Frauen im Wald: So verändern sie die Forstwirtschaft in Bayern!

Frauen im Wald: So verändern sie die Forstwirtschaft in Bayern!
Ostallgäu, Deutschland - In den Wäldern An der Allgäuer Alb wird eine leise Revolution laut: die Rolle der Frauen in der Forstwirtschaft gewinnt an Sichtbarkeit. „Traditionell wird Waldarbeit oft mit Männern assoziiert“, bemerkte eine Teilnehmerin beim letzten Waldbegang der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Füssen. Tatsächlich hat sich aber einiges verändert. Laut dem Bericht von der Allgäuer Zeitung sind in Füssen etwa 10 Prozent der Waldbesitzerinnen Frauen, was rund 100 weiblichen Waldbesitzern entspricht. Der Trend zeigt sich auch in anderen Regionen: In größeren FBG wie Marktoberdorf und Kaufbeuren liegt der Anteil bei etwa 20 Prozent. Bayernweit sogar beeindruckende 40 Prozent!
Durch diesen Wandel wird es einfacher, den Platz der Frauen in der Forstwirtschaft zu erkennen und zu würdigen. Dabei zielt das vom Forstinstitut Slowenien geleitete Projekt Fem4Forest, welches im Juli 2020 ins Leben gerufen wurde, genau darauf ab. Es bringt 14 Partner aus zehn Ländern zusammen, darunter auch Österreich und Deutschland, um die verschiedenen Rollen von Frauen in der Forstwirtschaft stärker ins Rampenlicht zu rücken. Das Projekt baut auf einer Zusammenarbeit unter anderem mit regionalen Forstämtern und der Interessengemeinschaft weiblicher Waldbesitzer auf, wie die LWF Bayern berichtet.
Frauen im Wald – eine wachsende Gemeinschaft
Eines der Hauptziele des Projekts ist die Erhöhung der Sichtbarkeit und der Kompetenzen von Frauen in der Forstwirtschaft. In Bayern besitzen beinahe die Hälfte der Waldbesitzerinnen zusammen rund 500.000 Hektar Wald, was 20 Prozent der Gesamtwaldfläche entspricht. Auf dem Arbeitsmarkt ist jedoch der Anteil weiblicher Fachkräfte in der Forstwirtschaft noch gering. Hier setzt das Fem4Forest-Projekt an, um neue Möglichkeiten zu schaffen und die Geschlechtergleichheit zu fördern.
Die Erkenntnisse, die während der Waldbegänge und der durchgeführten Pilotprojekte gesammelt werden, sind vielversprechend. Mit innovativen Ansätzen für Bildung und Mentoring soll die aktive Beteiligung von Frauen im Waldmanagement und in Entscheidungsprozessen gestärkt werden. Der Multi-Actor-Ansatz sorgt dafür, dass sowohl Fachleute als auch interessierte Frauen aktiv in die Gestaltung von praxisnahen Ausbildungs- und Mentoringprogrammen eingebunden werden.
Ein Blick in die Zukunft
Die Teilnehmerinnen der letzten Veranstaltung in Füssen erlebten, wie viel schöner und vielfältig die Arbeit im Wald ist. „Wir brauchen mehr weibliche Vorbilder in Führungspositionen und im Arbeitsmarkt der Forstwirtschaft“, so eine der Försterinnen. Und das ist auch das Ziel des Fem4Forest-Projekts: Es soll ein modernes Fem4Forest-Modell entwickelt werden, das auf einem nachfragebasierten Aktionsplan und einer Awareness-Kampagne aufbaut. So könnt nicht nur die Beschäftigungsquote junger Frauen in ländlichen Gebieten der Donauregion erhöht werden, sondern auch eine langfristige Integration von Frauen in die Forstwirtschaft ermöglicht werden.
In einer Zeit, in der Umweltschutz und nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder immer wichtiger werden, können Frauen in der Forstwirtschaft einen maßgeblichen Beitrag leisten. Ihr Wissen und ihre Perspektiven bereichern die Branche und lassen die Zukunft der Wälder in einem neuen Licht erstrahlen.
Details | |
---|---|
Ort | Ostallgäu, Deutschland |
Quellen |