Inzeller Filzen: Moor-Rettung startet – Ein entscheidender Schritt für Klimaschutz!
Im Dezember 2025 beginnt die Wiederherstellung des Hochmoors Inzeller Filzen in Traunstein, um dessen Klimaschutzfunktionen zu sichern.

Inzeller Filzen: Moor-Rettung startet – Ein entscheidender Schritt für Klimaschutz!
Der Hochmoor Inzeller Filzen im Inzeller Talkessel, ein beeindruckendes Naturjuwel und etwa 10.000 Jahre alt, steht vor einer nachhaltigen Wiederherstellung. Diese Maßnahme hat den Fokus auf den Klimaschutz gerichtet, denn intakte Moore sind nicht nur eine Augenweide, sondern auch hervorragende Kohlenstoffspeicher. Die zwischen 500 und 10.000 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar speichernden Moore spielen eine prägende Rolle für unseren Planeten, sie machen 3-4% der Landfläche aus, enthalten aber bis zu einem Drittel des globalen Bodenkohlenstoffs, wie die Internationale Klimaschutz-Initiative betont.
Leider wird die Klimaschutzfunktion dieser Moore durch Entwässerungseinrichtungen gestört, die den Wasserhaushalt gefährden. Der Torf zerfällt und setzt schädliche Treibhausgase wie CO₂ frei. Dank einer Initiative, die 2022 vom Landkreis Traunstein ins Leben gerufen wurde und durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert wird, können nun auf ca. 4 Hektar im Nordosten des Hochmoors Entwässerungsgräben gestaut werden. Dies soll 2025 erneut mit einer Unterstützung von 90 Prozent finanziert werden. Der Traunsteiner Landkreis hat dazu bereits einen Rundgang veranstaltet, bei dem Landrat Andreas Danzer und die Landtagsabgeordneten Konrad Baur und Martin Brunnhuber am Ort des Geschehens zusammenkamen.
Einbindung der Gemeinschaft
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Projekts ist die Einbindung lokaler Akteure. So wurden Gehölzentnahmen an einen Landwirtschaftsbetrieb aus der Region vergeben, und das Holz stammt von einem Sägewerk in der Nähe. Jürgen Sandner vom Landschaftspflegeverband Traunstein e.V. hebt hervor, dass diese Kooperation entscheidend für den Erfolg der Renaturierung ist. Der Bau der Dämme erfolgt durch eine Spezialfirma aus dem Allgäu, wobei ein Moorbagger eingesetzt wird, um die Vegetation nicht zu schädigen.
Die geplanten 42 Staueinrichtungen werden mit einer Kombination aus Torf und Holzspundwänden abgedichtet. Dieses durchdachte Vorgehen hat das Ziel, einen stabilen Wasserhaushalt zu gewährleisten, der das Wachstum neuer Moorpflanzen fördert und zur langfristigen Regeneration des Moores beiträgt. Nikolas Thum, der Moormanager beim Landratsamt Traunstein, betont die große Bedeutung dieser Maßnahme für den Erhalt des Moores und den Klimaschutz.
Moore und Klimaschutz
Die Relevanz von Moorschutz kann gar nicht stark genug hervorgehoben werden. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass degradierte und entwässerte Moore zu Quellen von Treibhausgasemissionen werden und die Biodiversität gefährden. Moore sind nicht nur CO₂-Speicher, sondern auch Lebensräume für einzigartige Pflanzen und Tiere, deren Überleben auf diese Ökosysteme angewiesen ist, wie die Experten von Das Wissen darlegen. Die Degradierung der Moore ist ein globales Problem und vor allem landwirtschaftliche Nutzung sowie Torfabbau führen dazu, dass mehr Kohlenstoff freigesetzt wird, als gespeichert werden kann.
Die bevorstehenden Maßnahmen zur Wiederherstellung des Inzeller Filzen sind daher nicht nur lokal von Bedeutung, sondern können auch als Teil der globalen Anstrengungen gegen den Klimawandel und für den Erhalt der Biodiversität betrachtet werden. Ein Schritt in die richtige Richtung, um die natürlichen Schätze zu bewahren und wieder aufblühen zu lassen. Es liegt also an uns allen, sich für den Schutz unserer Moore stark zu machen – denn unser Klima und unsere Natur danken es uns!