Caritas warnt: Kürzungen gefährden Kinder- und Jugendhilfe stark!

Caritas warnt: Kürzungen gefährden Kinder- und Jugendhilfe stark!
In einer Zeit, in der soziale Herausforderungen an der Tagesordnung sind, warnen die Vertreter des Diözesan-Caritasverbands Bamberg vor den Auswirkungen geplanter Sparmaßnahmen im sozialen Bereich. Caritasdirektor Michael Endres hat bei einem aktuellen Treffen eindringlich appelliert, die bevorstehenden Kürzungen nicht auf Kosten von Kindern und Jugendlichen zu lassen. Laut Angaben von MainPost sieht er in den beabsichtigten Einschnitten eine grobe Fahrlässigkeit, besonders in Krisenzeiten, in denen die Unterstützung für besonders verletzliche Gruppen unerlässlich ist.
Die Politik hat jüngst Kostenerhöhungen von bis zu 10% in der Jugendhilfe und Eingliederungshilfe als untragbar eingestuft. Ein klarer Hinweis darauf, dass die Debatte um die finanziellen Mittel im Sozialbereich immer intensiver wird, sind die Zahlen, die Endres vorlegte: 2023 liegen die Ausgaben für Kinder- und Jugendhilfe bei etwa 71,9 Milliarden Euro – ein Anstieg von 9,2% im Vergleich zum Vorjahr. Hierbei tragen vor allem die Ausgaben für die Kindertagesbetreuung zu einem Großteil bei, die 2023 etwa 48,8 Milliarden Euro ausmachten – satte 67,9% der Gesamtausgaben für den sozialen Sektor, wie auch aus der ergänzenden Analyse auf Caritas Bamberg hervorgeht.
Notwendigkeit verlässlicher Hilfestrukturen
Endres hebt hervor, dass besonders in Zeiten der Unsicherheit verlässliche Hilfestrukturen für Kinder, Jugendliche und deren Familien unverzichtbar sind. Die geplanten Kürzungen werden als unreflektiert angesehen, da sie die Unterstützung gefährden könnten, die viele Menschen in schwierigen Lebenslagen benötigen. Ohne finanzielle Absicherung für Prävention, frühe Hilfen und Schutzkonzepte werden die Herausforderungen immer größer.
Die Ausgaben für Kinder- und Jugendhilfe stagnieren zudem im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt. Diese Situation müsse von der Politik unbedingt überdacht werden, so Endres. Er fordert ehrliche und reflektierte Analysen, anstatt pauschalierte Entscheidungen zu treffen. Was er als wichtig erachtet, ist der Schutz der Schwächsten in der Gesellschaft. In diesem Kontext spielt auch das ab 1. Juli 2025 in Kraft tretende UBSKM-Gesetz zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt eine große Rolle, das jedoch ebenfalls auf kommunale finanzielle Ressourcen angewiesen ist. Hier sind die Kommunen gefordert, Verantwortung zu zeigen.
Ein Appell an die Lokalpolitik
Besonderes Augenmerk gilt den geflüchteten Kindern, die dringend pädagogische Begleitung und geeignete Rahmenbedingungen benötigen. Endres warnt eindringlich, dass durch soziale Kürzungen der gesellschaftliche Zusammenhalt und die Solidarität in der Gemeinschaft auf dem Spiel stehen. „Eine zukunftsfähige Gesellschaft braucht Investitionen in den Kinderschutz und die Unterstützung junger Menschen“, so der Caritasdirektor. Durch eine verantwortungsvolle Kommunalwahl 2026 sieht er die Chance, soziale Verantwortung weiterzuentwickeln und damit den Bedürfnissen der Gemeinschaft gerecht zu werden.
Letztlich ist es entscheidend, dass sich die Politik ihrer sozialen Verantwortung bewusst wird und in die Zukunft investiert, anstatt in der Gegenwart zu kürzen. Die Stimmen aus der Caritas sind ein eindringlicher Hinweis darauf, dass bei diesem Thema Handlungsbedarf besteht, um den Wünschen und Herausforderungen der Gesellschaft gerecht zu werden.