Regionalzüge zwischen Schongau und Landsberg: Ein Comeback in Sicht?
Landsberg am Lech plant die Reaktivierung regionaler Bahnstrecken. Bedarf und Unterstützung steigen, Finanzierungsfragen bleiben entscheidend.

Regionalzüge zwischen Schongau und Landsberg: Ein Comeback in Sicht?
In einem überraschenden Vorstoß streben die Kommunen Schongau und Landsberg am Lech die Reaktivierung ihrer seit über 40 Jahren stillgelegten Bahnstrecke an. Der letzte Regionalzug verließ 1984 die Gleise, seitdem sind nur Güterzüge hier unterwegs. Laut einem aktuellen Gutachten, das von den beiden Landkreisen in Auftrag gegeben wurde, liegt das Nachfragepotenzial für den Regionalverkehr deutlich über den Richtlinien des Freistaates Bayern. Schiene.de berichtet, dass die Gemeinden überzeugt sind, mit der Einrichtung von Busverbindungen zu den Bahnhalten die Nachfrage weiter zu steigern.
Die eingleisige Strecke könnte stündlich Züge zwischen den beiden Städten bedienen, was vielen Pendlern und Reisenden sehr entgegenkäme. Die Unterstützung der Landkreise Weilheim-Schongau und Landsberg am Lech unterstreicht die große Bedeutung des Projekts für die regionale Entwicklung und Mobilität. Dieses Gutachten ist jedoch nur ein erster Schritt auf dem langen Weg zur Reaktivierung. Es sind noch viele Fragen zur Finanzierung offen, und die DB InfraGO müsste bereit sein, den Betrieb zu übernehmen.
Finanzierung und gesetzliche Rahmenbedingungen
Ein entscheidender Faktor auf diesem Weg ist die Finanzierungsfrage. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) plant, finanziert und kontrolliert den Schienenpersonennahverkehr im Auftrag des bayerischen Verkehrsministeriums, aber Bayern würde erst nach der Einrichtung von Buslinien und anderen Grundlagen Geld für den Zugbetrieb bereitstellen. Damit stehen die Kommunen vor der Herausforderung, die notwendigen Maßnahmen zu finanzieren. Ein weiteres Augenmerk liegt auf den Änderungen des Regionalisierungsgesetzes, die kürzlich im Bundestag behandelt wurden. Diese Änderungen betreffen die finanzielle Unterstützung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) durch den Bund und sollen auch die Rahmenbedingungen für künftige Bahnprojekte verbessern. Bundestag informiert, dass die Länder selbst Finanzmittel beantragen und nachweisen müssen, was mögliche Hürden bei der Projektumsetzung aufwirft.
Ein besonderes Augenmerk gilt dem Deutschlandticket, das die Nahverkehrsnutzung insgesamt ankurbeln soll. Laut Experten könnte die Nachfrage nach Regionalzügen infolgedessen weiter zunehmen. Auch die geplante Novellierung der Bundesfinanzierung könnte positiv in die Karten der Region spielen, wobei die konkrete Auszahlung und Bereitstellung von Mitteln für 2026 angedacht ist. Wie BMV.de berichtet, sind die Regionalisierungsmittel nicht nur für Schienen-, sondern auch für straßengebundenen ÖPNV gedacht und erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern.
Ein Lichtblick für die Region?
Die Fuchstalbahn wird als eines von neun Projekten in Bayern genannt, das Potenzial für eine Reaktivierung hat. Die Gemeinden stehen jetzt in der Pflicht, die Weichen zu stellen und mit gutem Beispiel voranzugehen, um die Bürgerinnen und Bürger von den Vorteilen einer verbesserten Anbindung zu überzeugen. Die Frage bleibt jedoch, ob es gelingen wird, die Finanzierungsklärungen zeitnah zu treffen und die notwendigen organisatorischen Schritte einzuleiten. An Optimismus mangelt es nicht – die gute Nachfrage ist ein solider Grundstein, um das Projekt voranzutreiben und eine positive Verkehrswende in Bayern zu gestalten.