AWO-Skandal: Ex-Chef wegen Untreue zu fast drei Jahren Haft verurteilt!

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Klaus Roth, Ex-Geschäftsführer von AWO Protect, wurde zu 2 Jahren und 9 Monaten Haft wegen Untreue verurteilt. Der Skandal zieht weitreichende Folgen nach sich.

Klaus Roth, Ex-Geschäftsführer von AWO Protect, wurde zu 2 Jahren und 9 Monaten Haft wegen Untreue verurteilt. Der Skandal zieht weitreichende Folgen nach sich.
Klaus Roth, Ex-Geschäftsführer von AWO Protect, wurde zu 2 Jahren und 9 Monaten Haft wegen Untreue verurteilt. Der Skandal zieht weitreichende Folgen nach sich.

AWO-Skandal: Ex-Chef wegen Untreue zu fast drei Jahren Haft verurteilt!

Im aufsehenerregenden AWO-Prozess in Frankfurt hat das Landgericht nun erstmals eine Haftstrafe verhängt, und die Details der Verurteilung sind ebenso schockierend wie aufschlussreich. Klaus Roth, der ehemalige Geschäftsführer der Sicherheitsfirma AWO Protect, wurde aufgrund von Untreue und Beihilfe zu Betrug zu zwei Jahren und acht Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt. Dieses Urteil kommt nicht von ungefähr, denn die Ermittlungsergebnisse zeigen, dass Roth in die Günstlingswirtschaft der AWO-Affäre verwickelt war, wo er lukrative Aufträge an Freunde vergab, ohne Rücksicht auf die rechtlichen und moralischen Konsequenzen. Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich drei Jahre und sechs Monate gefordert, doch das Gericht reduzierte das Strafmaß um einen Monat aufgrund der langen Verfahrensdauer, berichtet Hessenschau.

Im konkreten Fall erhielt ein befreundeter Unternehmer 36.000 Euro für einen Auftrag für neue Arbeitskleidung, und ein anderer Freund kam für 20.000 Euro an nicht erbrachten Maklerleistungen zu seinem Geld. Diese Machenschaften führten schließlich zur Insolvenz von AWO Protect im Jahr 2020, als das Unternehmen mit der Bewachung von Flüchtlingsheimen beauftragt war. Roth selbst äußerte Bedauern und wollte mit seinen Handlungen abschließen, doch seine Verstrickungen ließen das nicht zu. Auch die Büroleiterin von AWO Protect wurde bestraft und erhielt eine Bewährungsstrafe von zehn Monaten, was die gesamte Affäre zur schmerzlichen Ausgangssituation für die AWO macht, die bereits 2019 durch Berichte über überhöhte Gehälter und Scheinanstellungen ins Gerede gekommen war.

Unglaubliche Drohungen und methodische Einschüchterung

Doch nicht nur die Verurteilung sorgt für Schlagzeilen. Vier Stunden nach Verkündung des Urteils suchte Roth die Nähe einer Journalistin, die über den Prozess berichtete. Er drohte ihr, rechtliche Schritte einzuleiten, sollte ein Foto von ihm veröffentlicht werden. Roth, der von der Frankfurter Neuen Presse als Teil des inneren Kreises der AWO-Führung betrachtet wird, fühlt sich dabei als „kein Person des öffentlichen Lebens“, was sein Argument gegenüber der Medienberichterstattung etwas grotesk erscheinen lässt. In der Vergangenheit waren AWO-Führungspersonen immer wieder damit beschäftigt, die Berichterstattung über die AWO-Affäre zu beeinflussen. Die Schockwellen dieser Drohungen durch Roth sind nur die Spitze des Eisbergs einer systematischen Kultur der Einschüchterung, die auf eine breite Skandalisierung deuten.

Im Jahr 2019 beauftragte Roth sogar einen Detektiv, um einen Journalisten, der über die Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit der AWO berichtete, zu bespitzeln. Kostenpunkt für die nicht ganz legalen Machenschaften: 29.000 Euro. Ob die Detektei tatsächlich relevante Ergebnisse lieferte, bleibt unklar.

Ein dunkles Kapitel für die AWO

Die Probleme für die AWO sind offensichtlich: Die Stadt Frankfurt fordert in einem laufenden Zivilverfahren 2,6 Millionen Euro zurück, eine Summe, die die Schwierigkeiten umso mehr verdeutlicht. Darüber hinaus ist der Hauptstrafprozess gegen das Ehepaar, das die AWO-Kreisverbände Frankfurt und Wiesbaden leitete, noch nicht gestartet, während Staatsanwalt Jens Dallmeyer bereits von weiteren Freiheitsstrafen für Angehörige des „Inner Circle“ ausgeht, was die ganze Causa in einem neuen Licht erscheinen lässt. Roth und seine Komplizen haben eine ganze Organisation in den Schmutz gezogen, die für ihre sozialen Projekte und ihre Unterstützung der multikulturellen Gesellschaft bekannt war.

Die AWO-Affäre wird die bayerische und hessische Politlandschaft noch lange beschäftigen. Es bleibt abzuwarten, wie die kommenden Prozesse und Berichterstattungen die Wahrnehmung dieser Institution beeinflussen werden.