Kulmbach: 67-Jähriger durchschaut Schockanruf-Betrüger!

Kulmbach: 67-Jähriger durchschaut Schockanruf-Betrüger!
In Kulmbach schlägt eine Masche zu, die man besser nicht für möglich gehalten hätte. Ein 67-jähriger Mann wurde jüngst Ziel eines perfiden Schockanrufs. Am Telefon gab sich eine Frau als seine Tochter aus und teilte mit, dass sie dringende Hilfe benötige. So weit, so beunruhigend, doch gefolgt von einem Anruf eines angeblichen Polizisten, der dem Kulmbacher mitteilte, dass seine Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe, ging es erst richtig los. Kurier berichtet, dass dieser vermeintliche Polizist eine Kaution von 25.000 Euro oder Schmuck und Wertgegenstände forderte, um die Tochter aus der Haft zu befreien.
Doch der Kulmbacher ließ sich nicht so leicht täuschen. Er erkannte den Betrug und hielt die betrügerischen Anrufer am Telefon, während er gleichzeitig die Polizei informierte. Ein Tag zuvor war bereits eine 89-jährige Frau ebenfalls Opfer einer ähnlichen Schockanrufer-Bande geworden und hatte dabei einen niedrigen vierstelligen Geldbetrag verloren. Wiesentbote beschreibt, wie die ältere Dame unter Druck gesetzt wurde, um einen vermeintlichen Gefängnisaufenthalt ihrer Tochter abzuwenden. Auch bei ihr hatten sich die Betrüger als Polizisten ausgegeben.
Die dreiste Vorgehensweise der Betrüger
Wie stehen die Chancen gegen solch raffinierte Betrüger? Die Masche ist klar: Die Täter setzen die Senioren unter Druck, sodass sie in Panik geraten und schnell handeln, ohne nachzudenken. In dem Fall der 89-Jährigen wurde die Verbindung über mehrere Stunden aufrechterhalten. Am Abend übergab sie einem Unbekannten im Hopfenweg einen Umschlag mit Bargeld, bevor sie kurz darauf Verdacht schöpfte und die Polizei kontaktierte. Die Kriminalpolizei Bayreuth ermittelt nun in beiden Fällen und sucht nach Zeugen oder weiteren Hinweisen zur Geldübergabe oder verdächtigen Personen und Fahrzeugen.
Die Polizei legt den Menschen ans Herz, wachsam zu sein. Es gibt ein paar einfache Tipps, um sich vor Schockanrufen zu schützen: Lassen Sie sich nicht drängen und legen Sie auf, wenn jemand mit Geldforderungen anruft. Seien Sie misstrauisch und nennen Sie keine persönlichen Daten. Übergeben Sie Ihr Geld oder Wertgegenstände niemals an Unbekannte und rufen Sie Angehörige unter bekannten Telefonnummern an. Im Zweifelsfall ist der Notruf 110 die beste Wahl.
Der Fall des 67-Jährigen und die berührende Geschichte der 89-Jährigen zeigen, dass Schockanrufe keine Seltenheit sind und hier schnelles Handeln gefragt ist, um Schlimmeres zu verhindern. Es ist zu hoffen, dass mit den laufenden Ermittlungen ein Ende dieser betrügerischen Machenschaften in Kulmbach erreicht werden kann.