Günzburgs Wirtschaft in der Krise: Unternehmen kämpfen ums Überleben!
Die Wirtschaftsituation in Günzburg bleibt angespannt: Hohe Kosten und schwache Nachfrage belasten Unternehmen und Arbeitsmarkt im Herbst 2025.

Günzburgs Wirtschaft in der Krise: Unternehmen kämpfen ums Überleben!
Die wirtschaftliche Lage im Landkreis Günzburg ist aktuell angespannt. Hermann Hutter, Geschäftsführer der Hutter Büro GmbH & Co.KG und Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Günzburg, weist darauf hin, dass die regionale Wirtschaft stagniert und der Arbeitsmarkt zunehmend unter Druck gerät. Die Industrie sieht sich mit hohen Kosten und ungünstigen Rahmenbedingungen konfrontiert, was die Situation für viele Betriebe erschwert. So ist der IHK-Konjunkturindex im Herbst 2025 auf 93 Punkte gesunken, was deutlich unter dem zehnjährigen Durchschnitt liegt.
Ein weiterer besorgniserregender Punkt: Nur 16 Prozent der Unternehmen melden eine gute Geschäftslage, und lediglich 11 Prozent erwarten Verbesserungen. Diese schwindenden Hoffnungen werden durch verschiedene Faktoren genährt. Hohe Arbeits- und Energiepreise, schwache Nachfrage und zahlreiche regulatorische Auflagen belasten die Betriebe. Auch die ersehnten kurzfristigen Erholungen durch angekündigte Strukturreformen blieben bislang aus. Die Folgen sind deutlich spürbar: Die Zahl der Unternehmen, die neue Stellen schaffen möchten, liegt hinter jenen, die Personal abbauen möchten.
Neues aus der Arbeitsmarktsituation
Die Arbeitslosenquote bleibt relativ niedrig und beträgt 2,7 Prozent. Doch die strukturellen Verschiebungen am Arbeitsmarkt sind kaum zu übersehen. Vor allem im öffentlichen Sektor entstehen neue Stellen, während die private Wirtschaft bei Neueinstellungen äußerst zurückhaltend bleibt. Im Landkreis arbeiten etwa 38 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im produzierenden Gewerbe, gefolgt von 43 Prozent im Dienstleistungsbereich und 19 Prozent im Handel, Verkehr und Gastgewerbe. Der demografische Wandel könnte zudem zusätzlich zur wirtschaftlichen Belastung der Region beitragen.
Die Industrie kämpft nicht nur mit den hohen Arbeitskosten, sondern sieht auch wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen als größtes Risiko an. 63 Prozent der Unternehmen machen dies aus, gefolgt von einer schwachen Inlandsnachfrage (62 Prozent) und hohen Arbeitskosten (55 Prozent). Auch der Fachkräftemangel und steigende Energiepreise zählen zu den größten Hürden, die es zu überwinden gilt. Die Wirtschaft ruft laut um Reformen in den Bereichen Arbeit, Energie, Genehmigungen und Steuern, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Die Rolle von Weiterbildung
In Zeiten wie diesen gewinnt die Weiterbildung zunehmend an Bedeutung. Sie ist der Schlüssel dazu, im Umgang mit den sich wandelnden Anforderungen des Arbeitsmarktes nicht ins Hintertreffen zu geraten. Weiterbildung kann die Karrierechancen verbessern, das Selbstvertrauen stärken und die beruflichen Möglichkeiten erweitern. Ein breites Angebot an Kursen, Seminaren oder Online-Weiterbildungen ist verfügbar, und viele dieser Angebote sind sogar staatlich gefördert.
Besonders wichtig ist, dass die Qualifikationen an die aktuellen und zukünftigen Anforderungen angepasst werden. Megatrends wie Digitalisierung, Umweltschutz und die Mobilitätswende nehmen Einfluss auf die Art der notwendigen Weiterbildungen. Hier zeigt sich, dass lebenslanges Lernen nicht nur ein Modewort ist, sondern eine essentielle Notwendigkeit in der heutigen Zeit darstellt.
Die IHK wechselt den Fokus
Die IHK setzt sich dafür ein, dass Unternehmen die Möglichkeit haben, ihre Mitarbeiter durch verschiedene Programme weiterzubilden. Dies betrifft nicht nur die Verbesserung der aktuellen beruflichen Fähigkeiten, sondern auch die Möglichkeit zur Umschulung in andere Tätigkeitsfelder. So können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter stets mit den neuesten Entwicklungen Schritt halten. Auch staatliche Förderungen wie Bildungsgutscheine oder Stipendien spielen eine Rolle in der Unterstützung der Weiterbildung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Landkreis Günzburg vor großen Herausforderungen steht. Die wirtschaftliche Lage erfordert schnelles Handeln und strategische Reformen. Gleichzeitig bietet die Weiterbildung eine Chance für eine zukunftsfähige Arbeitswelt, die den Anforderungen der Industrie gerecht wird und den Menschen in der Region neue Perspektiven eröffnet.
