Pensionsstreit um Miesbacher Ex-Chef: Ein fragwürdiger Skandal!

Pensionsstreit um Miesbacher Ex-Chef: Ein fragwürdiger Skandal!
Miesbach, Deutschland - Georg Bromme, der frühere Chef der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee, steht im Mittelpunkt eines rechtlichen Streits um seine Pensionsansprüche, nachdem er im Vorjahr wegen Untreue verurteilt wurde. Am 19. Juli 2025 fand eine Anhörung vor dem Oberlandesgericht (OLG) statt, die nicht das gewünschte Ergebnis brachte. Der Vorsitzende Richter Frank Tholl deutete an, dass die Klage abgewiesen werden könnte, da die Kreissparkasse der falsche Beklagte sei. Stattdessen ist der Landkreis Miesbach für Brommes Pensionsansprüche zuständig, da dieser den Vertrag mit dem ehemaligen Sparkassendirektor abgeschlossen hatte. Die Entscheidung wird am 28. Juli 2025 erwartet, und bis dahin bleibt die Situation für alle Beteiligten angespannt.
Bromme, der in ein paar Monaten seinen 77. Geburtstag feiert, hatte bei seiner Anreise zum OLG mit Verkehrsproblemen zu kämpfen. In den letzten zwei Jahren erhielt er nur noch ein mit Rentenbezügen vergleichbares Ruhegeld, was einen bedeutenden finanziellen Rückschlag für ihn darstellt. Er fordert ein monatliches Ruhegeld von etwa 12.000 Euro. Allerdings hat die Kreissparkasse ihrerseits eine Gegenklage eingereicht und fordert rund 15.000 Euro zurück. Diese rechtlichen Auseinandersetzungen resultieren aus einem strafrechtlichen Urteil vom Jahr 2023, als Bromme wegen Untreue in 30 Fällen zu 20 Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt wurde. Unter seiner Leitung hatte die Sparkasse Kommunalpolitikern Geschenke sowie kostspielige Reisen und Feiern finanziert.
Die sparkassen-affäre und ihre Folgen
Ein besonders prägnantes Beispiel für die Problematik sind die Ausgaben für eine 80.000 Euro teure Reise in die Schweiz, die Bromme 2012 für mehrere Bürgermeister organisiert hatte. Dieses Engagement führte letztlich zur Streichung seiner Pensionsansprüche, was auch die Kreissparkasse Miesbach in ihrer Argumentation untermauerte. Diese Entscheidung wurde zügig vom Münchener Landesgericht unterstützt, das die Streichung der Pension bestätigte. Bromme muss zudem mehr als 14.000 Euro bereits überwiesene Pensionsgelder zurückzahlen.
Brommes Anwalt erhebt den Einwand, dass sein Mandant nicht einmal an dieser Reise teilgenommen habe und folglich keinen Einfluss auf die Ausgaben gehabt habe. Doch die Argumentation des Anwalts blieb bisher ohne Erfolg. Es bleibt abzuwarten, ob Bromme in Berufung gehen wird.
Ein weiteres Kapitel: Jakob Kreidl
Die Affäre rund um die Kreissparkasse Miesbach zieht auch andere Persönlichkeiten in den Bann. Jakob Kreidl, ein ehemaliger Landrat, sieht sich in einer ähnlichen Lage. Er wurde 2019 wegen Untreue zu elf Monaten Haft auf Bewährung verurteilt und hat bereits eine Kürzung seiner Pension erfahren. Kreidls Pensionsansprüche gingen ebenfalls verloren, ein Umstand, der sich aus seiner Rolle als Verwaltungsratsvorsitzender der Kreissparkasse ergibt. Auch die hohen Kosten für Reisekosten und Geschenke aus seiner Amtszeit stehen im Mittelpunkt dieser Thematik.
Der Fall rund um Georg Bromme und die damit verbundene Sparkassen-Affäre zieht sich weiterhin durch die Instanzen und wirft ein Schlaglicht auf die rechtlichen und moralischen Fragestellungen im Umgang mit öffentlichen Geldern. In Anbetracht der jüngsten Entwicklungen und der bevorstehenden Urteile bleibt die Frage, wie solche Skandale in der Zukunft vermieden werden können, weiterhin ein zentrales Anliegen für die Öffentlichkeit.
Die Entwicklungen rund um die Pensionsansprüche von Georg Bromme und Jakob Kreidl zeigen typische Herausforderungen im öffentlichen Sektor. Die Gesellschaft wird weiter verfolgen, wie die Gerichte in diesen komplexen Angelegenheiten entscheiden.
Merkur berichtet, dass der Prozess am OLG nur vorläufige Ergebnisse lieferte. Weitere Einblicke bezüglich dieser Thematik bietet auch der Bayerische Rundfunk sowie die Süddeutsche Zeitung.Details | |
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Ort | Miesbach, Deutschland |
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