Ausbildungsplätze im Landkreis Mühldorf: Chance oder Herausforderung?

Im Landkreis Mühldorf am Inn bleiben 300 Ausbildungsplätze unbesetzt. Schulabgänger sollten breite Berufswahl treffen.
Im Landkreis Mühldorf am Inn bleiben 300 Ausbildungsplätze unbesetzt. Schulabgänger sollten breite Berufswahl treffen. (Symbolbild/MW)

Ausbildungsplätze im Landkreis Mühldorf: Chance oder Herausforderung?

Mühldorf am Inn, Deutschland - Im Landkreis Mühldorf gibt es zurzeit einen interessanten Ausbildungsmarkt, der vor Herausforderungen steht. Wie innsalzach24.de berichtet, sind für das kommende Ausbildungsjahr 2024/2025 insgesamt 651 Ausbildungsstellen zur Verfügung. Doch während die Firmen um talentierten Nachwuchs buhlen, stehen nur 545 Bewerber bereit, wodurch über 300 Plätze unbesetzt bleiben.

Die Wahl ist gefallen

Mit einem breiten Angebot an mehr als 300 staatlich anerkannten Ausbildungsberufen fällt es vielen Schulabgängern schwer, die richtige Entscheidung zu treffen. Besonders beliebt sind Berufe wie Industriekaufmann/frau und kreative Ausbildungswege. Dennoch sind Herausforderungen zu bewältigen: „Die Agentur für Arbeit versucht, auch ältere Menschen für eine Ausbildung zu gewinnen“, so die Veröffentlichung. Dies zeigt die Notwendigkeit, überschüssige Ausbildungsplätze anzubieten, während gleichzeitig ein Mangel an geeigneten Bewerbern besteht, insbesondere in Gesundheits- und Verkaufsberufen.

Der demografische Wandel tut sein Übriges. Er führt zu einer Diskrepanz zwischen den angebotenen Ausbildungsplätzen und der Anzahl der potenziellen Bewerber. Unternehmen setzen daher zunehmend auf Anreize wie Zuschüsse für Fitnessstudios oder Fahrkosten, um die Attraktivität ihrer Stellen zu erhöhen. Die Erfahrungen zeigen jedoch, dass etwa ein Viertel der Azubis ihre Ausbildung vorzeitig abbricht, oft aufgrund von unzureichender Information oder falscher Berufswahl.

Herausforderungen und Chancen

Ein Blick über die Grenzen lohnt sich: Immer mehr Firmen suchen ihre Auszubildenden im Ausland, speziell unter Geflüchteten und Asylbewerbern. Im Landkreis Mühldorf haben mittlerweile rund 12% der Azubis einen ausländischen Pass, und dieser Anteil steigt kontinuierlich. Das zeigt ein gewisses Umdenken, da Firmen die Chancen, die in der Vielfalt steckt, erkennen. Der Trend zum internationalen Ausbildungsplatzangebot wird durch die steigenden Zahlen ausländischer Azubis in Deutschland unterstrichen. Laut kofa.de sind die Ausbildungsplatznachfragen in Engpassberufen seit 2013 um 10,8 Prozent gestiegen, was auf einen spürbaren Fachkräftemangel hindeutet.

Besonderer Fokus liegt auf Engpassberufen, wo die Nachfrage deutlich höher ist als das Angebot. Die unbesetzten Stellen in diesen Bereichen sind von 4,9 Prozent im Jahr 2013 auf 10,7 Prozent im Jahr 2022 gestiegen. Das zeigt, wie notwendig es ist, die Ausbildung in den Berufen zu fördern, die dringend benötigt werden. Besonders bei den Jugendlichen, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, ist die Chance in Engpassberufen höher, da nur 8,2 Prozent von ihnen keinen Platz finden konnten, im Gegensatz zu 14,9 Prozent in anderen Bereichen.

Zukunftsausblick

Mit Blick auf die Jahre 2024 bis 2028 analysiert das Fachkräftemonitoring des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales bmas.de, wo Engpässe und Überschüsse in verschiedenen Berufen zu erwarten sind. Besonders durch den demografischen Wandel gewinnen die Themen Migration und Fachkräftesicherung an Bedeutung. Die zunehmende Zahl an Selbständigen und der Rückgang von Erwerbspersonen setzen die Unternehmen unter Druck, während die demografischen Veränderung auch in strukturschwachen Regionen zu einem verstärkten Fachkräfteengpass führen könnte.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Schulabgänger haben derzeit gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz, solange sie offen für verschiedene Berufsfelder sind. Mit einem guten Händchen bei der Berufswahl und bereit, über den Tellerrand zu schauen, steht einer erfolgreichen Ausbildung nichts im Wege.

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OrtMühldorf am Inn, Deutschland
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