Ukrainische Flüchtlinge starten neuen Lebensabschnitt im Allgäu!
Im Oberallgäu ziehen am 4.11.2025 erste Flüchtlinge aus der Ukraine in ein ehemaliges Ferienheim ein, trotz anfänglicher Widerstände.

Ukrainische Flüchtlinge starten neuen Lebensabschnitt im Allgäu!
In einem kleinen Allgäuer Dorf herrscht Bewegung: Heute, am 4. November 2025, ziehen 14 Personen aus drei ukrainischen Familien in den Heubethof ein. Diese Entscheidung wurde kürzlich vom Landratsamt Oberallgäu bestätigt und umfasst die Unterbringung von insgesamt bis zu 40 Geflüchteten in dem ehemaligen Ferien- und Kreisjugendheim in Gunzesried. Die ersten Familien kommen mit einem eigenen Fahrzeug, da die Unterbringung mit der Auflage verbunden ist, dass die Flüchtlinge mobil sein müssen.
Die Umstände rund um den Einzug sind nicht ganz unkompliziert. Der Landkreis hat das Ferienheim bereits seit März 2023 angemietet. Der Petitionsausschuss im Bayerischen Landtag gab nun grünes Licht, obwohl einige Bürger aus Blaichach zuvor mit einer Petition versucht hatten, den Einzug zu verhindern. Gunzesried, ein Weiler mit lediglich 79 Einwohnern, wurde von vielen als zu klein und abgelegen für die Unterbringung von Geflüchteten angesehen.
Herausforderungen der Integration
Die Unterkunft liegt fast vier Kilometer von Gunzesried entfernt, was die Integration der Flüchtlinge nicht gerade einfacher macht. Ein Dorfladen ist vorhanden, doch Ärzte, Schulen und Kindergärten sind über acht Kilometer in der nächsten größeren Ortschaft Blaichach angesiedelt. Landrätin Indra Baier-Müller rechnet zudem mit dem Wegfall von rund 600 Flüchtlingsplätzen im Oberallgäu in den kommenden zwei Jahren, da die Mietverträge für zahlreiche Unterkünfte auslaufen und Alternativen gefragt sind. Die Unterstützung von Gemeinden und privaten Vermietern wird daher dringend benötigt.
Im Hinblick auf die Bedürfnisse der neuen Dorfbewohner ist es wichtig, Lösungen zu finden, um den Geflüchteten das Leben in diesem ländlichen Raum zu erleichtern. Auch die soziale Integration wird eine Herausforderung darstellen, da sich die Dorfgemeinschaft an die neuen Nachbarn gewöhnen muss.
Die Sicht der Anwohner
Die Reaktionen der Anwohner in Gunzesried sind gemischt. Einige Bürger stehen dem Vorhaben skeptisch gegenüber, während andere bereit sind, den Geflüchteten eine Chance zu geben. Es scheint, als ob ein Umdenken stattfinden muss, um ein harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Integrationsmaßnahmen fruchten und die Sorgen der Anwohner gemindert werden können.
Obwohl die Entscheidung des Petitionsausschusses den ersten Schritt ermöglicht hat, bleibt abzuwarten, wie die Situation vor Ort tatsächlich umgesetzt wird und ob die in Gunzesried lebenden Menschen die Herausforderungen annehmen werden. Es bleibt zu hoffen, dass der Heubethof nicht nur als Unterkunft, sondern auch als Ort der Gemeinschaft fungiert.
Die Entwicklung in Gunzesried steht symbolisch für eine größere Diskussion über das Thema Unterbringung von Flüchtlingen in ländlichen Regionen Deutschlands, wo oft sowohl die Infrastruktur als auch die örtliche Bereitschaft eine bedeutende Rolle spielen.
Quelle: BR, eBay, Nitecrawler