Sigurd Sabathil: Cembalobau zwischen Familientradition und Zukunft

Sigurd Sabathil: Cembalobau zwischen Familientradition und Zukunft
Im beschaulichen North Saanich hat sich ein ganz besonderes Erbe verwurzelt. Sigurd Sabathil, der vor sechs Jahren in diese idyllische Gegend gezogen ist, trägt mit seinem Handwerk zur musikalischen Tradition des Cembalobaus bei. Der gebürtige Österreicher und Sohn des legendären Simon Sabathil hat sich zum Ziel gesetzt, die Kunst seines Vaters auf Vancouver Island weiterzuführen. Ein Vorhaben, das nicht nur seine Familie, sondern auch Musikliebhaber weltweit begeistert.
Wie Vancouver Island Free Daily berichtet, begann Sigurd seine Liebe zum Cembalobau bereits im zarten Alter von acht Jahren. Inspiriert durch die Aufführung eines von seinem Vater entworfenen Cembalos in Traunstein, wuchs in ihm der Wunsch, die Familientradition fortzuführen. 1960 gründeten Simon und Sigurd die Firma Sabathil & Son Ltd. auf Bowen Island, einem Unternehmen, das schnell für seine erstklassigen Cembali, darunter auch maßgeschneiderte Modelle, bekannt wurde.
Tradition und Innovation im Cembalobau
Die Sabathils haben in den 1970er Jahren eine beeindruckende Vielfalt an Cembalomodellen produziert, die bei hochklassigen Kunden in Nordamerika und Europa auf großen Anklang stießen. So wurden auch verschiedene Clavichord-Modelle und die Verwendung von Aluminiumrahmen in den 80ern zum Markenzeichen des Unternehmens, was die Stabilität und Klangqualität der Instruments optimierte. Diese Entwicklungen hat The Canadian Encyclopedia ausführlich zusammengefasst.
Die Cembali von Sabathil & Son zeichnen sich durch ihre hervorragende Klangqualität und die einzigartige Handwerkskunst aus. Einzigartig ist, dass die Instrumente mit 300 Jahre altem Zedernholz gefertigt wurden und die Firma mit der Herstellung eigener Tastaturen begann, um die Klangerfahrung weiter zu individualisieren. Der Klang eines Cembalos, der zart und obertonreich ist, wird durch das Zupfen dünner Saiten generiert – was sich gewaltig von dem Hammermechanismus eines Klaviers unterscheidet.
Ein Blick in die Zukunft
Obwohl sein Vater Simon 1980 verstorben ist, bleibt das Erbe der Sabathils lebendig. Sigurd hat sich besonders der Restaurierung antiker Klaviere gewidmet, während er stets die Unterschiede zum Cembalo hervorhebt. „Der Klang des Cembalos ist ein anderer, eine zarte Melodie, die sich nicht nur durch die Finger, sondern auch durch die Seele zieht“, so beschreibt Sigurd seine Leidenschaft für dieses Instrument.
Zukünftig hat Sigurd große Pläne. Um die Kunst des Cembalobaus voll und ganz zu bewahren, sucht er nach Partnern für eine größere Werkstatt, um sein Handwerk und die Familientradition nicht nur in der Gemeinde, sondern über die Grenzen hinaus zu verbreiten. Sigurd möchte damit nicht nur das Vermächtnis seines Vaters ehren, sondern auch sicherstellen, dass die Tradition des Cembalobaus für künftige Generationen lebendig bleibt.
Dieses Engagement zeigt sich nicht nur in der täglichen Arbeit der Sabathils, sondern auch im Kontext der Musikgeschichte. Das Cembalo, oft als Vorläufer des Klaviers anerkannt, erfreute sich im 15. bis 18. Jahrhundert großer Beliebtheit und wurde von Komponisten wie Vivaldi und Rameau gepriesen. Wie die ausführliche Wikipedia-Seite über das Cembalo beschreibt, ist es ein komplexes Instrument, das durch verschiedene Register und eine besondere Art der Tonerzeugung besticht.
In einer Welt, die sich ständig verändert, bleibt das Handwerk des Cembalobaus eine bemerkenswerte Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft – und Sigurd Sabathil ist entschlossen, diese Brücke aufrechtzuerhalten und die Kunst des Cembalobaus zu fördern.