Neuer Investor für Schloss Mattsies: Soziale Nutzung geplant!

Neuer Investor für Schloss Mattsies: Soziale Nutzung geplant!
Im malerischen Landkreis Unterallgäu könnte demnächst eine bedeutende Veränderung am Schloss Mattsies bevorstehen. Dieses denkmalgeschützte Juwel aus dem 16. Jahrhundert steht zum Verkauf, und das sorgt für reichlich Gesprächsstoff in der Region. Die Immobiliengesellschaft des Freistaats Bayern, auch bekannt als Imby, hat nun einen potenziellen Käufer gefunden, der möglicherweise eine Stiftung ist, die das Schloss nach einer umfassenden Sanierung für soziale Zwecke nutzen möchte. Diese Nachricht wurde kürzlich vom Augsburger Allgemeine vermeldet.
Die Diskussion um den Verkauf des Schlosses ist alles andere als neu. Im letzten Jahr schockte der AfD-Landtagsabgeordnete Franz Schmid mit seinen Plänen, ein „Patriotisches Zentrum“ dort einzurichten. Diese Idee brachte viele Bewohner und politische Beobachter auf den Plan. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird, da die genauen Pläne des neuen Investors noch nicht bekannt sind. Der Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzen des Bayerischen Landtags hat jedoch einem Nutzungskonzept zugestimmt, das eine öffentliche Zugänglichkeit des Schlosses nach der Sanierung vorsieht.
AfD und der politische Kontext
Die Hintergründe von Schmid’s Plan sind auch im Licht der allgemeinen Strategie der AfD zu betrachten. Wissenschaftler wie Anna-Sophie Heinze von der Universität Trier stellen fest, dass die AfD immer mehr versucht, sich als „normale Partei“ zu positionieren, um jüngere Wählerschichten anzusprechen. Die Jugendorganisation der AfD, bekannt als Junge Alternative (JA), spielt dabei eine zentrale Rolle, vor allem in Ostdeutschland, wo sie durch lockere Veranstaltungen und Online-Stammtische aktiv ist. Ein Beitrag von BR hebt hervor, dass junge Menschen in dieser politischen Landschaft oft keine feste Parteizugehörigkeit haben und ihre politischen Ansichten durch soziale Kontakte prägen.
In Bayern hat die Junge Alternative in den letzten Jahren zwar an Einfluss gewonnen, doch laut dem bayerischen Verfassungsschutz ist der Aktivismus nicht besonders ausgeprägt. Ihr Netzwerken mit der Identitären Bewegung und Burschenschaften, die oft als rechtsextrem eingestuft werden, sorgt für weiteren Aufruhr. Der Landeschef der JA in Bayern, Stephan Protschka, hat sich in der Vergangenheit dezidiert für ein „patriotisches Jugendzentrum“ ausgesprochen.
Das Schloss – Ein heißes Pflaster
Doch zurück zum Schloss Mattsies: Kein geringerer als Franz Schmid selbst hat seine Renovierungspläne geäußert und diese als „Lebensprojekt“ bezeichnet. Es bleibt unklar, wie sich die Situation entwickeln wird, da es bis zu zehn Interessenten für die Immobilie geben könnte. Während Schmid plant, die Renovierung mit ehrenamtlichen Helfern durchzuführen, hat die Gemeinde Tussenhausen von einem Gebot abgesehen, da die Risiken und Verpflichtungen, die mit dem Kauf einhergehen, als zu groß eingeschätzt werden.
Ein entscheidender Aspekt sind die infrastrukturellen Gegebenheiten: Das Schloss hat keinerlei Anbindung an das Trinkwasser- und Abwassernetz sowie keine Gas- oder Fernwärmeversorgung. Dies könnte den potenziellen Käufern das Leben schwer machen und dürfte auch den neuen Investor beschäftigen.
Der bevorstehende Verkauf von Schloss Mattsies verheißt eine spannende Entwicklung nicht nur für die Region, sondern auch für die politischen Strömungen in Bayern. Ob das ehrgeizige Vorhaben von Schmid an Fahrt aufnehmen kann, bleibt abzuwarten – genauso wie die Frage, ob der neue Käufer wirklich die sozial geplante Nutzung umsetzen wird.