Eichstätt nimmt Abschied von Bischof Hanke: Ein Mann der Brücken baut

Gregor Maria Hanke verabschiedet sich als Bischof von Eichstätt nach 18 Jahren. Der Abschied fand im Dom statt, neue Leitung ungewiss.
Gregor Maria Hanke verabschiedet sich als Bischof von Eichstätt nach 18 Jahren. Der Abschied fand im Dom statt, neue Leitung ungewiss. (Symbolbild/MW)

Eichstätt nimmt Abschied von Bischof Hanke: Ein Mann der Brücken baut

Eichstätt, Deutschland - Die bayerische Kirchengemeinde hat einen bedeutenden Wandel erlebt. Am 6. Juli 2025 verabschiedete sich Gregor Maria Hanke nach über 18 Jahren als dienstältester Bischof von Eichstätt. In einem Festgottesdienst im Eichstätter Dom, wo sich rund 500 Gläubige versammelt hatten, dankte Hanke den Gemeindeangehörigen und ermutigte sie, offen für „die Klopfzeichen Gottes im Leben“ zu sein. Der Abschied fiel auf den Pfingstsonntag und fand auf Hankes eigenen Wunsch in schlichter Form statt, ohne großes Aufsehen und Trara.

Dompropst Alfred Rottler würdigte Hanke als „Brückenbauer zwischen Kirche und Gesellschaft“ und hob seine Spiritualität sowie seinen theologischen Tiefgang hervor. Hanke, der in der Öffentlichkeit oft als „grüner Bischof“ bezeichnet wurde, war besonders um den Umweltschutz und die Demokratie bemüht. Bei seinem Abschied thematisierte er die Herausforderungen der Zeit und rief die Gläubigen dazu auf, Jesu Weg präsent zu machen. Während der Verabschiedung im Dom zitierten Hanke ein Bibelzitat über Demut und den Dienst.

Erinnerungen und Pläne

Den Rücktritt hatte Hanke überraschend zu Pfingsten bekannt gegeben. Kurz zuvor hatte er ernsthafte Komplikationen nach einer Routineoperation gehabt und war gezwungen, eine sechs Wochen lange Auszeit einzulegen. Er gab an, eine „innere Ermüdung“ sei der Grund für seinen Rücktritt. Im Herbst wird er nach Augsburg ins Allgäu ziehen, wo er als einfacher Pater tätig sein möchte – ohne ein bestimmtes Ziel zu benennen.

Nach dem Gottesdienst nahmen sich viele Gläubige die Zeit, um sich persönlich von Hanke zu verabschieden. Diese herzlichen Begegnungen fanden auf dem Pater-Philipp-Jeningen-Platz statt. Hanke wird in der Region für sein Engagement in der Seelsorge und seine soziale Verantwortung in Erinnerung bleiben.

Nachfolgeregelung im Bistum Eichstätt

Alfred Rottler übernimmt vorübergehend die Leitung des Bistums Eichstätt, bis ein neuer Bischof durch Papst Leo XIV. ernannt wird. Das Domkapitel hat bereits mit kirchlichen Laiengruppen zusammengearbeitet, um eine Kandidatenliste zu erstellen, die über den päpstlichen Botschafter an den Vatikan weitergeleitet wird. Der Zeitpunkt der Ernennung des neuen Bischofs bleibt jedoch ungewiss. Der neue dienstältester Bischof in Bayern ist mittlerweile Kardinal Reinhard Marx, der seit 2008 Erzbischof von München und Freising ist.

Inmitten dieser Veränderungen stehen die deutschen Bischöfe vor weiteren Herausforderungen. Ab Montag beraten sie in einer Vollversammlung im Kloster Steinfeld in Nordrhein-Westfalen über die aktuellen Entwicklungen in der Kirche, die auch durch die politische Lage und die vergangenen Bundestagswahl beeinflusst werden.

Die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen bleibt ein zentrales Thema, das nach wie vor dringend angegangen werden muss, und es gibt unterschiedliche Meinungen über den Reformprozess innerhalb der Kirche. Die Ergebnisse der Weltsynode, die im Oktober in Rom endete, werden ebenfalls besprochen, und so bleibt die Gemeinde auf dem Weg der Veränderung auf sich selbst angewiesen.

Weitere Informationen über den Rücktritt von Bischof Hanke können Sie auf Süddeutsche.de und Katholisch.de nachlesen. Auch die aktuelle Lage der Bischöfe wird auf Vaticannews behandelt.

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OrtEichstätt, Deutschland
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