Asylbewerberzahlen steigen trotz geringerer Neuzugänge im Münchner Umland

Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen steht 2025 vor Herausforderungen bei der Unterbringung von Geflüchteten, trotz einer Quotenerfüllung von 85%.
Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen steht 2025 vor Herausforderungen bei der Unterbringung von Geflüchteten, trotz einer Quotenerfüllung von 85%. (Symbolbild/MW)

Asylbewerberzahlen steigen trotz geringerer Neuzugänge im Münchner Umland

Bad Tölz-Wolfratshausen, Deutschland - Die Situation in den Landkreisen des Münchner Umlands bleibt angespannt. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Gemeinden bei der Unterbringung von Geflüchteten aufatmen können, auch wenn die Anzahl der Neuzugänge zurückgegangen ist. Noch immer bleibt die Zahl der Geflüchteten auf einem hohen Niveau, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Nicht alle Landkreise können derzeit ihre vorgegebenen Aufnahmequoten erfüllen – eine Herausforderung, die sich durch die Kapazitäten der Unterkünfte hinwegzieht.

Eingehende Statistiken zeigen, dass Landkreise wie Bad Tölz-Wolfratshausen und Fürstenfeldbruck in der Aufnahme vorbildlich agieren. Während Bad Tölz-Wolfratshausen eine Quote von 85% erreicht, übertrifft Fürstenfeldbruck seine Quote sogar mit 106%. Die Landkreise Dachau, München und Freising liegen mit Quotenerfüllungen von 104% und 103% ebenfalls gut im Rennen. Doch hier ist noch Luft nach oben: Ebersberg (95%), Erding (96%) und Starnberg (93%) müssen noch einige Plätze nachlegen.

Aktuelle Zahlen und Unterbringungssituation

Die Zahlen für die Geflüchtetenverteilung zeigen teilweise drastische Unterschiede in den Landkreisen:

Landkreis Zahl der Geflüchteten Größte Unterkunft (Plätze)
Bad Tölz-Wolfratshausen 2295 240
Dachau 1683 200
Ebersberg 1544 400
Erding 2534 225
Freising 2394 489
Fürstenfeldbruck 1140 (Asylverfahren), 1150 (Ukrainer) 489
München 5109 196
Starnberg 2061 17 Gemeinschaftsunterkünfte

So lassen sich die Aufnahmesituationen und Herausforderungen in den jeweiligen Regionen gut nachvollziehen. Besonders bemerkenswert dabei ist, dass die Zahlen der ukrainischen Kriegsflüchtlinge in privaten Unterkünften hier nicht aufgelistet sind und somit nicht die gesamte Realität abbilden.

Langfristige Probleme und politische Herausforderungen

Landrat Olaf von Löwis aus Miesbach sieht die Migrationspolitik als größte Herausforderung seiner Amtszeit und weist darauf hin, dass unzureichende Unterstützung von Gemeinden eine erhebliche Rolle spielt. Die Bayerische Rundfunk berichtet von ähnlichen Problemen in den Landkreisen Fürstenfeldbruck und Rosenheim. Letzterer kann die Quote an Aufnahmen nicht erfüllen und hat derzeit 284 Geflüchtete in zwei Turnhallen untergebracht.

Die Probleme sollen durch die Errichtung von Großunterkünften – so etwa in Warngau, wo bis zu 500 Geflüchtete unterkommen sollen – entschärft werden. Innenminister Joachim Herrmann sicherte hier Unterstützung zu. Dennoch wird im Landkreis Miltenberg klargestellt, dass trotz gesunkener Zahlen der Erstanträge nach wie vor ein akutes Wohnraumproblem besteht, denn viele geflüchtete Personen könnten ausziehen, wodurch die Unterkünfte zeitweise leer bleiben.

Die Lage in Bayern spiegelt sich in den Zahlen wider, die das Statistische Landesamt zur Verfügung stellt. Die Herausforderung, die bestehende und zukunftsorientierte Wohnraumversorgung zu stabilisieren, bleibt im Fokus – da muss noch einiges passieren, damit aus einem angestauten Problem kein gesellschaftlicher Zankapfel wird.

Insgesamt zeigt sich, dass der Rückgang bei Neuzugängen zwar eine positive Entwicklung ist, die grundsätzlichen strukturellen und sozialen Herausforderungen in der Unterbringung von Geflüchteten allerdings unverändert bleiben. Eine verantwortungsvolle Migrationspolitik erfordert ein gemeinsames Hands-on der öffentlichen Verwaltung und der Gemeinden in Bayern.

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OrtBad Tölz-Wolfratshausen, Deutschland
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