Fäkalkeime im Trinkwasser: Abkochanordnung in Kaufbeuren!
In Kaufbeuren gilt ab 5. Oktober 2025 eine Abkochverordnung für Trinkwasser wegen Fäkalkeimen. Betroffene: 55.000 Einwohner.

Fäkalkeime im Trinkwasser: Abkochanordnung in Kaufbeuren!
In Kaufbeuren sowie in den umliegenden Gemeinden Pforzen, Rieden/Zellerberg, einem Teil von Friesenried und im Germaringer Ortsteil Riederloh gilt derzeit eine Abkochanordnung für Leitungswasser. Dieser Schritt wurde am Sonntag, den 5. Oktober 2025, aufgrund einer mikrobiologischen Verunreinigung durch Fäkalkeime notwendig, wie die Allgäuer Zeitung berichtete. In der Region sind etwa 55.000 Menschen betroffen, die aufgefordert werden, das Wasser vor dem Trinken und Kochen abzukochen, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.
Die Verunreinigung kann zu unangenehmen Magen-Darm-Beschwerden führen. Während die Gesundheitsbehörden in Ostallgäu mit Hochdruck an der Rückverfolgbarkeit des Problems arbeiten, zeigen die ersten Ergebnisse von zwei Probenserien nach Erlass der Abkochanordnung erfreulicherweise keine Fäkalkeime mehr. Eine Rückmeldung zur dritten Probenserie steht allerdings noch aus, was bedeutet, dass die Bürgerinnen und Bürger weiterhin vorsichtig sein müssen.
Gesundheitsamt und Maßnahmen
Das Gesundheitsamt wartet auf alle Ergebnisse, bevor eine Entscheidung über eine mögliche Entwarnung getroffen werden kann. Damit die Abkochanordnung aufgehoben werden kann, sind drei negative Analysen an aufeinanderfolgenden Tagen erforderlich. Diese Proben werden an etwa 30 Stellen im Stadtgebiet entnommen, wobei eine Analyse rund 48 Stunden in Anspruch nimmt. Eine behördliche Entwarnung könnte eventuell am kommenden Sonntag, den 5. Oktober, erfolgen, falls alle Nachproben negativ ausfallen.
Der genaue Ort der Verunreinigung konnte bereits eingegrenzt werden, jedoch gibt es noch keine abschließenden Erkenntnisse darüber, wie es zu der Kontamination gekommen ist. Derweil haben die Bürger die Möglichkeit, Fragen über eine eingerichtete Hotline zu klären. Zudem wurden einige Bürger mit gesundheitlichen Problemen an Fachstellen vermittelt, um schnelle Hilfe zu bieten.
Wasserwerk und Abkochverordnung
Das Städtische Wasserwerk versorgt auch die umliegenden Gemeinden und hat daher ebenfalls eine Abkochanordnung erlassen. In Friesenried ist dabei zu beachten, dass nur bestimmte Außenbereiche von der Abkochverordnung betroffen sind. Um eventuelle Keimherde aus dem Wassersystem zu entfernen, werden die Leitungen regelmäßig über Hydranten gespült. Das Wasserwerk hat außerdem einen abgestimmten Maßnahmen- und Handlungsplan für den Umgang mit Verunreinigungen entwickelt, um die Wasserversorgung schnellstmöglich wieder auf einen sicheren Stand zu bringen.
Ähnliche Probleme mit dem Trinkwasser sind nicht nur in Kaufbeuren präsent. Auch in anderen Städten Deutschlands, wie beispielsweise Au oder Badeorte im Main-Spessart, wurden Abkochgebote aufgrund von Enterokokken oder mikrobiologischen Verunreinigungen ausgesprochen. Dies zeigt, dass die Problematik der Wasserqualität ein weitverbreitetes Thema ist, wie die Plattform Wasseralarm verdeutlicht.
Die Situation bleibt angespannt, und die lokale Bevölkerung ist aufgerufen, sich regelmäßig über die neuesten Entwicklungen zu informieren und die Maßnahmen der Behörden zu befolgen. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen bald Entwarnung geben können und die Trinkwasserqualität wiederhergestellt wird.