Tod und Tränen: Prozess um Ecstasy-Champagner in Weiden gestartet!
Prozessbeginn in Weiden: 46-Jähriger angeklagt wegen fahrlässiger Tötung und Drogenhandel nach Todesfall durch MDMA-Champagner.

Tod und Tränen: Prozess um Ecstasy-Champagner in Weiden gestartet!
Der Prozess um den Vergiftungsfall mit flüssigem Ecstasy in Weiden hat begonnen. Am 4. Dezember 2025 wurde im Landgericht Weiden die Verhandlung aufgenommen, die sich mit einem dramatischen Vorfall aus dem Februar 2022 beschäftigt. Damals trank eine Gruppe von Freunden in einem Restaurant aus einer Magnum-Champagnerflasche, die mit MDMA gefüllt war. Tragisch: Ein 52-jähriger Familienvater starb, während andere Gäste teils lebensgefährliche Vergiftungen erlitten. Symptome wie Übelkeit, Herzrasen und schwere Krampfanfälle wurden bei den Betroffenen festgestellt, die teils ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten, so BR und Süddeutsche.
Angesichts der Schwere der Vorwürfe ist der Angeklagte, ein 46-jähriger Niederländer, der als „Logistiker“ für eine Bande gilt, die in den Niederlanden große Mengen MDMA herstellt, mit schweren Anklagen konfrontiert. Ihm werden fahrlässige Tötung, fahrlässige Körperverletzung sowie bandenmäßiger Drogenhandel vorgeworfen. Der Beschuldigte soll mindestens 20 Flaschen des gefährlichen Stoffs aus einem Drogenlabor in Arnheim übernommen haben, und die Behörden fanden mehrere vergleichbare Flaschen, die zur Tarnung dienten, berichtet BR.
Ähnlichkeiten zu einem niederländischen Vorfall
Besonders besorgniserregend ist, dass nur wenige Tage nach dem Vorfall in Weiden ein ähnlicher Fall in den Niederlanden gemeldet wurde, bei dem ebenfalls vier Personen durch MDMA verletzt wurden. Die Staatsanwaltschaft in Weiden verweist auf das weltweite Recht, um ihre Zuständigkeit zu untermauern, während die Verteidigung die Vorwürfe als unbegründet zurückweist und behauptet, dass die Flaschen gestohlen wurden und der Angeklagte nicht verantwortlich sei. “Er hat das Abteil nur für Fitnessbesuche genutzt”, so die Verteidigung, wie von der Süddeutschen zitiert.
Drogenhandel im Fokus
MDMA, der Hauptbestandteil von Ecstasy, ist in der aktuellen europäischen Drogenlandschaft hoch im Kurs. Laut EUDA gehört es nach Kokain zu den am häufigsten konsumierten illegalen Drogen und hat sich in der Nachtclubszene fest etabliert. Trotz eines Rückgangs während der COVID-19-Pandemie ist der Konsum seit der Aufhebung der Restriktionen wieder angestiegen. Die Statistiken zeigen, dass 2022 in der EU insgesamt 14.500 Sicherstellungen von MDMA durchgeführt wurden. Schätzungen zufolge konsumierten im letzten Jahr etwa 2,2 Millionen junge Erwachsene MDMA.
Der Prozess wird voraussichtlich insgesamt 21 Verhandlungstage dauern und könnte bis März 2024 zu einem Urteil führen. Bis dahin werden 40 Zeugen und mehrere Sachverständige gehört, die für eine umfassende Aufklärung des Falles sorgen sollen. Die möglichen Strafen für den Angeklagten liegen zwischen 5 und 15 Jahren für bandenmäßigen Drogenhandel und bis zu 5 Jahren für fahrlässige Tötung, ist zu erfahren.