Olympia in München: Chance oder Risiko für die Zukunft der Stadt?

Olympia in München: Chance oder Risiko für die Zukunft der Stadt?
Der Trend zur Bewerbung für die Olympischen Spiele 2036, 2040 oder 2044 in München nimmt Fahrt auf. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sieht die Olympischen Spiele als goldene Gelegenheit, sowohl für die bayerische Landeshauptstadt als auch für das gesamte Bundesland. Seine Argumentation stützt sich auf die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Belebung des Tourismus und positive Impulse für Forschung, Innovation sowie Technologie. Bei einer möglichen Bewerbung verwies Herrmann auf die Vorteile, die die Spiele für Gastronomie, Mittelstand und Start-ups bieten können, da Investitionen in moderne Infrastrukturen und internationale Sichtbarkeit langfristig gesichert werden können.(stmi.bayern.de)
Doch nicht alle sind so euphorisch wie Herrmann. Es gibt merklichen Widerstand in der Bevölkerung, insbesondere durch das Bündnis «NOlympia», das sich vehement gegen die Bewerbung positioniert. Die Kritiker sorgen sich vor allem um die Nachhaltigkeitskonzepte und befürchten, dass die Preise für Wohnraum in und um München nach den Spielen in die Höhe schnellen könnten. Ein Bürgerentscheid, der am 26. Oktober stattfinden soll, könnte klärende Antworten auf die Frage einer olympischen Zukunft in München liefern.(zeit.de)
Argumente für die Bewerbung
Herrmann hebt hervor, dass mehr als 90 Prozent der benötigten Sportstätten in München bereits vorhanden sind und genutzt werden, was die Durchführung der Spiele erschwert, aber auch kostengünstiger macht. Auf die Vorwürfe von Knebelverträgen und wirtschaftlicher Ausbeutung durch das IOC reagiert Herrmann entschieden und fordert konkrete Beweise. Schließlich lässt sich nicht ignorieren, dass die Vergabepraxis des Internationalen Olympischen Komitees sich reformiert hat, wie die bevorstehenden Spiele in Paris zeigen sollten.
Die bayerische Staatsregierung, Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sowie eine Mehrheit im Münchener Stadtrat unterstützen die Bewerbung. Der Minister setzt auf einen kräftigen infrastrukturellen Entwicklungsschub, insbesondere in den Bereichen Wohnungsbau und öffentlicher Nahverkehr. Auch der Landtagsvize-Präsident der Grünen, Ludwig Hartmann, hat seine Bedenken geäußert. Er kritisiert das IOC, das steuerfreie Gewinne sichert und die Allgemeinheit für mögliche Verluste aufkommen lässt. Herrmann hingegen plädiert dafür, die Olympischen Spiele in demokratische Hände zu legen und nicht autokratisch regierten Ländern zu überlassen.(zeit.de)