Selenskyj: G7 soll Russland mit schärferen Sanktionen treffen!

Präsident Selenskyj fordert vor dem G7-Gipfel in Kanada schärfere Sanktionen gegen Russland angesichts zunehmender Angriffe.
Präsident Selenskyj fordert vor dem G7-Gipfel in Kanada schärfere Sanktionen gegen Russland angesichts zunehmender Angriffe. (Symbolbild/MW)

Selenskyj: G7 soll Russland mit schärferen Sanktionen treffen!

Krementschuk, Ukraine - Immer mehr Druck auf Russland: Vor dem G7-Gipfel in Kanada hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eindringlich gefordert, die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen. Seine Anklage? Russland greift weiterhin zivile Energieanlagen in der Ukraine an, industriell, brutal und ohne Rücksicht auf humanitäre Grundsätze. Die Angriffe seien nicht nur zahlreich, sondern auch zunehmend heimtückisch, wie Selenskyj rosenheim24.de betont. Besonders ärgerlich ist für ihn, dass Kremlchef Wladimir Putin trotz wiederholter Versprechungen weiterhin die Zivilbevölkerung in Mitleidenschaft zieht.

Zusätzlich warnt Selenskyj, dass es keine Anzeichen gibt, dass Russland bereit ist, den Krieg zu beenden oder ernsthafte diplomatische Bemühungen anzustreben. Der ukrainische Präsident hat der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA) und den USA Informationen über russische Bedrohungen der ukrainischen Kernenergie-Infrastruktur übermittelt. Das sind alarmierende Nachrichten, die die Situation weiter eskalieren lassen.

Mehr militärische Unterstützung gefordert

Selenskyj sieht im bevorstehenden G7-Gipfel eine entscheidende Plattform, um militärische und finanzielle Unterstützung für die Ukraine zu gewinnen. Er appelliert an die G7-Staaten, insbesondere Deutschland, konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung der Umgehung von Sanktionen zu entwickeln. Dabei fordert er spezifische Strafmaßnahmen gegen Banken und den Finanzsektor in Russland, um dem Land wirtschaftlich das Wasser abzugraben. Ein „richtiger Preisdeckel“ für russisches Öl soll zudem dafür sorgen, dass die finanziellen Mittel Moskaus zur Kriegsführung weiter sinken, so Selenskyj.

Die Situation vor Ort scheint derweil dramatisch: Seit Anfang Juni 2025 hat Russland etwa 2.800 Drohnen und fast 3.000 Gleitbomben gegen die Ukraine eingesetzt. Ein Nachtangriff allein zählte 183 Drohnenangriffe und 11 Raketen- sowie Marschflugkörperangriffe. Die Stadt Krementschuk im zentralukrainischen Gebiet Poltawa steht dabei mehrfach im Fokus und wird besonders hart getroffen, wie berichtet wird. Glücklicherweise gab es in jüngster Zeit keine Verletzten, jedoch wird die Energie-Infrastruktur erheblich beschädigt.

G7-Gipfel als Wendepunkt?

Der bevorstehende G7-Gipfel wird als gefährliche Bewährungsprobe angesehen. Die G7-Staaten verstehen sich seit dem Rausschmiss Russlands im Jahr 2014 als Wertegemeinschaft westlicher Demokratien. Themen, die im Mittelpunkt stehen, sind neben dem Ukraine-Konflikt auch die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten. Außenminister Johann Wadephul sieht keinen Grund für einen Dialog mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und die EU hat bereits zusätzliche Zölle auf russische Waren beschlossen, um den Krieg ökonomisch zu belasten.

US-Präsident Donald Trump, der enttäuscht von den stagnierenden Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine ist, findet dennoch, dass eine Einigung schon längst möglich gewesen wäre. Seine Äußerungen zu diesem Thema stützen sich auf gescheiterte Waffenstillstandsversuche und mühsame Gespräche, die zuletzt in Istanbul lediglich den Austausch von Gefangenen zum Ziel hatten. Die Vertreter der G7-Staaten sind sich jedoch einig, den Druck auf Russland zu erhöhen, insbesondere durch die Überlegung, den Ölpreisdeckel zu senken tagesschau.de.

Die nächsten Tage werden zeigen, ob der G7-Gipfel tatsächlich als Wendepunkt im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine fungieren kann. Eines ist sicher: Die Zeit drängt, denn der Krieg in der Ukraine dauert bereits über drei Jahre und die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen sind verheerend.

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OrtKrementschuk, Ukraine
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