Drei Festnahmen am Flughafen Memmingen: Betrug, Unerlaubter Aufenthalt!

Am Flughafen Memmingen wurden mehrere Festnahmen, darunter eine 33-jährige Niederländerin mit Haftbefehl aus Landshut, vorgenommen.
Am Flughafen Memmingen wurden mehrere Festnahmen, darunter eine 33-jährige Niederländerin mit Haftbefehl aus Landshut, vorgenommen. (Symbolbild/MW)

Drei Festnahmen am Flughafen Memmingen: Betrug, Unerlaubter Aufenthalt!

Memmingen, Deutschland - Am Flughafen Memmingen haben Grenzbeamte am 14. Juni 2025 gleich mehrere Festnahmen durchgeführt. Eine 33-jährige Niederländerin, die von London nach Memmingen geflogen war, wurde festgenommen, als ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Landshut wegen Betrugs aus dem Jahr 2022 festgestellt wurde. Da sie eine Geldstrafe im hohen vierstelligen Bereich nicht begleichen konnte, wurde sie in die Justizvollzugsanstalt Memmingen eingewiesen, wie Schwäbische.de berichtet.

Aber das war noch nicht alles: Am selben Tag entdeckte die Grenzpolizei zwei weitere Fälle von unerlaubtem Aufenthalt. So überschritt eine 24-jährige Albanerin ihren erlaubten Aufenthalt um acht Tage. Bei der Ausreisekontrolle wurde dies registriert, und gegen sie läuft jetzt ein Strafverfahren. Gut für sie: Sie konnte den Flug nach Tirana antreten, nachdem sie eine Sicherheitsleistung im dreistelligen Bereich gezahlt hatte.

Illegaler Aufenthalt und Strafverfahren

Deutlich ernster erging es einem 27-jährigen Serben, der sich ganze 90 Tage illegal in Deutschland aufhielt. Trotz eines bestehenden Aufenthaltsverbots wird nun ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz gegen ihn eingeleitet. Die Behörden überwachten anschließend seine Ausreise nach Nis in Serbien.

Diese Vorfälle werfen ein Licht auf die Herausforderungen der grenzüberschreitenden Strafverfolgung und die Notwendigkeit effektiver Zusammenarbeit zwischen den europäischen Staaten. Der Europäische Haftbefehl (EuHb) spielt dabei eine zentrale Rolle, indem er es Justizbehörden ermöglicht, die Festnahme einer Person in einem anderen EU-Land zu beantragen. Dies betrifft vor allem schwerere Straftaten, die im ausstellenden Land mit mindestens drei Jahren Freiheitsstrafe bedroht sind, wie e-justice.europa.eu ausführlich erläutert.

Europäischer Haftbefehl: Ein wirksames Instrument

Der EuHb basiert auf dem Grundsatz der gegenseitigen Anerkennung gerichtlicher Entscheidungen und gilt in allen EU-Ländern. Einer der Vorteile ist, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen nicht mehr überprüft werden müssen, was die Auslieferung und Strafverfolgung erheblich vereinfacht. Die Betroffenen haben jedoch auch Rechte, die gewahrt werden müssen, darunter das Recht auf einen Anwalt und Dolmetscher sowie das Recht auf Information über die gegen sie erhobenen Vorwürfe. Nach mcintire.eu muss eine Entscheidung über die Vollstreckung des Haftbefehls innerhalb von 60 Tagen nach der Festnahme getroffen werden. Ist die betroffene Person mit der Übergabe einverstanden, verkürzt sich diese Frist auf zehn Tage.

Bislang hat der EHB dazu beigetragen, die Sicherheit innerhalb der Europäischen Union zu stärken und die Zusammenarbeit zwischen den Justizbehörden zu fördern. Doch es gibt auch Herausforderungen: So wurden zum Beispiel in den letzten Jahren die Vollstreckung eines EuHb in mehreren Fällen wegen der Gefahr einer Grundrechtsverletzung verzögert oder abgelehnt. Diese Aspekte sind von großer Bedeutung, wenn es darum geht, das Vertrauen zwischen den Mitgliedstaaten und den Schutz der Menschenrechte zu gewährleisten.

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OrtMemmingen, Deutschland
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