Flugzeuge im Einsatz: Borkenkäfer-Bekämpfung über Tirschenreuth!

Flugzeuge im Einsatz: Borkenkäfer-Bekämpfung über Tirschenreuth!
In den Landkreisen Tirschenreuth und Neustadt an der Waldnaab wird derzeit ein innovativer Ansatz zur Bekämpfung des Borkenkäfers verfolgt. Die Forstleute setzen auf Flugzeuge, um frühzeitig Befallsherde zu identifizieren und Schäden zu minimieren. Laut Oberpfalzecho fliegen Experten wie Moritz Neumann, Verena Kosel und Johannes Hauke, zusammen mit Pilot Christian Schröfl vom Oberpfälzer Motorfliegerclub, in einer Tecnam P2010 über die Wälder. Ihr Ziel: die Überwachung und Kartierung von befallenen Bäumen.
Die Borkenkäfer, insbesondere Ips typographus, werden durch die Temperaturen und Trockenperioden der letzten Jahre begünstigt. Diese Insekten fressen sich unter die Rinde der Fichten und rufen ein Absterben der Bäume hervor. Die bisherigen Befliegungen zeigen erfreulicherweise, dass in diesem Jahr weniger befallene Bäume gesichtet wurden als in den Vorjahren. Dennoch bleibt die Lage angespannt: Hitze und Wassermangel verringern die Harzproduktion der Fichten, was sie anfälliger für einen Befall macht.
Die Grundproblematik
Das Absterben der Fichten ist nicht ausschließlich auf die Käfer zurückzuführen, sondern auch auf jahrzehntelange Monokulturen und den Klimawandel. Der Sturm Vaia im Jahr 2018 hat die Situation weiter verschärft, indem er über 8 Millionen Kubikmeter Holz und zahlreiche Hektar Wald verwüstete. Überlebende Bäume sind in der Folge geschwächt und kämpfen gegen die fortwährende Bedrohung durch Borkenkäfer. VAIA beschreibt, wie das Gleichgewicht der Ökosysteme durch extreme Wetterbedingungen ins Wanken geraten ist.
Die Forstwirtschaft sieht sich einem Paradigmenwechsel gegenüber. Es wird zunehmend klar, dass eine Diversifizierung der Baumarten fundamental ist. Monokulturen führen zu einer hohen Anfälligkeit gegenüber Schädlingen. Daher werden jetzt Maßnahmen zur Förderung von biodiversen und resilienten Waldökosystemen gefordert.
Die gesetzlichen Vorgaben
Neben den vorbeugenden Maßnahmen sind Waldbesitzer gesetzlich verpflichtet, ihre Bestände regelmäßig zu überprüfen. Dies geschieht alle vier Wochen zwischen April und September und mindestens einmal in den Wintermonaten. Die Nachweismittel für einen Borkenkäferbefall sind deutlich: herausrieselndes Bohrmehl und rot-braune Nadeln sind klare Indikatoren. Bei auffälligen Anzeichen müssen die Besitzer umgehend handeln, indem sie befallene Bäume schnell einschlagen und das Holz entsorgen, um Massenvermehrungen und die Ausbreitung auf gesunde Bestände zu verhindern.
Frühe Reaktionen sind damit entscheidend, um die Wälder in der Region vor einer weiteren Ausbreitung des Borkenkäfers zu schützen. Die Forstleute hoffen, dass durch die Kombination aus Flugüberwachung und aktueller Gesetzgebung die wertvollen Fichtenwälder in der Oberpfalz bald wieder gesünder erstrahlen können.