Maiswachstum trotzt Dürre: Ostallgäuer Landwirte optimistisch!

Maiswachstum trotzt Dürre: Ostallgäuer Landwirte optimistisch!
Weicht, Deutschland - Was tut sich in der Landwirtschaft im Ostallgäu? Bei der kürzlich stattgefundenen Erntepressefahrt in Weicht war die Stimmung unter den Landwirten trotz der Herausforderungen durch die Trockenheit der letzten Monate überraschend optimistisch. Andreas Schmid, der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands (BBV) im Ostallgäu, berichtete von beeindruckenden 40 cm Wachstum seiner Maispflanzen innerhalb einer Woche. Schmid selbst war zusammen mit Kreisbäuerin Karina Fischer, Daniel Dörfler und Lino Missel vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) vor Ort, um die Felder rund um den Hof der Familie Schmid zu begehen und die Situation der Ernte zu begutachten. Die Allgäuer Zeitung berichtet, dass die Wintergerste bereits geerntet wurde und die Landwirte mit dem Ertrag zufrieden sind, während die Ernte der Sommergerste noch ungewiss ist. Prognosen zu treffen, sei aufgrund der aktuellen Wetterlage schwierig, so Schmid.
Doch wie sieht es insgesamt in der Region aus? Aufgrund des anhaltend trockenen Wetters fehlen den Ostallgäuer Böden im Schnitt satte 170 Liter Wasser pro Quadratmeter. Bereits gewonnene Wetterdaten zeigen, dass es im langjährigen Vergleich nur im Mai mehr Niederschläge gab. Bei der Begehung der Felder wurde zudem festgestellt, dass die trockene Erde des Maisfeldes Staub aufwirbelt und die Bodenbeschaffenheit besorgniserregend ist. Auf einem pH-Test im Gerstenfeld kam zutage, dass der Boden zu sauer ist, was die Wasser- und Nährstoffspeicherung beeinträchtigt. Um diesen Missstand zu beheben, könnten Kalk und andere Maßnahmen zur Verbesserung der Bodenstruktur notwendig sein.
Biodiversität und Maisanbau
Ein spannender Aspekt der Erntepressefahrt war das gepflanzte Feld mit Lein, einer der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Diese Pflanze ist nicht nur wertvoll für die Biodiversität, sondern auch empfindlich im Anbau. Während der Leinsamen in Weicht zu hochwertigem Öl gepresst wird, wirft der Maisanbau viele Fragen auf. Die Auswahl des Standorts für den Maisanbau ist entscheidend und wird durch Klima, Boden und Höhenlage beeinflusst. Laut der Webseite *Seeds for Future* muss die Ernte von Mais auch die regionalen Besonderheiten berücksichtigen. So gedeiht Mais besonders gut in gut entwässerten Böden und benötigt eine frostfreie Zeit von 120 bis 140 Tagen sowie reichlich Sonnenlicht.Die Anbaustrategien müssen an solche Bedingungen angepasst werden, was in Ostallgäu besonders herausfordernd ist.
Der Einfluss des Klimawandels
Ein weiterer Faktor, der die Ergebnisse in der Landwirtschaft beeinflusst, ist der Klimawandel. Studien zeigen, dass er dazu führt, dass die Ernten von Grundnahrungsmitteln wie Mais, aber auch Weizen, stark zurückgehen. Ein Bericht von *Forschung und Wissen* beschreibt, dass Wetterextreme wie Hitzewellen und Dürren den Betrieb stark belasten. In Europa variieren die Auswirkungen jedoch: Während nördliche Regionen möglicherweise um 10 % höhere Ernten beim Maisanbau erzielen könnten, sind im Mittelmeerraum Rückgänge von bis zu 40 % zu erwarten. Positiv ist zu vermerken, dass sich die Landwirtschaft in nördlichen Gebieten von Kanada und Russland vorerst an die veränderten Klimabedingungen anpassen konnte.Die Forscher betonen, dass Anpassungsmaßnahmen bis 2100 etwa ein Drittel der klimabedingten Verluste ausgleichen könnten, sofern keine weiteren CO₂-Emissionen ansteigen.
Am Ende der Tour zeigten sich die Teilnehmer zuversichtlich, dass bei ein wenig Regen die bevorstehende Ernte durchaus positiv ausfallen könnte – und vielleicht liegt in den nächsten Wochen doch noch etwas Gutes in der Luft für die Ostallgäuer Landwirtschaft.
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Ort | Weicht, Deutschland |
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