Krise im Schienenverkehr: Bayerische Regionalzüge so unpünktlich wie nie!

Krise im Schienenverkehr: Bayerische Regionalzüge so unpünktlich wie nie!
Günzburg, Deutschland - In Bayern nehmen die Fahrgastzahlen auf den Regionalbahnen und S-Bahnen langsam wieder Fahrt auf. Dennoch gibt es ein großes Aber: Die Pünktlichkeit der Züge hat einen Tiefpunkt erreicht. Laut einer aktuellen Erhebung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) liegt die Pünktlichkeitsquote für bayerische Nahverkehrszüge im Jahr 2024 bei nur noch 85,3 Prozent, im Vergleich zu 87 Prozent im Jahr 2023. Das ist die schlechteste Bilanz seit der Bahnreform 1994, wie br.de berichtet.
Besonders alarmierend ist, dass fast 15 Prozent der Regionalzüge Verspätungen hatten und acht Prozent der Züge gar nicht fuhren. Die Hauptursachen für die Verspätungen sind vielfältig. Stolze 47,2 Prozent der Verspätungen sind infrastrukturbedingt, das bedeutet, dass Störungen an Gleisen, Weichen und anderen technischen Komponenten die häufigsten Übeltäter sind. Dies ist ebenfalls von der BEG in ihrer Pünktlichkeits- und Zugausfallstatistik festgehalten worden, die weitere Details über die Ursachen liefert hier.
Konsequenzen für die Fahrgäste
Die sinkende Pünktlichkeit belastet die Zuverlässigkeit des Nahverkehrs erheblich. BEG-Geschäftsführerin Bärbel Fuchs bezeichnete die Lage als „ernüchternd“ und die schlechteste Bilanz seit der Regionalisierung vor 30 Jahren. Die bayerische Regionalbahn ist im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln nach wie vor eine beliebte Wahl. Dennoch könnte diese negative Entwicklung die Attraktivität des Zugfahrens beeinträchtigen.
Im Landkreis Günzburg zeigen sich die Auswirkungen der Situation besonders deutlich. Eine jüngste Anfrage im Landtag hat ergeben, dass die Pendler in der Region häufig von Verspätungen und Ausfällen betroffen sind. Trotz dieser Probleme scheinen immer mehr Menschen auf den Zug umzusteigen, was sich in den steigenden Fahrgastzahlen zeigt. „Wir sehen, dass die Mittelschwabenbahn für viele zur attraktiven Option geworden ist“, wird in einem Bericht der Augsburger Allgemeine erwähnt.
Wie geht’s weiter?
Die bayerische Landesregierung plant Maßnahmen zur Verbesserung der Situation. Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) hofft auf Mittel aus dem Sondervermögen Infrastruktur des Bundes. Diese Investitionen sollen insbesondere in die Generalsanierung von hochfrequentierten Strecken fließen. Das wird auf jeden Fall notwendig sein, denn über ein Viertel der Zugausfälle waren 2024 auf externe Einflüsse zurückzuführen, etwa durch Lokführerstreiks oder weitere unerwartete Störungen.
Letztlich bleibt abzuwarten, ob die erforderlichen Schritte zeitnah ergriffen werden und ob sich die Pünktlichkeitswerte künftig wieder stabilisieren lassen. Denn die Einsteigerzahlen der Mittelschwabenbahn belegen, dass das Interesse am Zugfahren hoch ist, aber die Zuverlässigkeit ist das A und O, um diese Begeisterung langfristig aufrechtzuerhalten.
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Ort | Günzburg, Deutschland |
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