Heißmann und Well erkunden Fürths jüdisches Erbe und Kultur!

Heißmann und Well erkunden Fürths jüdisches Erbe und Kultur!
Fürth, Deutschland - Was geht in Fürth? Heute, am 15. Juni 2025, hat der bekannte Künstler Stofferl Well die Gelegenheit, einige interessante Einblicke in die Stadt zu gewinnen. Auf seiner Reise begegnet er Volker Heißmann, dem berühmten Kabarettisten und Schauspieler, der in Fürth geboren wurde. Heißmann, der zusammen mit Martin Rassau das Theater Comödie Fürth leitet, erklärt Well unter anderem, wie das Wort „Strawanzen“ auf Mittelfränkisch heißt und erzählt von seiner bekanntesten Figur, Mariechen.
Fürth hat eine lange und bewegte Geschichte, und einst war die Stadt ein wichtiges Zentrum jüdischen Lebens. Bis heute existieren zahlreiche Erinnerungen an die jüdische Gemeinde, die trotz der schweren Herausforderungen in der Vergangenheit ihre Spuren hinterlassen hat. Auf seinem Rundgang besucht Well den 400 Jahre alten jüdischen Friedhof und das Jüdische Museum in Fürth, wo er mehr über das reiche jüdische kulturelle Erbe der Stadt erfährt.
Geschichte des jüdischen Lebens in Deutschland
Um die Dimensionen des jüdischen Lebens nachzuvollziehen, ist ein Blick in die Geschichte notwendig. Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland kann auf eine über 1700 Jahre währende Geschichte zurückblicken, die bis in die römische Antike zurückreicht. In dieser Zeit lebten die Juden in der Provinz Germania inferior, wobei ihre rechtliche Stellung gesichert, aber der Zugang zu wichtigen Ämtern stark eingeschränkt war. Im Laufe der Jahrhunderte blühten jüdische Gemeinden auf, insbesondere in den SchUM-Städten Speyer, Worms und Mainz. Dennoch kam es immer wieder zu Verfolgungen, die ihren Höhepunkt in den Pogromen während des Ersten Kreuzzugs und später während der Pestpogrome fanden.
Die rechtliche Stellung der Juden verschlechterte sich fortlaufend, was schließlich zu einer gewissen Kammerknechtschaft führte. Doch im 19. Jahrhundert kam es zu einer Emanzipation, die jedoch von antisemitischen Ausschreitungen begleitet war. Viele Juden fanden während des Ersten Weltkriegs ihren Dienst in der deutschen Armee, nur um nach dem Krieg in einer von Verfolgung geprägten Gesellschaft zurückzukehren, als die Nationalsozialisten 1933 die Macht übernahmen und der Holocaust unvorstellbares Leid brachte.
Kulturelles Erbe und aktuelle Entwicklungen
Nach der Dunkelheit des Zweiten Weltkriegs lebten nur noch wenige Juden in Deutschland. Dennoch wuchs die Gemeinschaft ab den 1990er Jahren wieder durch Zuwanderung aus Osteuropa und Israel. 2020 waren etwa 95.000 Juden in Deutschland organisiert, wobei Berlin, München, Düsseldorf und Frankfurt am Main die größten jüdischen Gemeinden beherbergen. Die Anfänge in Deutschland sind ein eindrucksvolles Beispiel für die Resilienz und den Überlebenswillen dieser Gemeinschaft.
Eine spannende Möglichkeit für Interessierte, mehr über jüdisches Leben in der Region zu erfahren, bieten die Führungen des jüdischen Museums Franken. Diese sind in den drei Städten Fürth, Schnaittach und Schwabach verfügbar, wobei verschiedene thematische Schwerpunkte gesetzt werden, die Einblicke in die fast tausendjährige Geschichte jüdischen Lebens in Süddeutschland geben. Ein Rundgang im Museum Fürth, wo sich das bedeutende Jüdische Museum befindet, kann eine Bereicherung für die Wissbegierigen sein.
Ein besonderes Highlight ist der „Jüdische Zitronenkuchen“, den Well aus einer kleinen Bäckerei probiert und der die köstlichen Traditionen des jüdischen Bäckerhandwerks unter Beweis stellt. Mit solch leckerem Gebäck und den tiefen Einblicken in die Vergangenheit leistet die Stadt Fürth einen wertvollen Beitrag zur Bewahrung und zum Verständnis des jüdischen Erbes.
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Ort | Fürth, Deutschland |
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