erkennen: 68 Prozent der Befragten bewerten die Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem Rad positiv. Weiterhin steht die Freigabe von Einbahnstraßen in Gegenrichtung für Radfahrer hoch im Kurs, was auf den Wunsch nach mehr Fahrradsicherheit hinweist. Darüber hinaus kann sich mehr als die Hälfte der Radfahrer gut an den Wegweisern orientieren.

Wie geht es weiter?

Die Stadt Kaufbeuren hat in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen aufgenommen, was als Schritt in die richtige Richtung angesehen werden kann. Der ADFC hofft, dass durch aktuelle Abstimmungen mit dem Bauamt Fortschritte bei der Umsetzung eines umfassenden Radverkehrskonzepts erzielt werden. Gleichwohl bleibt abzuwarten, ob diese Bemühungen ausreichen werden, um das negative Bild der Stadt zu verbessern.

Im Rahmen des Fahrradklima-Tests 2024 nahmen bundesweit 213.000 Radfahrer:innen an der Umfrage teil, die von September bis November 2024 durchgeführt wurde. Die Ergebnisse sollen nicht nur den Städten einen klaren Handlungsbedarf aufzeigen, sondern auch den Verkehrsplanern wertvolle Hinweise für gezielte Verbesserungen geben. Die umfassenden Rückmeldungen sind auf der Plattform des ADFC zugänglich – eine der größten Befragungen zum Radklima weltweit, unterstützt vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr aus Mitteln des Nationalen Radverkehrsplans, wie auf fahrradklima-test.adfc.de nachzulesen ist.

Bundesweit zeigt sich zudem ein leicht verbessertes Klima für Radfahrer, insbesondere in Großstädten, die den Radverkehr aktiv fördern. Dennoch bleibt das Miteinander im Verkehr eine kritische Baustelle, wie auch der Gesamtschnitt von 3,92 im Jahr 2024 zeigt. Unter den bestplatzierten Städten befinden sich auffällige Namen wie Frankfurt am Main und Hannover, die mit aktiven Konzepten punkteten, während Kaufbeuren ganz andere Herausforderungen zu meistern hat. Weitere Informationen und Details zu den Ergebnissen können auf der Seite des ADFC aufgerufen werden: ADFC.

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OrtKaufbeuren, Deutschland
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