Nürnberg auf dem Weg zur Fahrradstadt: Chancen und Herausforderungen!

Nürnberg wird fahrradfreundlicher, bleibt aber herausgefordert. Aktuelle Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests 2024 analysiert.
Nürnberg wird fahrradfreundlicher, bleibt aber herausgefordert. Aktuelle Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests 2024 analysiert. (Symbolbild/MW)

Nürnberg auf dem Weg zur Fahrradstadt: Chancen und Herausforderungen!

Nürnberg, Deutschland - Nürnberg hat beim diesjährigen ADFC-Fahrradklima-Test eine Gesamtbewertung von 3,99 Punkten erzielt. Im Vergleich zu 2022 ist dies ein leichter Rückgang von 4,16 Punkten, doch die Stadt zählt immer noch zu den „Aufholern“ unter den deutschen Großstädten. Trotz dieses Fortschritts bleibt die Lage für Radfahrende nicht ohne Herausforderungen. Wie NN berichtet, warnt die ADFC-Landesvorsitzende Eva Mahling vor Nachlässigkeit in der Radverkehrspolitik und hebt hervor, dass noch viele Probleme bestehen, die dringend angepackt werden müssen.

Ein Blick auf die Ergebnisse zeigt, dass die Sicherheit im Straßenverkehr sowie die Qualität der Radwege zu den kritischsten Punkten zählen. 78 Prozent der teilnehmenden Radfahrer:innen aus Bayern berichten von häufigen, zu engen Überholungen durch Autos, was mit der kritischen Note von 4,6 bewertet wird. Es ist wichtig zu beachten, dass innerorts ein Überholabstand von 1,5 Metern vorgeschrieben ist, doch vielen ist das nicht bekannt. Diese Unsicherheiten hindern viele Menschen daran, auf das Fahrrad umzusteigen und erhöhen den Stress unter den Radfahrenden.

Verbesserungen und Herausforderungen

Trotz der negativen Aspekte gibt es auch Lichtblicke: Die Erreichbarkeit der Nürnberger Innenstadt mit dem Rad hat sich verbessert, und Einbahnstraßen wurden geöffnet, um Radfahrern in Gegenrichtung das Passieren zu erleichtern. Doch es hapert noch an grundlegenden Aspekten, etwa der Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen und der schlechten Radmitnahme im öffentlichen Nahverkehr. Auch die Qualität des Winterdienstes auf Radwegen hat sich leicht verschlechtert, was sich negativ auf die Nutzung im Winter auswirken könnte.

Nürnberg hat im bundesweiten Vergleich beim Fahrraddiebstahl ein durchschnittliches Niveau. Bei der Befragung des ADFC, die zwischen September und November 2024 stattfand, haben rund 31.994 Menschen aus Bayern teilgenommen, während sich bundesweit etwa 213.000 Menschen an der Umfrage beteiligt haben. Die Befragung umfasste 27 verschiedene Fragen zur Infrastruktur, Sicherheit, dem Verkehrsklima und der subjektiven Zufriedenheit der Radfahrenden.

Ein Appell an die Stadtpolitik

Die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests sind nicht nur ein Statusbericht, sondern auch ein wertvolles Instrument für Verkehrsplaner:innen und politische Verantwortliche. Die Rückmeldungen der Radfahrer:innen sollen helfen, die lokale Fahrradinfrastruktur zu bewerten und fortlaufend zu verbessern. Die ADFC fordert von der Stadtpolitik, den Kurs für eine sichere Radverkehrspolitik bis zur Kommunalwahl 2026 konsequent fortzusetzen. Nur so kann das Ziel erreicht werden, Nürnberg zu einer noch fahrradfreundlicheren Stadt zu machen, in der sich alle Radfahrer:innen sicher und wohlfühlen können.

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OrtNürnberg, Deutschland
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