Abschiedsserenade der Luftwaffe: 3.000 Gäste feierten in Fürstenfeldbruck!

Abschiedsserenade der Luftwaffe: 3.000 Gäste feierten in Fürstenfeldbruck!
Fürstenfeldbruck, Deutschland - Am 4. Juli 2025 gab es einen emotionalen Abschied von der Offiziersschule der Luftwaffe (OSLw) in Fürstenfeldbruck. Ungefähr 3.000 Bürgerinnen und Bürger kamen zusammen, um der Abschiedsserenade im malerischen Ambiente vor der Klosterkirche beizuwohnen. Diese Zeremonie, begleitet von Fackelträgern und dem Heeresmusikkorps aus Ulm, bot ein beeindruckendes musikalisches Programm, das unter anderem den „Fliegermarsch“ und die Bayern- sowie die Nationalhymne beinhaltete. Diese Veranstaltung bot nicht nur Platz für Trauer, sondern auch für Dankbarkeit und Stolz über die 48-jährige Geschichte der OSLw in Fürstenfeldbruck.
Im Rahmen des Empfangs im Churfürstensaal, zu dem rund 120 geladene Gäste eingeladen waren, wurden die bedeutende Rolle und die Errungenschaften der OSLw gewürdigt. Generalleutnant Holger Neumann, Inspekteur der Luftwaffe, betonte, wie wichtig der Fliegerhorst noch bis Ende 2030 ist. Florian Herrmann, Leiter der Staatskanzlei, bezeichnete die OSLw als Aushängeschild der Bundeswehr, während Oberbürgermeister Christian Götz erklärte, dass Fürstenfeldbruck stets ein Zuhause für die OSLw gewesen sei. Ein weiterer Höhepunkt war sicherlich die Reflexion von Generalleutnant a.D. Klaus Habersetzer über die eindrucksvolle Geschichte der Einrichtung.
Umzug und Veränderungen
Die OSLw sowie die Offizierheimgesellschaft verlassen den Fliegerhorst, was den letzten Teil eines umfassenden zivilen Umgestaltungsprozesses des 200 Hektar großen Areals darstellt. Der Umzug in einen Neubau in Roth bei Nürnberg wird bis Ende September abgeschlossen sein. Damit stellt sich die Stadt auf einen größeren Wandel ein, da bereits Pläne für ein neues Stadtviertel auf dem ehemaligen Kasernengelände bestehen. Der komplette Abzug der Bundeswehr aus Fürstenfeldbruck ist für 2030 vorgesehen, wobei der Sanitätsdienst bereits Ende 2025 abzieht und weitere Dienststellen folgen werden.
Eine interessante Note des Abschieds: Am Donnerstag vor der Serenade flogen mehrere militärische Flugzeuge, darunter Tornados und Eurofighter, über das Militärgelände. Diese Überflüge waren Teil von Routine-Übungen zur Landes- und Bündnisverteidigung, machten aber auch die Bürger auf die anstehenden Veränderungen aufmerksam.
Die Diskussion um die Wehrpflicht
Gerade in Zeiten des Wandels triggere das Thema Wehrpflicht immer wieder Diskussionen. Die Debatte über eine mögliche Wiedereinführung wird insbesondere durch die geopolitischen Spannungen, wie den Angriff auf die Ukraine, angestoßen. Vertreter aus Politik und Militär, wie Generalinspekteur Eberhard Zorn, haben sich gegen eine Rückkehr zur Wehrpflicht ausgesprochen, da sie bei den modernen Herausforderungen nicht mehr als sinnvoll erachtet wird. Die Wehrpflicht, so wird argumentiert, passe nicht zu den Anforderungen für eine spezialisierte, gut ausgebildete Truppe, die in der heutigen Zeit von Nöten ist, um auf gegenwärtige und zukünftige Bedrohungen reagieren zu können. Astrid Rothe-Beinlich von den Grünen bezeichnete den Bezug zur Ukraine als „grundlegend falsch“ und wies darauf hin, dass eine solche Massenarmee nicht den Ansprüchen der internationalen Krisenbewältigung gerecht werde.
Die Feierlichkeiten in Fürstenfeldbruck waren ein würdiger Abschied und leiteten gleichzeitig eine neue Ära für die Stadt und die Bundeswehr ein. Die Challenge besteht nun darin, diesen Übergang so zu gestalten, dass die Werte und Erfahrungen der Geschichte im Gedächtnis bleiben, während man den Blick nach vorne richtet.
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Ort | Fürstenfeldbruck, Deutschland |
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